Wilh. Wagner „BON MARCHE”, „ P R I N T E M P S * UND „5 AM AR I T AI N E ” Von FLORENT FELS E ine Geschichte hat meine Kindheit vergiftet, eine Geschichte, die man mir erzählte, wenn ich eines Spielzeugs überdrüssig war, wenn mir eine Suppe nicht schmeckte, und wenn ich mir aus einem zerrissenen Hosenboden nichts machte. Das war die Geschichte vom Baron Lafitte, der eines Tages noch als Kind zu einem mächtigen Finanzmann kam, um von ihm eine ganz kleine Beschäftigung zu erbetteln. Von ihm hinausgewiesen und wieder auf den Hof gelangt, überraschte man ihn, wie er sich zum Boden beugte und einen Gegenstand aufhob. Zurückgerufen, zeigte er in der hohlen Hand eine Stecknadel. Wie Cleopatras Nase wurde die Stecknadel Laffittes zum Pfände seines Glücks. Man weiß nicht, ob er lange Zeit Rückgrat und Kreuz krümmte, jedenfalls wurde er der Bankier eines großen Königs, Louis-Philippe’s, und verkörperte die Weisheit und Oekonomie dieses Souveräns, dessen ganzes Programm in den Worten enthalten war: Bereichert euch! Der französische Bourgeois war damit wohl zufrieden, und Balzac hatte sehr unrecht, ihm deswegen zu grollen. Ich habe bisher immer geglaubt, daß die „Chops in den amerikanischen Gemeinwesen sich ganz anders entwickel ten, und daß die „Buildings“ durch eine Art von Jungfernzeugung entstünden. Seitdem ich aber Herrn Ford am Volant seiner ersten Chevrolette gesehen habe, bin ich überzeugt, daß dieselbe Regel die Entwicklung der großen Unternehmungen bestimmt. Der kleine pfiffige Bursche muß hindurch durch das Lehrlingstum, durch die Meisterschaft, die Verwaltungsräte, die Kapitals- 13