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Das Schiff
- Bandzählung
- 1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-25.1928
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045739-192800007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045739-19280000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045739-19280000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Schiff
- Autor
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FÜR UNSERE BÜCHEREIEN SPORTBÜCHER Die Zahl der Sportbücher ift Legion. Der Nichtfpezialift fin det fich kaum hindurch. Bei kritifcher Sichtung fchrumpfen aber die Werke, die für eine Arbeiterbücherei in Frage kommen, mächtig zufammen. Von vornherein fcheiden alle technifchen und Trainingsbücher aus, die in die Sport vereine gehören. Der Tanz, über den es recht gute Lite ratur gibt, foll ebenfalls ausgefchloffen fein, wenn auch feine technifche Grundlage, die auf Erfaffung des ganzen Menfchen zielende Gymnaftik, auf das engfte mit den Leibesübungen verbunden iß. Auch gut gemeinte Bücher, wie Fendrichs viel gelefene »Der Wanderer«, »Der Alpi niß«, »Der Skiläufer« (Dieck & Co., Stuttgart), die über eine Einführung in die betreffenden Sparten hinaus dem Stoff einen allgemein-kulturellen Rahmen zu geben ver- fuchen, find für die Arbeiterbücherei nicht fo wichtig, daß fie unbedingt angefchafft werden müßten. Das gilt erß recht für das vielgepriefene »Der Menfch und die Sonne« von Hans Suren (Dieck & Co.). Sonderbarerweife findet man es häufig in Arbeiterbüchereien. Theoretifch wenig originell, ungekonnt und inkonfequent; ffilißifch fchwach, mit einem Stich ins Kitfchige. Die Bilder find zum Teil fchauderhaß. Zudem iß das Buch mit 6 RM. viel zu teuer. Sein großer buchhändlerifcher Erfolg kommt wohl mehr auf dasKonto des rührigen »Tarzan«-Verlags. — Dr. Sippels »Körper, Geiß, Seele«, Grundlagen einer Pfychologie der Leibesübungen, iß ebenfalls keine Notwendigkeit. An den tieferen Sinn des Sportes rühren die Bücher Fritz Giefes und feiner Mitarbeiter: Geift im Sport. Probleme und Forderungen. Ganzleinen 13,50 RM. Körperseele. Ganzleinen io RM. Männliche Körperbildung. Herausgegeben von Eugen Mathias und Fritz Giefe. Band I: Grundlage und Wege. Band II: Wert und Ziel. Pro Band in Ganzleinen 8,50 RM. Weibliche Körperbildung und Bewegungskunft. Heraus gegeben von Fritz Giefe und Hedwig Hagemann. Ganz leinen 8,50 RM. Körperbildung als Kunft und Pflicht. Von F. H. Winther. Ganzleinen 8 RM. Sämtlich im Delphin-Verlag, München. Alle Bücher reich und durchweg gut bebildert. Geheftet billiger. Die genannten Werke find ernßzunehmende Sportbücher, aber, das iß zu beachten, ganz aus bürgerlichen Ideologien heraus gefchrieben. Für kleine und mittlere Arbeiter büchereien kommt ihre Anfchaffung wohl fchon infolge der hohen Preife nicht in Frage. Das beße Buch der Reihe, deffen Kauf die Anfchaffung der übrigen unnötig macht, iß Giefes »Geiß im Sport«. Sehr kritifch dem gegenwär tigen Sportbetrieb gegenüber, unterfucht er die Stellung des Sports im Zufammenhange des heutigen Dafeins, leider mehr von der Pfychologie als von der Soziologie her, wenn es auch Anlatze zu foziologifcher Betrachtung enthält. Kein leichtes Buch; es verlangt gefchulte und kri- tifche Lefer. Als meines Erachtens bedeutendßes Werk der bürgerlichen Sportliteratur auf alle Fälle zu beachten. Was fleht nun der Hochflut bürgerlicher Sportbücher an fozialißifchem Schaffen gegenüber? Wenig, fehr wenig! VON HERBERT FRISTER, GERA-TINZ Eigentlich sind es nur zwei Bücher: Hygiene des Arbeiterfports. Von Dr. Julian Marcufe. I35Sei- ten, 34 Bilder. Dietz-Verlag, Berlin. Geheftet 2,75 RM. Vom Kampfrekord zum Maffenfport. Umriffe einet Ge- fchichte des Sports. Von ErnßKrafft. 65 Seiten, 17 Bilder. Dietz-Verlag. Geheßet I RM. Marcufe fagt zur Einleitung: »Der Schwerpunkt meiner Ausführungen foll nicht in der foziologifchen oder kultur- gefchichtlichen Analyfe des Sports und feiner Einordnung in das menfchliche Gefellfchaftsleben liegen, wie vielmehr in feiner volksgefundheitlichen Bedeutung.« In Kleinig keiten kann man andrer Meinung fein als er; im ganzen iß das Buch geglückt. Es füllt tatfächlich eine Lücke aus. Bemerkenswert für die gerade in der gewerkfchaftlichen Fadipreffe ßattfindende Erörterung des Verhältniffes der Gewerkfchaften zum Arbeiterfport iß feine Anerkennung der Leibesübungen als biologifch und kulturell grund- fätzlich für die Arbeiterklaffe notwendig. Krafft ßellt in feinem Büchelchen — nach den Methoden hiflorifch-materialißifcher Betrachtung — die kulturge- fchichtlichen Zufammenhange der Arbeiterfportbewegung klar heraus. Nach ihm liegen in der Gemeinfamkeit der Lebens- und Wirtfchaßsgeßaltung des arbeitenden Volkes die Triebfedern feiner fportlichen Ausdrucksformen, die Verfchmelzung des Kampfgedankens mit der Erkenntnis von der Notwendigkeit der Solidarität, die Freude an der gemeinfamen Durchbildung des Körpers, wie an der ge- meinfamen Überwindung der Natur. Kraffts Arbeit zeich net fich durch fchönen, klaren Stil und gut gewählte Bei- fpiele und Analogien aus. DiefebeidenDietz-Bücher gehören in jede Arbeiterbücherei; und wenigßens Krafft follte nicht nur jeder Arbeiterfport- ler, fondern auch jeder Gewerkfchaftler lefen. Die Streitfchrift des Arbeiterturn- und Sportbundes » Unfere Gegner« (Arbeiterturnverlag A.-G., Leipzig, 270 Seiten, in Leinen gebunden) follte wohl urfprünglich nur ein Helfer für die Vereine fein, iß aber — ungewollt — eine fo inter- effante, kultur- und zeitgefchichtliche Dokumentenfamm- lung zur Gefchichte des letzten Jahrhunderts (und des Arbeiterfports) geworden, daß man ihren Erwerb unfern Büchereien warm empfehlen kann. So wertvolles Material die Agitationsbrofchüren des Ar beiterturn- und Sportbundes enthalten (liehe befonders die Nummern: Wildung, »Der Sport und das arbeitende Volk«; Blumtritt, »Arbeiterfport und Arbeiterbewegung«; »Arzt, Sport und Politik«; Buck, »Die Arbeiterfportbewe gung und ihre Beziehungen zur Partei und zu den Gewerk fchaften«), fo wird ihre Einreihung in Arbeiterbüchereien nur in Sonderfällen nötig fein. Ihr Platz ift beffer in den Hän den der Sportfunktionäre und in denArchiven der Vereine. Bei der Bedeutung des Arbeiterfports für Gewerkfchaften und Arbeiterbewegung muß jede büchereipolitifch gut ge leitete Arbeiterbibliothek aufmerkfam Neuerfcheinungen auf dem heute befprochenen Gebiet verfolgen und, foweit fie gut find, fchon der werbenden Wirkung auf die junge Generation der Arbeiterfchaft halber einftellen. Das liegt im Intereffe der Gewerkfchaften. Ächtung! Neue Werbebedingungen der Büchergilde Gutenberg
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