Der Untere Floßteich speiste einst zusammen mit dem heute verschwundenen Oberen Floßteich den Kielflößgraben, der in der Mitte des Teichdammes, unter dem Schieberhaus, beginnt. Heute liegt der Graben trocken, nur das Wasser des Steinbaches, der links aus dem Teich austritt, kreuzt seinen Lauf, um dann seine eigenen Wege in die Talschlucht hinab zu nehmen. Neben dem ausgebauten Flößgrabenweg, der den Graben in etwas Abstand begleitet, ist auch heute noch der eigentliche Flöß weg begehbar, der auf dem geschichteten Steindamm des Flöß grabens verläuft. Auf ihm liefen einst die Flößburschen, um mit langen Stangen den reibungslosen Holztransport zu regulieren. Der Flößgraben wurde um 1630 angelegt, um die bis dahin nicht nutzbaren Holzmassen um den Kiel zu erfassen und damit den u. a; durch den Dreißigjährigen Krieg verursachten Mangel an schlagbarem Holz auszugleichen. Alten Akten zufolge wurden da mals riesige Holzmengen abgeflößt. Ihr Reiseweg führte in etwa 800 m Höhe rund um den Kielberg nach Westen, über die Was serscheide ins Muldental und von hier über eine zweite Wasser scheide zur Göltzsch und zur Elster, die das Holz nach dem Leip ziger Flößplatz beförderte. Die Flößerei ging in der Weise vor sich, daß die geschlagenen Stämme geschält und in etwa 1-2 m lange Flößhölzer zerschnitten wurden. Diese wurden im und am Graben aufgeschichtet, und die im Floßteich angestauten Wasser massen führten nach der Öffnung des Schiebers das Holz fort. Erst nachdem sich die Rentabilität des Unternehmens bewiesen hatte, übernahm Kurfürst Johann Georg selbst die Nutzung. Vor her gehörte es einem privaten Konsortium, das auch das Baurisiko getragen hatte. Wir steigen am Ostende des Dammes im Bogen hinab zum Graben und begleiten seinen reizvollen, abwechslungsreichen Ver lauf. Zunächst führt er geradenwegs nach Süden; der Abhang zur Linken wird immer steiler und tiefer, denn der Steinbach weist beträchtliches Gefälle auf. Ab und zu kreuzt ein Quellwasser den Graben, und die Feuchtigkeit läßt sogleich eine üppige Flora von