Kapitel I. Der technische Film nach seinem V erwendungszweck. Die Begriffe „Kinematographie“ und „Technik“ haben die Autoren bisher fast ausschließlich in der Verbindung „Kine- matographische Technik“ zur Darstellung gereizt. Dieser Aus druck ist umkehrbar; man kann nämlich sehr gut auch von Technische einer „technischen Kinematographie“ sprechen. Die beiden graphe. Ausdrücke besagen etwas ganz Verschiedenes und dürfen nicht verwechselt werden. Während der erste die technischen Aus führungsformen des kinematographischen Prinzips bezeichnet, also sich auf die Anwendung der wissenschaftlichen Grundlagen auf die Praxis, auf den' Bau und Betrieb kinematographischer Apparate, sowie auf die Filmfabrikation bezieht, soll unter dem zweiten die Anwendung dieses ganzen Komplexes auf die all gemeine Technik verstanden werden. Wenngleich diese be griffliche Trennung betont werden muß, ist zu bemerken, daß sachlich viele Berührungspunkte zwischen technischer Kine matographie und kinematographischer Technik bestehen. Jedes neue Gebiet stellt seine neuen Bedingungen. So begegnen wir den stärksten Abweichungen von der üblichen Kinematographie und ihrer Technik dort, wo die Spezialisierung für den tech nischen Zweck am weitesten gediehen ist, d. i. gegenwärtig auf dem Gebiet der Laboratoriumskinematographie. Es war eine natürliche Entwicklung, daß die Kinematographie, der günstigsten Rentabilität folgend, sich der theatermäßigen Schaustellung zu wandte und aus dieser die Mittel für ihre Fortentwicklung zog, die demgemäß den Theaterbedürfnissen in erster Linie Rechnung Lassally, Bild und Film im Dienste der Technik. II. I