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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.07.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189107112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18910711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18910711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1891
- Monat1891-07
- Tag1891-07-11
- Monat1891-07
- Jahr1891
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.07.1891
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WckiiiMbMWM Wochen- und NllchMMlait zugleich 5-xtr ion^ irrer tung äone sden istalt örn. Frl. sitzer Weth Karl hrer mit r in mit Hr. ia»n Hau. r in ein urg. feld. tz !dU Pf. -) 's l. ^s li: icht. »s» i! in rr- ue Gtschiists-AMizkr str Sohndorf, Ködlih, Kcrnsdoch Kisdorf, Ä.EMnl, Hcimichssrt, Moriciim n. Miilsrn. Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. - 41. Jahrgang. — Nr. 158. Sonnabend, den 11. Juli 1891. Schankgewerbesteuer fällig! Dieses Blatt erscheint täglich sautzer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstaltcn, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die vicrgespaltene, Korpuszeile oder deren Naum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Lagesgeschichte. — Es ist aufgefallen, daß im Königreiche Sachsen der Vertrieb von Losen der bekannten „Antisklavereilotterie" nicht gestattet worden ist. Um denjenigen, die es lieben, hinter solchen That- sachen besondere politische Gründe zu suchen und wenn sie keine finden, selbst solche auszudenken, unnötiges Kopfzerbrechen zu ersparen, sei hier kurz bemerkt, daß der Vertrieb der Antisklavereilose in Sachsen deshalb nicht stattfinden darf, weil das Gesetz vom 4. Dezember 1837 den Vertrieb aus wärtiger Lotterielose verbietet und auch keine Be stimmung enthält, nach welcher das Ministerium des Innern sich für ermächtigt halten könnte, in einzelnen besonderen Fällen die Unternehmer oder Beförderer einer auswärtigen Lotterie von dem Gesetze zu entbinden. — Ueber den Geschäftsgang in der Trikot- branche meldet man aus Berlin den von Theodor Martiin Leipzig herausgegebenen „Wochenberichten der Leipziger Monatsschrift für Texlil-Jndustrie" folgendes: In der Trikotbranche arbeitet man recht flott. Die vorliegenden Ordres gestatten, größere Anschaffungen in Stoffen zu machen. Den Trikvtstofffabrikanten sind ziemlich beträchtliche Aufträge auf Kammgarn ware mit Baumwollfutter, sowie auf baumwollene Qualitäten zugegangen, so daß die Stühle momentan gut besetzt sind. Die Preise können sich aber trotzdem noch immer nicht erholen. Schoßtaillen mit Ver schnürung, Stickerei und Treßbesätze werden haupt sächlich bestellt. — Als vorzüglich schmerzlinderndes Mittel bei Verbrennungen empfiehlt ein ungarischer Arzt, Or. Grigorescu (Budapest), das Glycerin. Es soll, sofort nach der Verbrennung angewendet, den Schmerz Vollständig und dauernd beseitigen. Je schneller es appliziert wird, desto intensiver ist die Wirkung. In sehr schweren Fällen muß es zwei bis drei Mal an gewendet werden, für die meisten Fälle genügt aber eine einmalige Anwendung. Der verbrannte Teil muß ununterbrochen mit Glycerin befeuchtet sein. Zu diesem Behufe werden einige Tropfen Glycerin auf die Brandwunde gebracht und dort verrieben. Das Gefühl von Brennen schwindet sofort und läßt eine Art lokaler Anästhesie (örtlicher Empfindungslosigkeit) zurück, ähnlich derjenigen, welche eine zu starke Lösung der Karbolsäure an den Fingerspitzen hinterläßt. Die in fast allen Fällen von Verbrennung nachher auf tretenden Entzündungen der Haut werden durch die Glycerinanwcndung fast vollständig verhütet. Ganz langsam erfolgt die Abstoßung der obersten Epithel- schtchten der Haut und es bleibt eine wenig bemerk bare Narbe zurück. — Ueber freisinnige Steuerwirlschaft berichtet der „Vogil. Anz.": Es giebt eine Stadt im Vogtlande, welche sich schon seit langen Jahren einer sogenannten freisinnigen Bürgervertretung erfreut, d. h. die Frei sinnigen haben dort im Stadtverordnetenkollegium von jeher das Heft in den Händen gehabt. Nun höre man, wie es dort mit der Besteuerung der kleinen Leute und der ärmsten Steuerzahler gehalten wird! Diese können ein Lied von der freisinnigen Volks freundschaft singen! Wer auf ein Einkommen von 400 Mk. jährlich abgeschätzt ist, von dem erhebt man dort 8 Mk., sage acht Mk. Steuer, also das Sech zehnfache dessen, was der Staat von ihm an Ein kommensteuer verlangt. Wer in der Stadt mit der von jeher freisinnigen Stadtverordnetenmehrheit das kleine Einkommen von 750 Mk. jährlich hat, von dem verlangt der Staat 4 Mk., die freisinnige Stadt aber 27 Mk., sage siebenundzwanzig Mk. Einkommensteuer! Wer mit jährlich 900 Mk. eingcschätzt ist, zahlt dem Staate 6 Mk., der freisinnigen Stadt aber 36 Mk., also gerade das Sechsfache! Er muß nämlich von der Mark vier Pfennige abgeben, dieser „kleine Mann" mit 900 Mk. Jahreseinkommen! Genau den selben Satz wie der kleine Mann, nämlich 4 Pfennige von der Mark, zahlen aber auch die freisinnigen Parteihäupter, wenn sie 9000 Mk. Einkommen haben und würden auch bei 9 Millionen Mk. nicht mehr zu entrichten haben. — Zahlungsein st ellungen. L. A. Jürgens, Uhrmacher, Ahrensböck. Otto Gerdes, Kunstgärtner und Hausbesitzer, Allenstein. C. Bühring, Schneidermeister, Berlin. Fr. A. Schierberg, Win, Damme. I. A. Leist, Wiltschaftspächter und Drechsler meister, Fürth. O. Rausch, Buchbindermeister, Halle a. S. C. Th. Jacobus, Kaufmann, Neuenheim. L. Wolffberg, Kaufmann, Köslin. E. E. Leeder, Kauf mann, München. Fr. Krack, Bijouteriefabrikant, Pforzheim. Gebr. Ballo, Handelsgesellschaft, Posen. Fr. Tomaschko, Schneidermeister, Zwiesel. O. Faul seil, Handelsmann, Langevgraff. I. H. Kiekbusch, Husner, Blunk. W. Prasse, Mühlenbesitzer, Stein heim. G. Bregler, Viktualienhändler, Stuttgart. A. Finster, Kaufmann, Weißenburg. K. Dieterich, Kauf mann, Würzburg. Franz Xaver Holitzer, Schuhmacher- meister und Schuhwarenhändler, Leipzig. Friedrich Hermann Riedel, Ziegelei- und Gutsbesitzer, Hohen kirchen. Karl Robert Gundermann, Schieferdecker u. Materialwarenhändler, Oberfrohna. Franz Otto Blechschmidt, Schuhmacher und Schuhwarenhändler, Röhrsdorf. Ernst Bruno Ludwig, Kaufmann, alleiniger Inhaber der Firma: „Rudolf Ludwig", Lengefeld. Carl Theobald Sterzel, Gutsbesitzer, Nachlaß, Nieder frohna. Hermann Adolf Sack, Bäckermeister, Zelle. Wilhelm Albert Berthold, Zimmermeister, Leipz.g- Plagwitz (Schlußtermin 5. August d. I.). Friedrich Hermann Mietzschke, Hausbesitzer und Färbermeister, Sayda (Schlußtermin 6. August d. I.). Anna Jo hanne verehel. Lücke geb. Jacob, Handelsfrau, Zittau (Schlußtermin 1. August d. I.). —Aufgehoben: Gustav Robert Schmidt, Materialwarenhändler, Plauen i. V. Maria Magdalena verehel. Feurich verw. gew. Brade geb. Hänisch (in Firma: „M. Feurich"), Zittau. — Plauen im Vogtl. In Rößnitz trug sich in diesen Tagen ein schwerer Unfall zu. Ein jugendlicher Arbeiter mähte dort auf einem Felde Klee und hieb dabei seinen jüngeren Bruder in den Hals. Der Knabe, welcher nicht gut sehen kann und immer kränklich ist, wollte den Klee mit den Händen auf den Wagen bringen, kam aber dabei der Sense zu nahe und wurde arg verletzt. Den Bedauernswerten brachte man sofort ins Kranken haus zu Plauen. — Die nächste Aufnahme van Zöglingen in die Kgl. Unteroffizierschule zu Marienberg findet am 1. Oktober d. I. statt. Anmeldungen hierzu haben bis mit 15. August durch persönliche Vorstellung des Aspiranten bei dem Bezirkskommando seines Aufent haltsortes oder bei dem Kommando der Unteroffizier schule zu erfolgen. Die Aspiranten müssen mindestens 14 Jahre alt und konfirmiert sein, das 18. Lebens jahr dürfen sie noch nicht vollendet haben. Die Er ziehung der Zöglinge in der Unteroffizierschule ist unentgeltlich. Die vorgenannten Behörden erteilen alle weitere Auskunft. — Hainichen, 8. Juli. Am Abend einer der letztvergangenen Tage wurde Plötzlich das 4 Jahre alte Töchterchen des Wirtschaftsbesitzers Steiner in Bockendorf vermißt. Wie sich herausstellte, war die Kleine hinter anderen Kindern her in ein nach Hartha zu gelegenes Wäldchen nach Heidelbeeren gelaufen, von den betreffenden Kindern aber, da sie am Kopf und Fuß unbekleidet war, wieder nach dem Dorfe zurückgeschickt worden, wo sie indeß nicht anlangte, da sie irrtümlich den entgegengesetzten Weg nach Frankenstein genommen hatte. Von den erschrockenen Angehörigen wurde das Kind sofort, trotz des einge tretenen strömenden Regens, nach allen Richtungen hin bis gegen Mitternacht gesucht, aber vergebens. Mit dem ersten Tagesanbruch begaben sich die vor Angst fast vergehenden Eltern mit Freunden und Bekannten wieder auf die Suche und gegen 10 Uhr vormittags war die Mutter des Kindes so glücklich, cs im tiefen Grase auf einer Wingendorfer Wiese, auf seinem Gesichtchen liegend, ganz durchnäßt, bleich und steif, zu finden. Das arme Kind hatte die ganze Nacht bei furchtbaren Regengüssen, welche die Gewitter brachten, im Freien zubringen müssen. Es hatte auch in der Nacht seine Mutter, die ziemlich nahe gewesen war, rufen hören, war aber schon zu schwach gewesen, laut zu antworten. Glücklicherweise scheint das Kind einen bleibenden Nachteil von den ausgestandenen Leiden nicht davon zu tragen, da es sich jetzt wieder munter und wohl befindet. — Mittweida, 9, Juli. Das nächsten Sonntag hier stattfindende Sängerfest des Erzgebirg- ischen Sängerbundes wird voraussichtlich sehr gut be sucht werden. Wie der Bundesvorsteher mitgeteilt hat, beteiligen sich gegen 1600 Sänger, deren Hier herkommen bei günstiger Witterung gesichert ist, da sie bereits Festzeichen erhalten haben. Der Festaus schuß bemüht sich unablässig, die Gäste würdig zu empfangen, und auch die Bürgerschaft wird den wiederholten Aufrufen, zur Verschönerung des Festes beizutragen, gern Folge leisten. — Grimma, 8. Juli. Die Vorbereitungen auf das Ende dieses Monats stattfindende hundert jährige Jubiläum des hiesigen Husarenregiments nehmen ihren Fortgang. Die große Festhalte, welche auf städtische Kosten auf der Schützenwicse errichtet wird, ist äußerlich beinahe vollendet. Eine große An zahl Freiquartiere ist von der Bürgerschaft angeboten, sodaß einer recht großen Anzahl der zu erwartenden Festgäste auch für die Nacht ein gastliches Heim ver sprochen werden kann. — Soldaten des 8. Infanterie regiments Nr. 107 halten sich jetzt hier auf; sie sollen die Pferdepflege kennen lernen und werden des halb einige Tage dableiben. — Riesa. Auf einem im Hafen zur Aus ladung liegenden Kahn beging am Vormittag des 7. Juli ein Schiffer die Unvorsichtigkeit, Petroleum aus einer blechernen Kanne in den Ofen zu gießen, in folgedessen sofort eine Explosion erfolgte. Der Raum stand in Flammen und der junge Mann rettete sich durch eine Luke, hatte sich aber doch derartig an den Beinen verbrannt, daß er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Wäre das Feuer nicht sofort von außenstehenden Leuten bemerkt und gelöscht worden, so konnte leicht größeres Unglück entstehen, da die Ladung größtenteils aus Baumwolle bestand. — Man schreibt aus dem Erzgebirge: In dem armen erzgebirgischen Orte Niederneuschön berg bet Olbernhau hat der „Theaterdirektor" Dietsch gegenwärtig seinen Thespiskarren im Gasthofe zum „Wilden Mann" aufgeschlagen. Seine beiden Re- pertoirstücke sind die beiden berühmten Tragödien „Ritter Theobald von Wildenfels oder der Kindes raub" und „Die lange Schicht zu Ehrenfriedersdorf". In einem empfehlenden Hinweis auf diese beiden Werke der Dramendichtung macht der Direktor nun folgendes bekannt: „Für diese zwei Vorstellungen er laube ich mir besonders ein geehrtes Publikum ein zuladen, da ich mit der Aufführung derselben jeder Konkurrenz die Spitze biete. Bestrenommiertes Geschäft, bitte nicht mit verschiedenen anderen derartigen zu vergleichen. Spielwaren jeder Art werden vorher als Zahlung im Theaterlokal angenommen." Die kunstliebenden Bewohner von Niederneuschönberg fabri zieren nämlich hausindustrielle Spielwaren aller Art. Es dürfte ihnen besonders in der jetzigen teueren Zeit vielfach am nötigen Bargeld fehlen,
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