Herbstmoden und Herbstblumen. Also da ist die Mode. Sie gehört zu den Remon ¬ tanten. Cs ist, wenn man die Blumenausstellung betritt und zu ihren Stammgästen gehört, nunmehr unmöglich, sie endgültig zu übersehen. — Ich finde mich also darein, ihr nicht ferner prinzipiell aus dem Wege zu gehen, wie im Sommer, da von einer Vorführung der „neuesten Modelle" keine Rede mehr sein konnte, und die Schau jeglichen Reizes entbehrte. Auch war jetzt das Terrain für diese immerhin deplacierte Vorführung besser gewählt. Wieder mußte das kleine Parktheater herhalten. Also schön. So paffend wie die Ringelnatz-Gastspiele ist schließlich das Auftreten der Berliner Modekönigin Lehmann — ein Name, der in der Tat so königlich ist wie die Ahnenreihe ihrer Majestät auch. — Was wird heute nicht alles versucht, Geld in die Kassen zu bekommen! — Freilich — so probate und einfacheMittel, wie der liebe Herrgott anwendet, wenn er der Schau gegenüber besonderes Wohlwollen bekundet, haben sie nicht zur Hand: da steigt plötzlich das Thermometer, als hätte man es über eine Wärmestelle gehängt, auf 49,20, ja bis auf 22 Grad Reaumur im Schäften, und wenn's den letzten Groschen kostet — Bier, Limonade, Selter, Brunnen, Siskaffee und alles, was flüssig und kalt ist, rinnt durch die Kehlen, und in Form von Goldstücken fließt es in die Taschen der Wirte zurück! — Wer da weiß, wieviel Prozent Reingewinn diese Art Genußmittel bringen (und welche Frau wüßte das nicht!), der wird verstehen, daß die 64