Die j^ilzläuben, Duden-, 2xosen- und Helle§asse, sowie ein »wu auf^edeektes Mandgeniälde in Görlitz. von Professor Or. Zecht. Der nördliche Teil des Görlitzer Untermarktes hat durch den seit vorigem Jahre begonnenen Erweiterungsbau des Görlitzer Rathauses ein ziemlich verändertes Aussehen erhalten. Es sind die Pilzläuben gefallen, ein ehrwürdiges und höchst malerisches Bauwerk, das zweifelsohne von dem Beginne der Stadt (um (200) feinen ersten Ursprung herschreibt. Diese den westlichen Teil des „Heringsmarktes" begrenzenden Laubengänge mit den sich über ihnen erhebenden hochdachigen, zweigeschossigen „Bier höfen" brachten eine mächtige architektonische Wirkung hervor; vornehmlich der Beschauer von Msten, der gleichsam einen geschlossenen Burghof vor sich hatte, wird jetzt mit Schmerzen dieses eindrucksvolle Bild vermissen. Hoffen wir, daß der Neubau, der auch Lauben aufweisen wird, wenigstens einigermaßen Ersatz bringt. Im allgemeinen trugen die abgebrochenen zwei Häuser die Zeichen des Barocks. Das kommt daher, weil sie in der Zeit dieses Stiles dreimal darniederbrannten: (6H2, (69(, wo (9( Häuser der Stadt zu Grunde gingen, und (7(7, wo H00 Gebäude dem Elemente zum Gpfer fielen und 26(7 Personen obdachlos wurden. Natürlich konnte die Macht des Feuers die dicken Läubenbogen und Hauptmauern nicht zerstören. So kommt es, daß neben der hauptsächlichsten Stilart des Barocks sich einige Spuren der späten Gotik und der Renaissance fanden. Das Innere stammte wohl durchgängig aus der Barockzeit; vornehmlich sind hier die schönen Stuckarbeiten an den Decken zu erwähnen, auch die Eingangspforten gehörten derselben Stilart an. Die hölzernen Thorflügel des nördlichen Hauses No. (8 zeigten wunderbar schöne, dabei einfache Verzierungen aus der Zeit des Rokoko. Zugleich mit den Pilzlauben wurde im Jahre (siO( das nördlich angrenzende Haus Iüdenstraße No. ( abgebrochen. Baulich zeigte es keinerlei Sehenswürdigkeit. Dagegen wurde an seiner nördlichen Grenz mauer ein bis dahin völlig verborgenes höchst interessantes Wandgemälde freigelegt. Auf einer Aalkwand nämlich ist die Areuzigung Lhristi dar gestellt. Zur Linken und Rechten sieht man die beiden Schächer am Areuze hangen, unten erblickt man Ariegskncchte zu Pferde, von denen einer feine