FÜNF NOTIZEN 121 Hauptstadt. Ich seh ihn noch mit vor- gestrecktem Kopfe stehn .Die Luft zit terte sacht. Am Ende einer Koloratur machte er eine komische nette Ver beugung. Ich segne dich, kleine Stadt, in der kein Mensch mich versteht, wo ich meinen Stolz, mein Weh und meine Freude in mir verberge, und ichkeine andereZer- streuung habe, als meine alte Hündin kläffen zu hören oder arme Gesichter anzuschauen. Aber dann steige ich die Hügel empor, wo der dornige Stech ginster vv ächst — und dort erlebe ich in der Betrachtung meiner Kümmer nisse das sanfte Glück, das Verzichten heißt. Jetzt quält mich nicht mehr das rohe und verächtliche Lachen derLeu- te noch auch das Zweifeln an allem. Das Lachen derer, die mich verachten, ist verstummt—und ich werde gleich gültig gegen alles, was ich bin. Aber ich bin indessen ernst geworden gegen mich selber und die andern. Mit furcht-