Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 23.05.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191505232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19150523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19150523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1915
- Monat1915-05
- Tag1915-05-23
- Monat1915-05
- Jahr1915
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 23.05.1915
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
nEr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt ^3 Tageblatt stk Hihöns, Mit 8nis>»ls, M»rs, Ei. Wm, ßtiiWch, Mmm. MM, LilmmÄsrs, Mölsm Ei. MiB, Ei. Zmb, Zi.Wlitk, StziWdns, Am, MmMn. AWM mS WOkin Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein —. . i Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt - 65 Iahrgamq — - Rr 117. LWS.Ä-A Sonntaq, den 23. Mai IS 15 virst» iSlatt erscheint täglich, außer Lome- und Festtag«, nachmittag« für den folgenden Tag. - iviertelsahrlicher LeznaeprKs I MK. SV pfg., durch die Post bezogen 1 Mk. 75 pfg. Einzelne Lummern 10 pfg. «estrstnngen nehuien außer der GeschästsstrUe in Lichtenstein, Wilhelm Tbert Straße Sb, alle Kaiserlichen Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegn, Inserate werden dir sünsgrspaltrne TrundzrUe mtt 10, für auswärtige Inserenten mit 15 pfg. berechnet, «eklamezeile SO Pfg. Lm amtlichen Teil kostet die zweispaltige Zelle 30 psg Frrusprech-Anschlutz «r. 7. Luseraten-Annahmr täglich dis spätestens vormittags 10 Lhr. Telegramm-Adresse: Tageblatt. Bekanntmachung. Wir haben heute Herrn Weber Florenz Emil Klüglich von hier als Hilfsfchutzmann in Pflicht genommen Lichtenstein, am 22. Mai 1915. Der Stadtrat. Der Weber Otto Gustav Malz in Mülsen St. Micheln ist wegen Trunk sucht entmündigt worden. Lichtenstein, am 21. Mai 1915. Königliches Amtsgericht. Das Konkursverfahren über den Nachlaß des Bäckermeisters Hermann Max Otto in Lichtenstein wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Lichtenstein, den 20. Mai 1915. Königliches Amtsgericht. Die StadtBibliothek Lichtenstein. Sonntags von 11—12 Uhr, Mittwochs von 12—1 Uhr geöffnet. Katalog 20 Pfg. Italiens Zögern mit der Kriegserklärung. Mich bevor der diplomatische Verkehr abgebrochen ist., meldet sich in Italien mitten im Krieg sfieber Her Katzenjammer. Dieser stellt sich in dem Wunsche Lar, die beiden Zentralmächte möchten den Krieg an Italien erklären. Wenigstens der Schein, einen 'Verteidigungskrieg gegen die. ehemaligen Bundesge nossen führen, soll gerettet werden. Es sehlt eben nach den weitgehenden Angeboten Oesterreich-Un garns jeder vernünftige Grund, den Krieg selber zu erklären. Tast Oesterreich -Ungarn die Neutralität, zu der Italien nach dem Bündnisvertrag unbedingt verpflichtet mar, nicht hoch genug bezahlen wollte, ist nur ein schwacher Notbehelf, um das böse Gewissen zu beruhigen. Wenn die gegenwärtigen Machthaber ans Angst vor dem Kriegsfieber der Freimaurer, Irredentisten und Republikaner den Mut Hatton, den 'Bündnisvertrag ,zn brechen, so sollen sic auch die Mühe haben, einen besseren Vorwand für die Kriegs- crklürung zu finden, als es ein Bekenntnis zu den masttosen Begehrlichkeiten der Strastenpolitiker wäre. Sie brauchen auch keine falsche Scham mehr zu zei gen, nachdem der König noch unmittelbar vor dem Zusammentritt der Kammer dem -tollsten Kriegs- Hetzer d'Annunzio die Ehre einer laugen Audienz erwiesen hat. Auch mit der „Kündigung" des Dreibundvertrages äst nicht viel znr Wahrung des Scheines der Lohalitäl anzufangen. Tatsächlich ist die sogenannte Kündig ung am 4.. Mai in Wien, nicht auch in Berlin, erfolgt mitten in den Verhandlungen über die Kvm- Pknsatiouen, die Italien unter Berufung auf Artikel 7 des Vertrages verlangte und die. auch Oesterreich- Ungarn nach sehr wohlwollender Auslegung dieses Artikels zu bieten bereit war. Begründet war die Kündigung mit der Behauptung, das; die Donau monarchie durch ihr angeblich aggressives Vorgehen -gegen Serbien den Vertrag gebrochen habe. Warum ist dann Italien nicht schon im Juli vorigen Jah res vom Vertrage zurückgetreteu? Wie konnte es, wenn der Vertrag wirklich durch einen Erobernugs- Wg gegen «erbten verletzt gewesen wäre, noch dreiviertel Jahre lang sich auf ihn berufen, um einen möglichst hohen Preis für die Bewahrung der zum mindesten vertragsmäßig gebotenen Neutralität hcr- ansznschlagew? Es hilft nichts: Italien hat sich infolge der schwäche seiner Regierung durch krau- höfisches und englisches Geld in den Krieg Hetzen las sen, der nach den Wünschen der Ungeheizten ein Eroberungskrieg gegen alte Bundesgenossen, im Sinne der Treiber aber ein Söldnerkrieg zum' eige nen Vorteil sein wird. Wie Franzosen über den Treubruch der Italiener denken, zeigt das Wort des früheren Botschafters in ^Berlin, Jules Cambon, der in den kritischen Juki- 4agen auf eine Frage, ob Frankreich mit Rußland oehen lperde, zur Antwort gab: „Aber gewiß- wer den wir marschieren, wir sind doch keine Italiener." Der kluge Diplomat hat zu jener Zeit schwerlich geglaubt, daß sich die Italiener während dieses Krie ges sogar noch auf die Seite der Gegner ihrer bis- hörigen Bundesgenossen schlagen würden. Sie sind im Begriff es zu tun und nur verlegen darum, wie es ohne die schwerste Einbuße au moralischem An sehen geschehen könnte.. Es müßte ein Wunder ge schehen, wenn noch in letzter Stunde der Krieg ver mieden würde. j : ^Allgemeine Mobilmachung in Italien. Genf, 21. Mai. Die Havasagentnr veröffentlicht eine römische Depesche, wonach -ie allgemeine Mobilisierung des italienischen Heeres er folgt sei. (Nürnb. Ztg.) Die Abstimmung im Senat. Rom, 21. Mai. Der Sewist hat folgende Tages ordnung in namentlicher Abglmmung mit 2KI, den sämtlichen Stimmen der anwesenden Senatoren, un ter großer Begeisterung angenommen: Ter Senat hat die Erklärung der Regierung gehört, welche so deutlich den Willen der Nation aussprecheu, und geht zur Abstimmung über den Gesetzentwurf über. Italien wollte nicht weiter verhandeln. Berlin, 2.1. Mai. Tie bis jetzt vorliegenden An gaben über den Inhalt des italienischen Grünbu ches lassen nicht erkennen, ob darin die Tatsache er wähnt ist, die den ernsten Willen der österreichisch- ungarischen Regierung erweist, zu einer Verständig ung mit der italienischen Regierung zu gelangen. Es ist dies die von dem Wiener Kabinett angeboteue, aber von Sonnino abgelehute Entseudnug des Grafen Goluchvwskp mit weitgehenden Vollmachten znr Führung der Verhandlungen. Am 2. Mai erklärte der italienische Außenminister ans wiederholte An frage des Wiener Kabinetts, ob die Eutsendnug des Grafen genehm sei, daß er dieselbe nicht für op portun halte, weil sie zu großes Aufsehen erregen würde.. Am 4. Mai erfolgte die Kündigung des Dreibundvertrages in Wien. Hiernach ist es nicht auf Mangel an Entgegenkommen und Bereitwillig keit zu ernsthaften Verhandlungen auf Seiten der österreichisch -- ungarischen Regierung zurückzusühren, daß die L«gc damals weitere Verschärfung erfuhr. W i e steh t's mit der K r i e g serklä r u u g ? Köln, 21. Mai. Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Berlin: Nachdem die Kammer der Regierung für den Kriegsfall außerordentliche Befugnisse erteilt hat, ergibt sich natürlich die Frage, wann nnd auf welche Meise Italien nun den Kriegszustand mit Oesterreich-Ungarn und Deutschland Herstellen wird. Darüber kann man nur Vermutungen hegen. Was den Zeitpunkt des Eintritts des Kriegszustandes be trifft, so ist die Mutmaßung vielleicht die richtige, daß darüber noch ein oder mehrere Tage vergehen werdru. Lugano, 20. Mai. Die „Jdea Nazionale", die ganz bestürzt darüber ist, daß die Botschafter der Zentralmächte immer noch nicht Rom Verlässen, er klärt die Kündigung des Dreibundes für den ersten feindlichen Akt Italiens und scheint sehr erzürnt, daß ihn Oesterreich-Ungarn nicht mit der Kriegs erklärung beantwortet. Diese müsse nun von Ita lien ausgehen. , G e g eu den K r i e g. Basel, 20. Mai. Nach Privatmeldungcn der „Nätioualzeitung" wird erst jetzt infolge der stren gen Zensur bekannt, daß am--- Sonntag Tausende von größeren und kleineren Kundgebungen gegen den Krieg stattfanden. , . . > Zürich, 2l. Mai. Die „Nene Zürcher Ztg." schreibt: Ein Beobachter meldet uns, daß sich am Bahnhof von Ehiasso. merkwürdige Szenen abspielen. Unter den Italienern befinden sich Männer, welche der Einberufung folgen mußten und ihr Schicksal verwünschen. Auf alle politischen Schlüsse und Be weise haben sie nur ein erbittertes „Warum ?" Die S ch w e i z ü b erni in m t den S ch n tz der denk s ch e n Int e r e s sen in Itali e n. Wie der „Berner Bund" vernimmt, hat die deutsche Regierung den schweizerischen Bundesrat ersucht, den Schutz der deutschen Interessen in Italien zu über nehmen.. Ter Bundesrat hat zustimmend geantwortet * * * Kundgcbttttgett in Oesterreich-Ungar«, l Wien, 2l. Mai. In den gestrigen Abendstunden: erschienen Extrablätter mit dem Bericht der italie nischen Kammersitzuug. Tie aus der Ringstraße eiu- herflntende Menschenmenge formte sich zu geschlosse nen Zügen. Unter den Klängen von patriotischen Weisen wie „Gott erhalte Franz, den Kaiser" nnd „Der Wacht am Rhein" zog die Menge vor das Kricgsministerium, wo vor dem Radetzkß-Denkmal rauschende Hochrufe auf Kaiser Franz Josef und Kai ser Wilhelm II. ausgebracht wurden. Die begeisterte Menge begab sich daranf znr deutschen Botschaft, wo ähnliche patriotische Kundgebungen stattfauden. B n d a p e st, 21. Mai. Gestern fanden große Kund- gcbnngeu statt, welche durch die Nachrichten von den Vorgängen in Italien und in der italienischen Kam mer hervorgerufen waren. Eine tausendköpfige Menge zog, patriotische Lieder singend, nuter Hoch rufen auf Deutschland und die Türkei zunächst vor das deutsche Konsulat, wo die Wacht am Rhein ge sungen wurde, und hierauf vor das türkische Kon sulat, wo Hochrufe auf die Türkei ausgebracht wur den. Tie Menge versuchte daun, vor des Gebäude des italienischen Konsulates zu gehen, wurde aber durch die Polizei daran gehindert, welche die Menge aufforderte, das Gastrecht nicht zu verletzen. Tie Menge zerstreute sich darauf in voller Ordnung. Triest, 2l. Mai. Gestern abend kam cs au ver schiedenen Stellen der Stadt zu patriotischen Kund gebungen, wobei das Militär lebhaft begrüßt nnd Hochrufe auf Oesterreich ansgebracht wurden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht