KARRIERE Dentibus antiquas aolitus producere pellea Et mordere luto putre vetusque solum, Praenestina tenes defuncti regna patroni, ln quibus indignor si tibi cella fuit; Rumpis et ardenti madidua crystalla Falemo, Et pruris domini cum Ganymede tui. At me litterulas stulti docuere parentes: Quid cum grammatici9 rhetoribua<jue mihi? Fränge Ieves calamos et scinde, Thalia, libelloa, Si dare sutori calceus ista poteat. IX, 73 Ich kannte ihn als Schuster noch, Der mit den Zähnen ’s Leder streckte, In einem finstern Kellerloch Bei altem Stiefelzeug verdreckte. Und jetzt nennt er die Villa sein, Die einst sein Herr besessen, Schlemmt aus Kristall Falernerwein Und liebelt mit Maitressen. Mich haben sie zur Schul’ geschickt Die Eltern, diese Toren, Und mit Grammatikunterricht Hab ich die Zeit verloren. Zum Teufel mit dem Federstiel! Was werd ich mich da plagen, Wenn mir die Bücher nicht so viel, Wie dem die Stiefel tragen. AN EINEN KRITIKER Cosconi, qui longa putaa epigrammata noatra, Utilis unguenais axibus esse potea. Hac tu credideria longum ratione coloaaum Et puerum Bruti dixeria caae brevem. Diace quod ignoraa: Marai doctique Pedonis Saepe duplex unum pagina tractat opua. Non sunt longa quibua nihil eat quod demere poaaia Sed tu, Cosconi, diaticha longa facia. Was, meine Epigramme sind zu lang? So albern urteilt nur ein Seifensieder. Der rhodische Koloß ist wohl zu hoch? Und Tanagrafiguren sind zu nieder? Laß Dich belehren: Manchem dicken Band War’ Kürzung auf zwei Seiten nur von Nutzen. Was man nicht kürzen kann, ist n i c h t zu lang; Doch Deine Disticha kannst Du noch stutzen. (Übersetzt von Hermann Swoboda) 551