231 enden, auch die Freude, seine Radirungen selbst herausgeben zu können, sollte ihm nicht mehr zu Theil werden. Der Pin sel und die Nadel wurden ihm unerbittlich aus der Hand ge wunden, als er im Begriffe stand, seinen Schatz der Welt nicht mehr vorzuenthalten. Ein Mann von achtem deutschen Schrot und Korn, ein ganzer Künstler und wahrer Menschenfreund, ein Freund der Natur und Feind alles Unnatürlichen, ging er, im 70. Lebens jahre stehend, zu seinen Vätern ein. Er ruhe in Frieden! Flüchtige Bemerkungen über die Abfassung von Verzeichnissen für Gemälde- Gallerien, Von F. v. Alten in Oldenburg. Jedem Freunde der Kunst und noch weit mehr jedem Forscher ist die Ungleichmässigkeit und mangelhafte Abfas sung der Verzeichnisse der meisten Gallerien gewiss schmerz lich aufgefallen, obgleich, gerade sie besonders geeignet sind, wichtiges Material zur Klärung der Kunstgeschichte zu liefern, obgleich gerade sie als besonders geeignet scheinen, das grosse Publicum aufzuklären. Wie selten diesen Ansprüchen nachgekommen ist, zeigen eine grosse Zahl der Verzeichnisse nur zu sehr; sehr häufig finden wir nichts, als ein dürres Inventar, dessen beschreibender Theil sich noch dadurch her- vorthut, dass er sich an, oft geradezu lächerliche, Aeusser- lichkeiten hält; andere zeigen eine so verworrene Anordnung, dass es unmöglich ist, einen Gesannnt-Ueberblick über die vor handenen Künstler oder Schulen zu gewinnen; in noch ande ren sind die Werke der Kunst gar, wie ein Naturalien-Cabinet, nach Species geordnet. Gar vielen fehlt, was nie fehlen sollte, ein Register mit Einfügung der Schule und der Lebenszeit des Künstlers. Es würde zu weit führen, wollten wir hier noch andere Beispiele der Verworrenheit und Wunderlichkeit aufzählen.