5 Handlungen tragen den Stempel der Güte, der Geisteshoheit. Das deutsche Vaterland berühmt zu machen, Verwandte und Freunde zu beglücken, dazu war er geboren. Durch seine belebende, feuervolle Darstellungsgabe weiss er den alltäg lichen Begebenheiten Interesse zu verleihen und er ist daher nicht weniger die Bewunderung der Menge, als das stille Hei- ligtlium derer, welche ihn im vertrauten Umgang kennen. Sein Gemüth ist zart, innig, religiös, immer nach dem Höhe ren, dem einzig Beseligenden gerichtet. Seine Gestalt ist Schön heit, Geist und Leben, sein Blick durchdringt die Seele und ihr ist wohl dabei.“*) Dass auch Barth unter solchen Verhältnissen auf Cor nelius mit einwirken musste, bleibt wohl ausser allem Zwei fel und das um so mehr, als dieser und Xeller in Bezug auf allgemeine Bildung, namentlich als Bewanderte in der schönen Literatur, über Cornelius standen, da dieser all seine Tlni- tigkeit mehr der Kunst zuwendete. Er hat das jedenfalls ge fühlt und sich bestrebt, auch Anderes nachzuholen. Nicht lange blieb das Künstlerquartett in Frankfurt zu sammen, denn schon im Spätsommer traten Cornelius und Xeller ihre Wanderung nach Rom an, die letzterer in einem seiner Briefe so anziehend beschreibt. Beiden ging hier eine neue Welt auf, Beide blieben auch hier die Unzertrennlichen und nahmen abermals eine gemeinsame Wohnung. Mossler und Barth wollten nachkommen und sich da wiedertreffen. Aber Alles wurde anders, als man sich’s geträumt hatte, all die schönen Illusionen zerrannen in einen düstern Nebel, die schön gebauten Luftschlösser fielen zusammen. Nur Einem, Cornelius, sollte es beschieden sein, auszuharren und das vorgesteckte Ziel zu erreichen. Mit Riesenschritten eilte er diesem zu. Er wurde auch bald für das erkannt, was er war, und selbst die, welche bisher den ersten Rang unter den deutschen Künstlern in Rom behaupteten, wie Over beck, Schadow, Veit, Pforr und Andere, mussten ihn bald als ihren Oberherrn anerkennen. Trat auch Xeller als Freund des Gefeierten mit allen dortigen Grössen in ein näheres Ver- hältniss, so musste er doch bald einselien, wie er gegen die Anderen in so Manchem noch zurückstand;' erst hier merkte er, was ihm noch abging und was er nicht mehr nachholen *) In Nagler’s Klinstlerlexikon und auch anderwärts ist Barth als ein „trefflicher Zeichner und Kupferstecher“ angeführt. Durch seinen Christuskopf nach llolbein hat er sich unter die ausgezeichnet sten Stecher eingereiht.