Erzgebirge mit Einschluss der böhmischen Bäder Teplitz, Karlsbad, Franzensbad und Marienbad, des Voigtlandes und des Granulitgebietes an den unteren Mulden
Titel
Erzgebirge mit Einschluss der böhmischen Bäder Teplitz, Karlsbad, Franzensbad und Marienbad, des Voigtlandes und des Granulitgebietes an den unteren Mulden
Untertitel
ein Reisehandbuch mit Reiskarte von Rudolf Henke und einer Routenkarte
Alternativtitel
Gampe's Erzgebirge mit Einschluss der böhmischen Bäder Teplitz
18 etwa 500 Insassen zählt. Napoleon I. liess 1813 die Unglücklichen herausjagen und befestigte den Sonnenstein. Die goth. Hauptkirche, 1546 vollendet, schmücken Decken gemälde und Glasmalereien. Zwölf Pfeiler tragen die Decke mit ihren Gewölbrippen von beachtenswerther Mannigfaltigkeit. Schönes Masswerk in den Fenstern. Die neugothisehe kath. Kirche ent hält ein gutes Altarbild. In den Promenaden steht das Ottodenk- mal mit Medaillonportrait, dem Sänger Julius Otto gewidmet. Spaziergänge. 1. Ueber die Elbbrücke. (Unter dem ersten Brückenpfeiler merkwürdiges Echo.) Man geht in der Begel durch das am rechten Ufer liegende Copitz und auf das Bergrestaurant „Zur schönen Aussicht,“ das seinen Namen in vollem Maasse rechtfertigt (1 km). 2. Nach der schon genannten Schlossschenke dicht über der Stadt. 3. Nach dem Kohlberg, 202 m hoch, Ent fernung 2 km, Gartenrest, mit herrlichen Blicken auf den Borsberg, den langen Höhenzug gegen Dresden und auf die dörferbedeckte Elbniederung. Um den Kohlberg kämpften 1813 Bussen, Preussen und Oestreicher gegen Vandamme, und diese Kämpfe bildeten das Vorspiel zur Schlacht bei Kulm. Nach Berggiesshübel führt Sekundärbahn an der Gottleuba entlang. Zn Fuss geht man nicht die Straase, sondern am Schiesshaus vorüber die so genannte Viehleithe, ein schattiger Proraenadenweg bis Rottwerndorf (5 km). Gefälliges Schlösschen vom Kurfürst Vater August erbaut. Grösser Gasthof. Bahnhof. Das Dorf ist der Centralpunkt der sog. Cottaer Sandateinbriiehe , welche den härtesten und feinkörnigsten Sandstein im Elbsandsteingebiet liefern und der zu den meisten Skulpturen in Dresden verwendet wurde. Von Rottwerndorf geht man entweder mit der Bahn paraUel im Thale fort am Imiigheiinerndorfer Wasserfall vorüber nach Berggiesslittbel (9 km) oder über den Cottaer Spitzberg (6 1 /, km). Der erstere Weg bietet anmuthige Thalbilder und die imposante Felsgrotte des Wasserfans, der nach Gewittern einen fesselnden, bei trockner Zeit jedoch einen mehr kläglichen Eindruck hervorbriugt. Nach dem Cottaer Spitz berg folgen wir einen Wegweiser in der Nähe des Rottwemdorfer Bahn hofs, der nach Cotta hinaufweist. Wir lassen das Dorf rechts und gehen bei drei uralten Kreuzen vorüber direct auf den Basaltgipfel des Berges, 387 m. Die Aussicht ist für die geringe Mühe lohnend; sie umfasst viele Tafel berge der Sächs. Schweiz und die Basaltkuppen des Erzgebirges: Sattel- beig, Geising, Luchberg, Wilisch. Unter dem Gipfel Basaltbruch. Von hier erreicht man auf Feldwegen leicht die sichtbare Pirna-Bergg esshübler Strasse.