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Zeitschrift des Sächsischen Statistischen Landesamtes
- Bandzählung
- 86.1940(1941)
- Erscheinungsdatum
- 1941
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 375-86.1940
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1724953540-194000002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1724953540-19400000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1724953540-19400000
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Buchbesprechungen und Buchanzeigen
- Digitalisat
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Buchbesprechungen und Buchanzeigen Aufbau und Entwicklung der Großstadtbevölkerung. Eine bevölkerungsstatistische Untersuchung der Wohnbevölke rung von Leipzig und Chemnitz. Von Fritz Rager, Leipzig (Frommhold & Wendler) 1938. Dissertation der Universität Breslau. 74 S. 8°. Die unehelich Geborenen, ein empfindlicher Wertmesser für die sittliche Kraft unseres Volkes. Von Siegfried Tzschucke. Dissertation der Universität Leipzig. XII, 122 S. 4° Maschinenschrift. Mit 20 graphischen Darstellungen. Der Verfasser stellt zunächst fest, daß es mehrere ganz ver schieden zu bewertende Gruppen unehelich Geborener gibt. Die unehelich Geborenen seien zum überwiegenden Teil ungewollt emp fangen. Das uneheliche Kind sei ein Beweis für die charakterliche i Haltlosigkeit seiner sogenannten „Eltern“. Uneheliche Geburten verschlechtern ferner die Heiratsaussichten der unehelichen Mütter, aber auch die der unehelichen Väter, da das natürlich empfindende Volk Erzeuger und Kindmütter unehelicher Kinder als Geschlechts partner ablehnt. Gegenüber der früheren strengen Geschlechtssitte mache sich in den jetzigen Unehelichenziffern ein Zustand des sitt lichen Verfalls bemerkbar. Es sei nötig, diesem Zustand durch eine neue Geschlechtsmoral ein Ende zu bereiten. Eine klare Erziehung zu Familiensinn, zu völkischem Verantwortungsbewußtsein ist zu fordern. Als Kulturvolk haben wir die Pflicht, die Sittlichkeit und eine ethische Auffassung von der Ehe zu verteidigen. Der angerich tete seelische und körperliche Schaden ist durch noch so vollkom mene soziale Fürsorge nicht wieder gutzumachen. Die unehelichen Zeugungen sind zu vermindern nicht durch weitere Verbreitung der Präventivmethoden, sondern durch Hebung der Sittlichkeit und durch Bekämpfung von Ehebruch und Unzucht. — Hierauf wird die bevölkerungspolitische Gesamtlage im Reich und in Sachsen ! mit seiner weitgehend städtisch orientierten Bevölkerung beleuch- i tet. Im Hauptteil, der über die unehelich Geborenen in der Statistik handelt, prüft der Verfasser die Gründe und Einwände in dem Mei nungsstreit über den bevölkerungspolitischen Wert der unehelich Geborenen auf ihre Stichhaltigkeit. Zunächst wird die Gesamt- ; bevölkerung, die Gesamtzahl der Lebendgeborenen und die Un- ' ehelichenquote Sachsens und Leipzigs verglichen. Es folgt ein Ver- | gleich der ehelichen und unehelichen Fruchtbarkeit und der ehe lich und unehelich Totgeborenen. Auf Grund der überblickten 110 Jahre wird festgestellt, daß die Unehelichkeit Ausdruck der Verstädterung ist. Als gemeinsame Ursachen von Geburtenrückgang und Unehelichkeit werden unter anderem angegeben: liberalistisch- ; materialistische Gesinnung, Irreligiosität und Verflachung der Moral, gesteigerte, auf Luxus abgestellte Bedürfnisse, egozentrische Lebensauffassung, ein zügelloser Geist der Völlerei und der freien Liebe. Entwurzelung kultureller Wertbegriffe durch die Aufklärung im 18. Jahrhundert. Als Weg zur Umkehr wird gefordert: welt anschauliche Erziehung auf der Grundlage einer sittlich-religiösen Erneuerung des gesamten Volkslebens. Der Verfasser schlägt fol gende Einteilung der unehelich Geborenen vor: I. Unehelich gebliebene Kinder a) unehelicher und b) außerehelicher Abkunft. II. a) Voreheliche Kinder, b) legitimierte Kinder 1. unehelicher und 2. außerehelicher Abkunft. III. Unehelich geborene Stiefkinder. Zum Schluß wird zur Vervollkommnung der Bevölkerungs statistik die Lieferung einer soziologischen Berufsstatistik der ge samten Bevölkerung, nach männlicher und weiblicher Bevölkerung getrennt, eine Berufsstatistik der unehelichen Mütter und Er zeuger, eine Statistik des Alters und Familienstandes der Erzeuger und unehelichen Mütter und Erfassung der unehelichen Stiefkinder vorgeschlagen. Eine größere Anzahl von graphischen Darstellungen aus der Bevölkerungsstatistik Sachsens veranschaulicht die Be weisführung des Verfassers. Die ausgezeichnete Arbeit, der eine größere Verbreitung zu wünschen ist, könnte dazu beitragen, daß in unserem Volke immer mehr eine gesündere Anschauung über Ehe und Familie Platz greift und daß das Verantwortungsbewußtsein gegenüber der Nachwelt vertieft wird. Dr. Richter Beiträge zur Agrargeographie der Großenhainer Pflege. Von Herbert Schietzel. Dissertation der Techn. Hoch schule Dresden. Dresden 1935. 96 S. 8°. Nach einleitenden Bemerkungen über die Grenzen und die Lage sowie über die Oberflächengestaltung und den geologischen Bau, die Bodenverhältnisse und das Klima, die hydrographischen und die Grundwasserverhältnisse gibt der Verfasser Aufschluß über Zahl. Dichte und Berufszugehörigkeit der Bevölkerung sowie über die Art der Besiedlung. Die Großenhainer Pflege verfügt über günstige Absatz- und Verkehrsverhältnisse. Sie zeichnet sich durch intensive Bodennutzung, besonders durch eine hohe Ackerlandnutzung aus. Bei der Untersuchung der Verbreitung der einzelnen Feldfrüchte zeigt es sich, daß sich für jedes Landstück Kulturgewächse ergeben, die den geographischen Gegebenheiten entsprechend gute und- sichere Ernteerträge liefern. Auf den Gemüsebau wirkt sich hier der Vorteil einer guten Marktlage stärker aus als Boden und Klima. Dagegen sind die Anbaugebiete der einzelnen Obstarten stark durch die Bodenverhältnisse bedingt. Der Weinbau hat für das Gebiet nur wenig Bedeutung. Auch die Fruchtfolge ist vom Boden, vom Klima und auch von wirtschaftlichen Verhältnissen abhängig. Auf Größe und Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe wirken Boden und Klima ein. aber auch Marktferne und Bevölkerungsdichte. Die Pachtwirtschaft nimmt bei guten natürlichen Bedingungen und vorteilhafter Marktlage zu. Die Landwirtschaft der Großenhainer Pflege ist in reichlichem Maße mit Maschinen ausgerüstet. Ihre Ver wendung steigt mit der größeren Ebenheit und Schwere des Bodens, vor allem aber mit der Größe des Betriebes. Weitaus am stärksten wirken sich natürlich die Betriebsgrößen auf die Arbeitsverhält nisse aus. Verhältnismäßig am meisten fremde Landarbeiter finden sich in den Betrieben mit 20 bis 50 ha, nämlich 36,1% aller stän digen und 30,’>% aller nichtständigen Landarbeiter des Bezirks. Von Genossenschaften sind in erster Linie Meliorationsgenossen schaften zu nennen. Es wird nun der Einfluß der Bodenverhält nisse, des Klimas und der Besitzgrößen auf die Erträge und auf die Viehwirtschaft nachgewiesen. Für die Forstwirtschaft sind hauptsächlich Bodenverhältnisse und Oberflächengstaltung, in ge ringerem Maße auch betriebswirtschaftliche Fragen maßgebend. Die Teichwirtschaft ist besonders für große Betriebe lohnend. Im letzten Hauptabschnitt wird ein Gesamtbild der Landwirtschaft gegeben. Die Großenhainer Pflege wird in 6 Zonen geteilt, und es wird das Typische der einzelnen Landwirtschaftsräume heraus gestellt. Endlich wird eine zusammenfassende Betrachtung des Gebiets nach Wirtschaftsräumen vorgenommen. Die reichlich mit Kartenskizzen ausgestattete Arbeit zeigt in anschaulicher Weise die Beeinflussung der Landwirtschaft durch die geographischen Grundlagen. Dr. Richter Agrarstatistische Untersuchungen über die Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion in dem Ge biet der heutigen Kreisbauernschaft Großenhain im Vergleich mit den Kreisbauernschaften Meißen und Kamenz und dem Land Sachsen. Von Diplom volkswirt Dr. rer. pol. Friedrich Biederbick. Dissertation der Techn. Hochschule Dresden. 235 S. Verlagsdruckerei Hans Plasnick, Großenhain (Sa.). Der Verfasser stellt unter sorgfältiger Auswertung des gesamten vorliegenden statistischen Materials nach einer Schilderung der Entwicklung der Grundlagen der landwirtschaftlichen Erzeugung die Entwicklung der Produktion an Feldfrüchten und sonstigen landwirtschaftlichen Roherzeugnissen und an Vieh in der Kreis bauernschaft Großenhain dar. Diese Arbeit ist für die sächsische Landwirtschaft vor allem aus dem Grunde von größerer Bedeutung, weil die Kreisbauernschaft Großenhain in der Berufszugehörigkeit der Bewohner und der Entwicklung der Bevölkerungszahl, -dichte und -Verteilung das ausgesprochene Agrargebiet Sachsens ist. Hin zu kommt, daß die Kreisbauemschaft Großenhain das Kernstück der sächsischen nordöstlichen Sandzone bildet und die geringsten Niederschläge innerhalb des Landes aufweist, so daß bezeichnende Einwirkungen des Bodens und Klimas auf Ernten und Viehhaltung vorhegen. Mit Hilfe der verwendeten umfassenden Zahlenangaben gelingt es dem Verfasser, ein anschauliches Bild der Landwirtschaft der Kreisbauernschaft Großenhain zu entwickeln, von dem wich tige praktische Folgerungen abgeleitet werden können. Dr. Wohlfarth
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