227 handelte, ob dasselbe in München oder in Nürnberg in Erz gegossen werden sollte. Die Beharrlichkeit des Comites brachte es dahin, dass die Vaterstadt des alten Meisters auch ihren alt begründeten Ruf in der Erzgiesserei auf’s Neue bewährte. Vom Albrecht-Dürer-Verein (der Verein von Künstlern und Kunstfreunden nahm am 16. December 1837 diesen Na men an) wurde ihm 1837 der Auftrag, eine Ansicht von Nürn berg nach der Natur zu zeichnen, in Aquarell auszuführen und als Vereinsblatt zur Vertheilung an die Mitglieder in Stahl zu stechen. Die Original-Zeichnung wurde vom Verein zu einer Verloosung gekauft. Wenn auch als Künstler und Lehrer genugsam beschäf tigt, benutzte er doch jeden freien Augenblick, um sich im Modelliren und Graviren zu üben und dadurch den betreffen den Handwerkern an der polytechnischen Schule nützlich zu sein. Im Jahre 1841 wurde er auch als Lehrer an der neu organisirten Handelsgewerbschule verwendet. In den Zeitraum von 1828 —1841 fällt auch die Ausbil dung von sechs Privatschülern zu Malern und Kupferstechern durch ihn, von denen, so weit Nachrichten hierüber vorliegen, unterdessen zwei gestorben, die ändern dagegen ihr Fortkom men in Nürnberg und München gefunden haben. Eine neue Epoche in seinem Leben trat ein, als er von der Grossherzogi. Oldenburgischen Regierung des Fürsten thums Birkenfeld in das Fabrikstädtchen Oberstein zur Er richtung einer Gewerbeschule berufen wurde. Im July 1843 reiste er mit seiner Familie dahin ab. Der Abschied von der theuern Vaterstadt, von lieben Verwandten und Freunden wurde ihm freilich sehr schwer. Ein solennes Gastmahl, von seinen Freunden veranstaltet, sollte ihm die Ueberzeugung von deren treuen Gesinnungen mit auf den Weg geben. Mit der Hoffnung, dass er in seinem ihm lieb geworde nen Berufe als Lehrer auch fern von der Heimath einigen Ersatz für das Leben in einer Kunststadt finden möge, nahm er die neue Stellung ein und unterrichtete da in allen Bran chen der Zeichnenkunst, im Modelliren und Graviren. Nach sechsjähriger Wirksamkeit an dieser Anstalt wurde er auf Allerhöchsten Befehl 1849 nach Birkenfeld, dem Sitze der Regierung, an die höhere Lehranstalt versetzt. Sein Auf enthalt in Oberstein bot ihm durch die höchst malerische Lage des Ortes selbst mit dem freundlichen, oft durch pitto reske Felsenpartien unterbrochenen Naliethale reichlichen Stoff zu seinem Lieblingsstudium, welchem er auch in seinen freien Stunden mit alter Lust nachging. 15 *