Wi\)u *Wi m f d) a u Geheim spräche der Ärzte / Fortsetzung und Lösungen der Intel! igenzaufgahen / Der Täglichj ahrer von R. Berger / Bücher für die Reise / Frug’ mich noch was! / Golf mit VFörtern •siche «lei* Ärzte Ein Beitrag :tir A u f k ] ä r i Pa t 1 e 11 t e n D ie schöne, klare, lateinische Sprache wurde zuerst von den mittelalter lichen Mönchen ein wenig verschandelt. Dann kamen aber die Herren Medici, oder, um Ycrwechs langen mit einem b ürstcngeschlechte vorzubeugen,die 11er teil Mediziner, und die* verschandelten sie in Grund und Boden. Aber befallt denn eine' Krankheit nur ein einziges Organ? Ls müssen gleich mehrere daran glauben. Und so befielen die 1 Herren Medici auch das Organ der Griechen. Wie sprachen denn die groben Aerzte des Altertums, Mypokrafes, Galenos und Lrasistrates? Griechisch. Also verschandelt man diesen Stammvätern zu Lhren auch die griechi sche Sprache. Und damit die 1 Sache recht ärztlich sei, schrieb man so eine Art Sprachrezept: Man nehme 5 Unzen Grie chisch. 2 Unzen Latein. 1 Unze Abra- kadabru, pulverisiere alles und vermenge es innig mit einigen falschen hndungen. Daraus ergab sich als Produkt der erste Vorläufer de.« Lspe ran Io: die Geheim sprache der Aerzte. Aber der getretene Philologe mag sich krümmen, so viel er will, er muß schließ lich doch gestehen, daß den meisten Kranken das Kranksein erst richtig Spaß macht, wenn schöne lateinisch-griechische Mißbildungen es begleiten. Und es ist deshalb fast grausam, wenn hier ver sucht werden soll, einige Worte Medi zinisch zu verdeutschen. Ohne Frage' klingt I !\droe epluilus lieblicher als Was serkopf. Aber wir leben nun einmal im Zeitalter der Aufklärung. Merken Sie sich, daß die 1 l'.uduiig ..itis" immer eine l'.ntzündung bedeute'!. Also Bronchitis— Kiilziindung der Bronchien; lonsillitis — iMitziindung der 'Tonsillen, d. h. der Mandeln: Peritonitis — Lnt- zündung des Perifouneums. <1, i. des bauchlells; Appendizitis — Lntzünclung des Appendix, cl. h. des Blinddarms; Neuritis — Lntzündung der Nerven. Wir könnten mit den ..— itis" noch lange forllnhreu. Die l'.ndung —ose bedeute'! im allge meinen einen krankhaften Zustand. Also Dermatose — krankheitszusland des Derma, d. i. flaut. I richinose— Krunk- heitszusfancl hervorgerufen durch Tri chine' 11 ; Sklerose — Krankheitszustand hervorgerufen durch Verhärtung. Line andere l'.ndung ist die schöne weibliche Ladung —ie. wie denn über haupt die meisten Krankheiten bos hafter weise weiblichen Geschlechts sind Diese Ladung ist noch insignifikanter als die —ose. Sie leitet sich von der all gemeinen griechischen Ladung —ia ab. Sie begleite! recht viel Krankheiten. Die weit verbreitete und besonders von den Damen geliebte Neuralgie, Nerven schmerz, (Algos der Schmerz ist ja ein ‘H