PROBLEME DER INZUCHT Von A. von WEINBERG B ekanntlich bezeichnet man Kreuzungen von Eltern und Kindern oder von Geschwistern als Inzestzucht und Kreuzungen etwas entfernter Verwandter bis etwa zur vierten Generation als Inzucht, doch wird diese Grenze nicht immer scharf gezogen. Ohne Zweifel beruhen die Anfänge aller Varietäten und Rassen und damit auch die der Arten auf wiederholter engster Inzucht. Ein solches System ist sicher so lange erforderlich, bis sich die Varietät konsolidiert hat. Ist dies Ziel aber erreicht, dann bleibt es zweifelhaft, ob nahe Ver wandschaftszucht weiterhin Vor teile mit sich bringt und wie weit sie ohne Nachteile betrieben wer den darf. Die ersten Beobachtungen über die Folgen der Inzucht hat der Mensch an sich selbst ge macht. Die Entwicklung des Pro blems wird daher am besten be leuchtet, wenn wir ungeachtet biologischer Systematik mit dem Menschen beginnen. Daß jeder Mensch das Produkt erheblicher Verwandtschaftszucht sein muß, ist von vornherein klar. Wäre es anders, so müßte zum Beispiel ein Europäer allein innerhalb der historischen Zeitperiode von 6000 Jahren, wenn man für jede Gene ration 30 Jahre annimmt, 2200 verschiedene Ahnen haben. Das veTschieden^F 611 ^ 6 Wahrend in diesem Zeitraum nur etwa 10 Milliarden versch.edene Europäer, also eine elfstellige Zahl, gelebt haben. mit enger I^zucht^ s™” ^ Fam ’ he ZUm Stamme und Volke beginnt stets mäßjp- henh 1, , ' -p °^ ar nzestzu cht hat man bei primitiven Völkern regel- wenn Völker od r ®> wenn auch erhebliche Inzucht ergibt sich stets, schließen ' assen Slch gegen das Eindringen fremden Blutes ver- ng chLTd VT BeiSPid bd d6n Jud6n Über eine We Periode, bei englischem und schwedischem Adel über kürzere Zeit geschehen ist. Man % J Ren6e Sintenis 465