11 König August III. von Polen, Gemälde Louis de Silvestre um 1735 (Schloß Wilanöw) haben und als gültig angesehen werden, was auch flir die deutschen bzw. sächsischen Historiker festgestellt werden kann. Das Problem für J. Staszewski besteht gegenwärtig noch darin, »daß man die Geschichte beider Staaten näher kennenlernen und die für frühere Darstellungen typi schen Schemata und die sogenannten landläufigen Meinungen vermeiden muß.« Dieser polnische Historiker betont sogar die »Einzigartigkeit« der Vorgänge in der polnisch sächsischen Union, die sich unabhängig in den beiden unter dem Zepter der Wettiner verein ten Staaten vollzogen, als auch aus der bloßen Existenz des unierten polnisch-sächsischen Staa tes in der internationalen Arena sowie aus der wechselseitigen Beeinflussung der zur Union zusammengeschlossenen Länder.« 5) Bereits in der Periodisierung der beiden Unionsländer während ihrer Zusammengehörigkeit gibt es beträchtliche Entwicklungsunterschiede, die wiederum auf verschiedenartigen wirt schaftlichen, sozialen, verfassungsmäßigen und kulturellen Zuständen basierten, die teilweise unabhängig von einem Kurfürst-König wirkten, und die weder durch ihn noch durch die Eigen entwicklung in relativ kurzer Zeit verändert zu werden vermochten. Während Polen durch die Kriege gegen Rußland, Schweden und die Türkei mit ihren Folgen im 17. Jahrhundert ge schwächt war, hatte Sachsen die Schädigungen des Dreißigjährigen Krieges zwar noch nicht rest-