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Dresdner Geschichtsblätter
- Bandzählung
- 9 = 36/45.1928/37,2
- Erscheinungsdatum
- 1928/37
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 3339.b-36/45.1928/37
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id31079191Z5
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id31079191Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-31079191Z
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 44.1936
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Dresdner Geschichtsblätter
- Autor
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Fabrik mit anfertigte. Die Ausführung dieses Pro jektes aber unterblieb, da er infolge einer Berufung zum Inspektor des königlichen mathematisch-physikalischen Salons und der Kunstkammer in Dresden seine Stel lung in Benediktbeuren verließ und im Oktober 1818 in seine und seiner Gattin Heimat Sachsen zurückkehrte. (Er hatte sich in München am 13. Juni 1810 mit der Tochter Henriette Eleonore des Auswechslungskassen- buchhalters Johann Heinrich Nagel in Dresden ver mählt.) Die vielseitige, auf die Einführung und Vervoll kommnung technischer Neuheiten gerichtete Tätigkeit, wie er sie in den Instituten in München und Benedikt beuren bei den hervorragenden gelehrten Technikern Reichenbach und Fraunhofer kennengelernt und mit ausgeübt hatte, setzte er in Sachsen in einem eigenen mechanischen Institute fort, das er in Dresden auf der Waisenhausstraße errichtete. Bald nach seiner Rückkehr trat er mit Or. Friedrich Adolf Struve in Verbindung und nahm tätigen An teil an der Konstruktion der berühmten Apparate zur Herstellung künstlicher Mineralwässer. Die aus seinem Institut hervorgegangenen Meß instrumente zeichneten sich durch genaue Konstruktion und sorgfältige Ausführung aus. Im Jahre 1823 erfand er eine Kugelprägemaschine zum Pressen von Ge wehrkugeln nebst einem Apparat zum Justieren und Kalibrieren der Geschosse. In der königlichen Münze als Mechaniker tätig, konstruierte er die Maschine zum Justieren der Münzen am Rande und die Maschine zur Reinigung der Metallscheibe vor der Prägung und führte zur gleichmäßigen Herstellung der Köpfe auf den verschiede nen Münzsorten den Pantographen ein. 1828—1830 beschäftigte er sich mit der Konstruktion von Strumpfwirk- und Bobinetwebstühlen. In den Jahren 1836—1838 beteiligte er sich beim Bau der Dresden—Leipziger Eisenbahn, wobei er u. a. die Ein richtung zum Einschneiden der Schwellen erfand. 1838 erfand er seine stets scharf bleibenden Steinbohrer und ermöglichte dadurch das Vohren 10 Fuß langer Röhren aus Sandstein. Für Proben solcher Stein röhren erhielt er 1839 auf der Ausstellung gewerblicher Erzeugnisse Sachsens die Goldene Medaille. Mit der artigen Röhren konnten in den Jahren 1848—1851 die bis dahin vorhandenen hölzernen Röhren der Dresdener Wasserleitung durch solche aus Stein ersetzt werden. All diese verschiedenen Neuerungen ver mochte er in vorbildlicher Weise zu planen und durch- Besonders bahnbrechend wirkte er aber für die Entwicklung der deutschen Gasbeleuchtungs industrie. Auf Grund seiner schon in Bayern auf genommenen Studien über die Verwendung des durch trockene Destillation von Steinkohlen erzeugten Gases zu Beleuchtungszwecken schuf er 1819 in seinem Dres dener Institute eine eigene Gasanstalt in kleinstem Amfange. Er brachte dabei eine Gaslaterne an der Straßenseite an, was naturgemäß Bewunderung bei der Dresdener Einwohnerschaft hervorrief. Diese be scheidene Flamme wurde zum Fanal der deutschen Gas industrie. Diese hat freilich zuerst einen langsamen und bedachtsamen Aufstieg genommen, nahm dann aber nach Ablauf der Kindheitsjahre einen ungeahnten Auf schwung und wirkte befruchtend auf andere Industrie gebiete ein. Als der eigentliche Begründer der deut schen Gas-Industrie ist Rudolf Sigismund Blochmann ^betrachten, wie dies u. a. in der Fest schrift für das 50jährige Bestehen der Stettiner Didier werke hervorgehoben wird. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts hatten erfolg reiche Versuche mit Gasbeleuchtung in England dazu geführt, daß einzelne Werkstätten und dann auch Stra ßen mit Steinkohlengas erleuchtet wurden. Das führte bei den in England von jeher bestehenden, durch die Kontinentalsperre erst recht angeregten Geschäftsgeist dazu, daß sich dort Gesellschaften bildeten, die nach dem Fall der napoleonischen Herrschaft auch auf dem euro päischen Kontinente Gelegenheit zur Ausdehnung ihrer Betätigung suchten. Dadurch wurde das Interesse für Einführung der Gasbeleuchtung, sonderlich für die bessere Beleuchtung der — bisher nur mit Öllampen versehenen — Straßen angeregt. And in der Tat, die recht mangelhafte und doch recht kostspielige Straßenbeleuchtung in den größeren Städten ist es gewesen, die den Anstoß gab, das Leucht gas als Hilfsmittel zur Verbesserung auch in Deutsch land heranzuziehen; so in Berlin, Hannover, Dresden, Leipzig. Während aber in den Haupt städten von Preußen und Hannover die Errichtung der ersten Gasanstalten von Engländern mit englischem Gelde geschah und diese Städte geldlich dem Auslande zinspflichtig wurden, geschah es in Dresden und Leip zig mit deutschen Arbeitern, deutschen Erzeugnissen, durch einen deutschen Ingenieur: Rudolf Sigismund Blochmann. In Dresden, als der Residenz der Fürsten Sach sens, oblag damals die Verpflichtung zur Beleuchtung zuführen auf Grund der in der von Reichenbach und der Straßen dem Staate, insbesondere dem königlichen Fraunhofer geleiteten Institute erlangten Fähigkeit, ! Polizei-Collegium. Diesem wurde durch Reskript vom neue Ideen in die Tat umzusetzen. , 18. Juni 1816 der Auftrag erteilt: „für einen Versuch
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