28. Jahrg. 15. Oktober 1891 Heft 14 für Fachmänner uncl Liebhaber. Herausgegeben von Prof. Dr. H. 4Y. Yog'el, Vorsteher des photochemischen Laboratoriums der Kgl. Technischen Hochschule zu Berlin. Zeitschrift des Vereins zur Förderung der Photographie in Berlin, der Deutschen, Schlesischen und Braunschweiger Gesellschaft und des Correspondenz-V ereins von Freunden der Photographie, der Photographischen Gesellschaft in Kiel, sowie des Amateur Photographen-Vereins in Frankfurt a. M. Jährlich erscheinen 24, vierteljährlich ß Hefte. Abonnementspreis pro Vierteljahr M. 3. bei allen Buch handlungen und Postämtern. Anzeigen-Gebüliren siehe am, Kopf des Anzeigenteils. Photographische Platten-Maasse und Objektive. "T,n der photographischen Industrie geht es noch wunderlich her. Unsere 1 Optiker konstruieren Objektive, die gewiss sehr gut sind, aber sie nehmen keine Rücksicht auf die gangbaren Plattengrössen. Sie haben allerdings das Recht zu sagen: AYir sind die Älteren; die moderne Plattenfabrikation kam erst spater, sie hat sich nach uns zu richten, nicht umgekehrt-. \\ ir glauben aber, dass dieser Standpunkt nicht aufrecht erhalten werden kann. Die Plattenfabrikanten haben sich über gewisse Allgemeinmaasse stillschweigend rach geeignet. Formate 9 X 12, 12 X 16, 13 X 18, 18 X 24, 30 X 24 cm führt jeder Lieferant, jeder Fabrikant. Bei grösseren Formaten herrscht freierer Spielraum. Die Kamerafabrikation hat sich diesen Formaten längst anbequemt. Nur die Optiker zögern noch. Sucht man für die gegebenen Plattengrössen nach Objektiven, so findet man nur in vereinzelten Fällen direkt passende, dagegen in der Mehrheit nicht passende. Wir verzichten auf Beispiele, ob gleich sie jeder Preiskurant bietet. Wir geben zu, dass die Umrechnung der Krümmungen, die Konstruktion neuer Schleifschalen etc. dem Optiker viele Schwierigkeiten machen, dass er daher lieber in der alten Schablone weiter arbeitet. Aber die Einwendungen gegen die sich oft zeigende Ungleich- mässigkeit zwischen Plattenformat und Objektivbildgrösse häufen sich mehr und mehr und können nicht mehr ignoriert werden. Gehören doch die photographischen Objektive zu den kostspieligsten Gegenständen des Licht künstlers. Man hat auch schon von Seiten photographischer Kongresse Photographische Mitteilungen. 2S. Jahrg. “9