Drei dramatische Sekunden a vi s d em en eines Wel tmeister s % 4 * Nadi dem aufregenden Sdiwiinm-'Wettlampf zwischen dem Schweden Oie erste Sekunde: Die cweite Der Sieger Charllon steht frisch in der Mitte, Weifimüller kriecht erschöpft aus dem Wasser. Links sieht man die Beine von Arne Borg, der völlig ausgepumpt am Boden liegt. Arne Borg, dem Australier Boy Cliarlton u. dem Amerikaner Weiljmülier. Die übliche Aufnahme des Siegers mit Charlton mul} Arne Borg festhalten, D iese drei Bilder sind bei den Pariser Olympischen Spielen 1924 aufgenommen, und zwar nach der so genannten „Dreimeisterschlacht“, einem der dramatischsten Schwimmwett kämpfe der Sporthistorie. Der Schwede Arne Borg, trotz eines blendenden Welt rekords, war von dem australischen Meisterschwimmer ..Boy“ Charlton ge schlagen worden. Ueber 100 Meter hatte er gegen die Amerikaner nicht aufkom Sekuiule: seinen beiden Rivalen. Der Australier damit er nicht aus dem Bild fällt. Die dritte Sekunde: Der erschöpfte Arne Borg ist nach der Aufnahme talsächlidi aus dem Bild gefallen. De nächste Photograph konnte nur noch seine Beine erwischen. men können, nun führten die 400 Meter die drei besten Freistilschwimmer der Welt zusammen: Weißmüller-Charlton- Borg. Erst. auf der letzten Länge kam Wcißmüller an dem verzweifelt vor gestürmten Borg vorbei. Der hatte sich fast völlig verausgabt. Charlton, dem die Strecke zu kurz war, schien, weit zurück, keine Rolle zu spielen. Plötzlich bemerkte Borg den australischen „Erb- feind“ fast schon neben sich. Nochmals mobilisierte er, was an letzter Kraft sein Körper noch aul'zubieten vermochte, und rettete den zweiten Platz und die Re vanche an Charlton, aber man mußte ihn schon aus dem Wasser ziehen, wäh rend Weißmüller nach einer kleinen Pause am Bassinrand selbständig, wenn auch mit Mühe, an Land steigen konnte. Fast frisch war Charlton, der erst gegen Ende in Schwung gekommen war. Er hatte sich nicht ausgeben können. Sowohl Weißmüller als auch Arne Borg haben schon am nächsten i age wieder Wettkämpfe bestritten und in den seither vergangenen vier Jahren alle Freistil-Weltrekorde überholen. Sie werden wahrscheinlich noch .jahrelang durch neue Höchstleistungen beweisen, daß über den trainierten Athleten auch eine gelegentliche Ohnmacht keine Macht hat. Dr. Willy M e i s I. 48 49