Preis: »imeliäh» rige Pränumeration S ngr. in s HanS, 8 ngr, bei Abho» lung in der Expe, dilion. Wochenblatt für Zschopau und Umgegend. (Jeden Sonnabend eine Nummer.) Jnserkionsgebühren werde» die Zeile oder deren Raum mit i ngr. berechne». I9. Sonnabends, den 30. September 1854. Das Glück kommt im Schlafe. Novellctte. (Fortsetzung aus Nr. 37.) Zwanzigtausend Piaster!... dem guten Geor ges fiel der Brief aus den Händen vor Erstau nen. Wie hätte er aber erst sich verwundert, wenn er mit der kaufmännischen Ausdrucköweise genauer vertraut gewesen wäre oder die angefügte Berechnung des Ankaufs jener Papiere genauer geprüft und daraus entnommen hätte, daß es sich nicht um ein Kapital vpn 20,000 spanischen Thalern, sondern um eine Rente von diesem Betrage handelte! Schon die Kapitalsumme hatte ihn vor Ueberraschung beinahe wortlos gemacht. — Er schrieb daher sogleich an seinen Bankier, daß diese Summe bedeutend größer sei, als diejenige, über welche er augenblicklich verfügen könne. „Ich habe noch kein Geld aus Guadeloupe erhalten, wie Sie wahrscheinlich glauben," schrieb er, „und es wäre mir daher unmöglich, sie in Kürze zu befriedigen." Die Herren Durand und Berteuill schrieben mit umgehendem Courier: „Wir vernehmen mit Bedauern, daß die An leihe der Cortes Ihnen kein Vertrauen einflößt. Ihrem Wunsche gemäß haben wir daher die Hälfte Ihrer Bons veräußert, und Ihr Auftrag ist glücklicherweise nach einem starken Steigen dieser Effekten eingetroffen, und hat Ihnen ein Bene- fice von 80,000 Franken realisirt. — Was den übrigen Inhalt Ihres Schreibens anbelangt, so wissen wir nur allzu gut, wie langsam die Ab wickelung und Liquidation einer solch entfernten Erbschaft vor sich geht, als daß wir glauben könnten. Sie haben bereits Ihr Vermögen von dort empfangen; allein Ihre Unterschrift wird Ihnen stets alle Baarmittel verschaffen, deren Sie benöthigt sein könnten, und wir werden uns das größte Vergnügen daraus machen, Ihre Geschäfte zu negoziiren. Wir werden unS sogar erlauben, Sie von Zeit zu Zeit auf passende Ge- legenheiten zu solider Anlage Ihrer Fonds auf merksam zu machen, weil wir es für räthlich halten, daß Sie sich bei Zeiten darnach umsehen, damit Sie nicht in Verlegenheit um solide Anla gen sind, wann Ihre Gelder aus Guadeloupe eintreffen. Wir hatten für Ihr Interesse gehan delt, wie wir es für unser eignes gethan hätten. In der Hoffnung, daß Sie zu deutschen Fonds mehr Vertrauen haben, als zu denen der pyre- näischen Halbinsel, senden wir Ihnen anliegend ein Projekt der Bank in N.... Sie werden dar aus ersehen, daß bei der Zeichnung von Aktien keine Anzahlungen verlangt und die späteren Ein zahlungen nur in sehr langen Fristen geleistet werden, so daß man ansehlich gewinnen kann, bevor alle Zahlungen geleistet sind. Jedenfalls behalten wir Ihnen fünfzig von diesen Aktien vor, welche wir leicht wieder an solche Häuser ver- werthen können, die dem Kredit, welchen diese Papiere nach unserm Dafürhalten verdienen, be deutend erhöhen werden." Achtzigtausend Franken Gewinn! das bedünkte Georges ganz unbegreiflich; ohne Zweifel hatte der Commis eine oder zwei Nullen zu viel gesetzt. Seine Stellung ward immer schwieriger; man Halle ihn mit Glückwünschen überhäuft, man hatte um seine Bekanntschaft gebuhlt, als man ihn von Kopf bis zu Fuß in schwarzer Tracht hatte einhergehen sehen. Die in Rheims erschei nenden Zeitungen hatten es für ihre Pflicht ge halten, eine Biographie über den verstorbenen reichen Vetter Dnbreuil in Guadeloupe zu ver öffentlichen. Vom Bureau des Iiulustriol ä« la viismps^ne aus. an welchem er früher angestellt gewesen war, und wohin er nicht mehr zurück- zukehren wagte, hatte man ihn um genauere Details über den Erblasser angegangen. Man bestürmte ihn mit Fragen, die eine immer indis kreter und abgeschmackter als die andre: wie und wo er sich häuslich einrichten, was er für die öffentlichen Wohlthäligkeits-Anstalten thun, wie er sein Vermögen anlegen werde. Damen, welche sich, weil sie Zeit und Mittel dazu besaßen, an die Spitze von wohlthätigen und gemeinnützigen Anstalten und Vereinen gestellt und zu Beschützerin nen aller möglichen Institute gemacht hatten, schrieben an ihn, um ihm die ihrer Aufsicht und