stolz auf seinen Jockei, dessen Popularität auch auf ihn sein Licht warf. „Otto“ und die „Weinberger“ waren Begriffe gewor den, Begriffe von der Ehrlichkeit des Jockeis und der stabilen Form der Pferde. * Aber der Jockei hatte einen Feind, gegen den anzukämpfen schon aus dem Grunde aussichtslos war, weil man ihn nicht zwingen konnte. Dieser Feind hieß: das Gewicht. Mit zunehmendem Alter wurde der Jockei schwerer, alle Schwitz kuren, alle Pillen wirkten nicht mehr. Im Gegenteil. Früher hatte man die Folgen mühelos überwunden; solange man jung war, konnte man sich alle noch so schädlichen Kuren erlauben. Aber jetzt, da der Jockei Otto Schmidt in ein bestimmtes Alter gekommen war, ging es nicht mehr so leicht und mühelos. Oft saß er nach einem Schwitzbad da und machte einen elenden Eindruck. Und die Momente, da ihm die Luft weg blieb und das Herz wie rasend klopfte, kamen immer öfter, und stets blieb eine leichte Schwäche zurück, Schmidt aber wollte den Kampf nicht aufgeben, sein Ehrgeiz erlaubte es ihm nicht. Er schwitzte weiter, er nahm weiter seine Mittel. Eines Tages kam der unvermeidliche Zusammenbruch. Schmidt, dessen Form immer mehr nach gelassen hatte, brach zusammen, die Aerzte verordneten eine längere Pause . . . und um Gottes willen keine Radikalkuren mehr. Schmidt mußte sich fügen. Er fuhr auf längere Zeit fort, er konnte es nicht ertragen, zu sehen, wie „seine“ Pferde von anderen Jockeis geritten wurden.