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Dresdner Geschichtsblätter
- Bandzählung
- 9 = 36/45.1928/37,2
- Erscheinungsdatum
- 1928/37
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 3339.b-36/45.1928/37
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id31079191Z5
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id31079191Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-31079191Z
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 37.1929
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Dresdner Geschichtsblätter
- Autor
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eintreten konnte und nur die Erlaubnis zum Lande! mit besetzten Bijouterien erhielt, also den alten.Juwelier- krämern, wie die frühere Bezeichnung lautete, gleich zuachten war. Er hatte es aber verstanden, durch große Fachkenntnifse, Fleiß und Amsicht und ein besonderes Geschick im Verkehr mit seinen Kunden, sich das Ver trauen der höchsten Kreise zu erringen, war in seinem Fach pMOim Arnti88imL bei Lose und hatte seinem Geschäft einen Nuf verschafft, der weit über die Grenzen Deutschlands hinausging. Nicht minder entsinne ich mich seines Buchhalters Dormnitzer, eines kleinen lebhaften Leeren mit mächtiger Hakennase und gewaltigem Henri guntra. Ebenso steigt die Figur des damaligen Obermeisters Johann Garten vor mir auf. Er hatte ein kleines Lädchen an der Ecke der Morihstraße und des Landhausgäßchens, war ein langer hagerer Mann, der gern einen guten Tropfen trank und im damaligen Kufenhause, das den Wein- schank aus den Kgl. Weinbergen in der Lößnitz betrieb, beinahe mehr anzutreffen war, als in seinem Geschäft. In diesem war noch ein alter, äußerst schwerhöriger Verwandter, der alte Hesse, tätig, der für andere Gold schmiede das Vergolden, wozu namentlich die Feuer vergoldung gehörte, und das Formen in Sand besorgte. Eine vornehme Erscheinung war der Hofjuwelier Th. Sachwall, unverheiratet und Inhaber eines schönen Geschäftes in der Wallstraße, in katholischen Kreisen sehr gut eingeführt, der unter anderem ein bedeutendes Lager an losen Steinen führte und für den Hof viele Juwelierarbeiten anfertigte. In einem Hause, im Portikus der Wallstraße befand sich das Geschäft von Hold Wiegand, welches leider im Laufe der Zeiten sehr zurückging. Früher hatte er ein bedeutendes Lager und eine sehr gute Werkstätte, in der eine größere Anzahl tüchtiger Gehilfen beschäftigt wurden, als eifriger Angler war der Inhaber bekannt. Ebenso erging es dem damaligen Hofjuwelier Hänsch in der Schloßstraße, dessen Geschäft aufgelöst würde. Er, der früher sich gern als Reiter sehen ließ, fand im Bürger hospital Aufnahme. Llnsere Moritzstraße zeichnete sich dadurch aus, daß in ihr nicht weniger wie 6 Gold schmiede ihre Läden hatten, außer meinem Vater waren dies die Geschäfte von Naschke, Mau, Wilke, Garten und Wiedemann, und es war namentlich zur Weihnachtszeit spaßig zu beobachten, wie einer auf den anderen wartete, ob er seinen Laden schlösse, denn keiner wollte der erste sein und von Kollegialität war noch keine Rede; desto eifriger blühten aber Konkurrenz und Brotneid. Bei Nennung dieser Namen möchte ich nicht unerwähnt lassen, daß sich einige der damaligen Gold schmiede auch auf anderen Gebieten betätigten. Richard Garten, der Sohn des vorhererwähnten 'Obermeisters, gab zusammen mit A. Wiedemann ein Blatt für Witz und Satire, das Reibeisen ge nannt, heraus, das allerdings keinen langen Bestand hatte. Ferner veröffentlichte Garten eine Karikatur auf den damals entstandenen Fürstenzug in der Augustus- straße, die mit sehr giftigen Versen auf jeden der dort dargestellten Fürsten versehen war und heute eine Seltenheit geworden ist. Bei diesen Unternehmungen wurde aber keine Seide gesponnen und Wiedemann, der später am Neumarkt ein kleines Antikengeschäft hatte, setzte seine literarische Tätigkeit als Bericht erstatter für den Dresdner Anzeiger fort, während Garten, der durch eine bedeutende Erbschaft vermögend geworden war, in Neu-Gruna eine Fabrik errichtete, in der er sehr schöne Silbergeräte, zum Teil in Ver bindung mit Elfenbein und Porzellan herstellte und damit einen Erfolg, namentlich durch Export nach Amerika, erzielte. Aber auch dieses Unternehmen hat sich für die Darier nicht halten können, und Garten ist in Armut gestorben. In anderer Weise betätigte sich der Hofjuwelier Heinrich Mau. Sein Vater, der Begründer der Firma, war aus Hanau zugewandert, doch erst dem Sohne gelang es, die Firma dazu zu machen, was sie heute ist. Llnsere Stadt verdankt ihm die Prachtbauten des Viktoriahauses und des Centraltheaters, und ebenso wie Heinrich Mari in seinem Geschäft stets auf erstklassige Ware hielt, so hat er es auch bei seinen Bauten durchgeführt, Stilreinheit und Material echtheit obenan zu stellen. Ein eigenes Geschick hatte unser nachmaliger Ober meister Gustav Hartmann. Er lernte unter meinem Vater bei Elymeier, ging dann in die Fremde und trat später als Vorführer des Davenportschen Wunder schrankes auf, einer Vorführung von Fesselung und Knotenlösung, wie sie uns heute noch in Varietes und spiritistischen Zirkeln gezeigt wird, die damals aber neu war und die er auf weiten Reisen zur Anschauung brachte. Später gründete er sein Geschäft in. Dresden, war ein eifriger Steinsammler, hatte großes Interesse für Orts- und Innungsgeschichte und schrieb öfter Artikel für die „Wiener Edelmetallmdustrie". Von den Mitarbeitern in den unserm Berus nahe stehenden Gewerben ist mir so mancher in Erinnerung geblieben. Wir hatten eine Anzahlsehr guter Graveure, von denen einige eine ganze Anzahl Gehilfen be schäftigten, andere allein arbeiteten. Graveur Jahn in der Schloßstraße hatte eine gute Werkstatt. Graveur Wolf, der außerdem als vorzüglicher Billardspieler bekannt war, ebenso Graveur Büchner, fertigten mehr Damaszierungen, die damals, namentlich an Ringen,
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