28. Jahrg. 15. Juli 1891 Heft 8 für Fachmänner und Liebhaber. Herausgegeben von Prof. Dr. H. W. Vogel, Vorsteher des photochemischen Laboratoriums der Kgl. Technischen Hochschule zu Berlin. Zeitschrift des Vereins zur Förderung der Photographie in Berlin, der Deutschen, Schlesischen und Braunschweiger Gesellschaft und des CorrespondenzA ereins von Freunden der Photographie, der Photographischen Gesellschaft in Kiel sowie des Amateur - Photographen -Vereins in Frankfurt a. M. Jährlich erscheinen 24, vierteljährlich 6 Hefte. Abonnementspreis pro Vierteljahr 4L 3— bei allen Buch handlungen und Postämtern. Anzeigen-Gebühren siehe am Kopf des Anzeigenteils. Über Weitwinkellinsen. M err Pastor Allihn, Vorsteher des Correspondenzvereins von Freunden der Photographie, hat bei der jüngsten Zusammenkunft des deutschen \ er- bandes von Freunden der Lichtbildkunst gegen Anwendung von Weitwinkel linsen gesprochen (s. p. 132). Die wahren Gründe sind uns nicht bekannt; aber wir können sie leicht erraten. Wir haben selbst bereits früher bekannt, dass wir zwar auf unseren Ausflügen neben einer Linse, deren Brennweite un gefähr gleich der Plattenlänge ist, noch eine Weitwinkellinse (Brennweite gleich oder nahezu gleich der halben Plattenlänge) mit uns führen, dass wir jedoch dieselbe höchstens bei 5% unserer Aufnahmen benutzt haben, also etwa bei der 20. Platte. Die Fälle, wo wir Weitwinkel benutzten, be schränkten sich auf Ansichten mit sehr breitem Gesichtsfeld (Panoramen) und auf Aufnahmen in engen Strassen, wo ein Zurückgehen von dem aufzu nehmenden Objekt unmöglich war. Als Beispiele geben wir für ersten Fall. Aussicht von den Kranichsbergen (Rüdersdorf), für den zweiten Fall P rontansicht der Berliner Synagoge Oranienburgerstrasse, vom Balkon des gegenüber liegenden Hauses zwei Treppen hoch. Letztere Aufnahme ist sehr oft gemacht worden. Es war ein Lieblingsprobestück für Weitwinkellinsen, die bei ihrer Er- Pliotographische Mitteilungen. 28. Jahrg. V