III. Abtheilung. Die Güter des oberlausitzischen Adels. Als im siebenten Jahrhundert der slawische Stamm der Milzener, von Osten kommend, in das von den bisherigen germanischen Bewoh nern verlassne Land zwischen dem Queiss und der Pulssnitz einwan- derte, war dasselbe zum grossen Theil noch mit dichtem Walde be deckt. Nur da, wo das Land offen und eben, höchstens von klei nen Wäldchen und niedern Hügeln durchzogen war, schlugen die Milzener ihre Wohnsitze aüf; der schwache Holzpflug, dessen sie sich damals und, wie es scheint, noch lange ausschliesslich bedienten, machte ihnen die Bearbeitung schwereren, steinigten Bodens unmög lich. So bildete denn nur ein verhältnissmässig schmaler, von dem jetzigen Lauban über Görlitz und Reichenbach reichender Streifen, von da an aber das breite, fruchtbare Gefilde zwischen Löbau und Kamenz die neue Heimath der Milzener. Im Norden, wie im Süden ward dies keineswegs sehr umfängliche Gebiet von dichten Waldun gen begrenzt, in welche die Slawen nur etwa dem Laufe der Flüsse entlang vorzudringen wagten, an deren Ufern sie ebenfalls weichen Ackerboden und fette Wiesen vorfanden. Eher noch gelang es ihnen im Laufe derZeit, an einzelnen Stellen den lockeren Sandboden in den nördlich von Budissin, Neschwitz und Kamenz gelegenen Heiden urbar zu machen, als das südlich von Bischofswerde bis Löbau und weiter bis gegen Lauban sich hinziehende Waldgebirge. Nur in der Mitte der jetzigen Oberlausitz-finden sich daher bis auf diesen Tag in dichter Aufeinanderfolge die altslawischen Ortschaften auf-itz, -witz, -au (-owe, -aw), dünner gesät im Norden, gegen Süden hin nur an den Flüssen Queiss, Neisse, Spree. Inmitten des von den Milzenern dicht bewohnten Gebiets lag auf hohem , steil zur Spree abfallendem