c Worte... Ein Besuch hei dem S chlagerdi chter Fritz Rotter Mit Sonderaufnahmen für „Scherls Magazin“ D as erste, was mich empfängt, ist ein Hund. Er küßt meine Hand nicht nur, er leckt sie sogar — allerdings ohne Musik! Dann erscheint ein nach der neuesten Wiener Mode gekleideter „fescher ‘ junger Mann, schwarzfarbig wie ein Zigeuner, mit lebenslustigen großen Augen, die klug und energisch dreinblicken, und beginnt mir von den Seltsamkeiten zu erzählen, unter denen ein Schlager ent steht, von den merkwürdigen Zufällen, die seine Geburt beeinflussen, und von dem Erfolg, an den zuerst nie einer seiner Väter geglaubt hat. Sie schwören immer auf den Erfolg gerade jenes Liedes und jener Texte, die vom Publikum abgelehnt werden . . . „So war es auch bei meinem ,1 c h küsse Ihre Hand, Madame . . .' Zuerst hieß es: ,Madame, ich küsse Ihre Hand'. Ralph Erwin vertonte es, spielte es mir vor, ich sagte ihm: ,Die Musik gefällt mir nicht!' Er erwiderte: ,Mir auch nicht!' Dann machten wir ein anderes Lied ge meinsam, an das erste haben wir gar nicht mehr gedacht. Erst nach zwei Monaten kommt eines Tages Erwin wieder zu mir und sagt: ,Ich habe die Zeile jetzt anders vertont, wie du sie im Gespräch damals vorgeschlagen hast!' Ich höre — und bin entzückt. Er aber nicht! Er hielt noch Der Scklagerdichter Fritz Rotter immer nichts davon. Ich sage ihm: ,Warte, du wirst sehen, das Lied wird gut!' Ließ ihn allein und arbeitete im Nebenzimmer und dann auch vor ihm den zu der Anfangs zeile des Refrains passenden Text schnell aus, denn ich bin ja gewohnt, nach der Musik den Text zu machen. Die Kon- venienzpartie zwischen Text und Musik 70