23 Sächsisches Palais in Warschau, Hofansicht 1740, Stich Fürsten Lubomirski auf Lebenszeit übernahm, schon seit 1717 in seine Planungen einbezogen. Nach der Anlage des Kanals durch Münnich sowie des Stationsweges und des Kalvarienberges durch Jauch entstanden 1724 - 1730 Umbauentwürfe für das Schloß, die von Jauch, Deybel, Carl Friedrich Pöppelmann und schließlich wieder gemeinsam von allen drei Architekten bear beitet wurden. August der Starke nahm den bestehenden Vierflügelbau zum Anlaß, das Architekturideal ins Spiel zu bringen, das ihn zeitlebens beschäftigte, den von einer Kuppel bekrönten Zentralbau. 141 In Ujasdow verband sich damit die ungewöhnliche, aber durch den Kalvarienberg nahegelegte Idee, im Zentrum des Schlosses eine Auferstehungskirche einzurich ten. Noch an zwei anderen Orten hat August der Starke den Zentralbaugedanken in seine pol nischen Bauprojekte eingebracht. Das erste Mal, als er noch vor 1715 durch Johann Christoph Naumann einen Ausbau des Landsitzes Mariemont nördlich der Hauptstadt planen ließ, der aber ebensowenig verwirklicht wurde wie der Umbau des Schlosses Ujasdow. Dagegen wurde bei der letzten Planung dieser Art, der Anlage eines Residenzschlosses zwischen Dresden und War schau, in Kargowa an der westlichen Grenze Polens, 1730 — 1732 mit der Ausführung begon nen. August der Starke hatte hierfür einen Ort auf polnischem Boden, aber in geringster Ent fernung zu den Erblanden ausgesucht. Die relative Nähe zu Sachsen war auch der Grund dafür, daß die Arbeiten nicht vom Warschauer Bauamt, sondern von Dresden aus durchgeführt wur den. Knöffel war der verantwortliche Architekt, und mit der Bauleitung war der junge Pöppel mann beauftragt worden. Die bis zum Tode Augusts des Starken errichteten Baulichkeiten wur den bereits im polnischen Erbfolgekrieg 1735 vollständig zerstört. 1 ^