Surrrrrrrr. Eine Bekassine saust hinter mir auf. Holla, was war das für ein nichtswürdiges Bild, das ich soeben dort unten am Strande sah? Diese Stelle da, diese törichte Stelle Ah — bah! Ich springe auf. Ich spüre in den Augen eine Müdigkeit, — habe ich geträumt? Langsam schreite ich dem Westerländer Strande zu. Aber ich wende mich noch einige Male um und spähe nach der Stelle im Sande zurück, dieser merkwürdigen Stelle, dieser unheimlichen Stelle, die der Teufel holen mag. Zwei Tage später lese ich im „Sylter Intelligenzblatt“: „Am Freitag wurde nördlich von Westerland am Strande eine Leiche aufgefunden, die das Meer angeschwemmt hatte. Ein junger Mensch, der sich zur Heilung hochgradiger Nervosität in Westerland aufhielt, lag besinnungslos darüber ausgebreitet. Welcher Zusammenhang zwischen ihm und dem Toten besteht, und ob es überhaupt einen solchen gibt, ist bisher nicht zu ermitteln gewesen, denn der Kranke ist noch nicht zur Besinnung zurückgekehrt.“ Und etwas tiefer: „Der junge Mensch, welcher am Freitag zugleich mit der angeschwemmten Leiche nördlich von Westerland aufgefunden wurde, ist, ohne zur Be sinnung zurückgekehrt zu sein, verstorben. Sein Leichnam wird nach Berlin übergeführt.“ DAS BLEIBENDE Von PETER SCHER Feld, Wald und Flur sind gut daran, daß man sie nicht bewegen kann und daß sie auch sich selbst nicht fortbegeben, um Abenteuer zu erleben. Das schönste Roggenfeld zu Schiff entspräche kaum noch dem Begriff, den wir als Einsicht ins Gegebene preisen — genau so wie ein Wald auf Reisen. Dies wissen sie und ohne Groll beharren sie diaraktervoll, indem sie unten ihre Wurzeln treiben und oben lichtverbunden bleiben. 534