haben ihren Weg nicht, wie einst die Japaner selber, von Süden her genommen, sondern nordwärts über Korea. Wer diesen Weg sich anschaulich zu machen wünscht, tut gut, die alte, von seltsamen Sagen uin- wobene Halbinsel aufzusuchen. Das ist heute kein Wagnis mehr, wie noch vor einem Menschenalter, son- 7 dern die bequemste Reiseroute von Japan nach Unna. Korea, das alte Kaisertum, ist bekanntlich seit 1910 als Außenprovinz Tschösen dem japanischen Reiche ein verleibt. Als Folge des Russensieges konnte Japan 1907 den letzten Kaiser entthronen, dessen verkomme nes Reich durch Jahrzehnte den Zankapfel der West um! Ostmächte gebildet hatte. Damit erfüllte sich ein alter Traum der Japaner; schon 1592 hatte der kühne Emporkömmling, ihr großer Schogun llideyosehi, mit angeblich fünfzigtausend Mann die schmale Meerenge überquert und binnen zwanzig Tagen tief im Lande die Hauptstadt Söul überrannt. Allein er hatte in sechsjährigen Kämpfen seine Eroberungen nicht be haupten können, ist darüber gestorben, und seine Nach folger mußten die Macht über Korea dem mandschuri- sehen China überlassen. Nur die Hafenstadt busan ist den Japanern alle Zeit offen geblieben, so daß sie seit Jahrhunderten einen Fuß im Lande hatten; 1870 öffnete man ihnen auch die wichtigen Häfen Gensan im Osten und Tschemnlpo im Westen, den Zugang zur Hauptstadt. Von alters her hat ja Korea eine Brücke vom Fest land zum Inselreich Japan gebildet, die Straße für oft wiederholte Züge chinesischer Kultur. Auch die früheste Kunst Japans, wie wir sie heute in Nara und Ilöriüdschi 6*