VORWORT Von 1580—1600 war Portugal unter spanischer Herrschaft. Mit jenem Rechte, nach dem besessen wird, was sich nicht selbst besitzen kann, nahm Philipp II. nach dem Tode des letzten portugiesischen Königs den spanischen Thron. Er regierte mit der Sorgfalt, mit der er alles tat, baute einen Palast, den das Erdbeben zertrümmerte, und eine Kirche, die noch steht. Als erster seit der portugiesischen Entdeckerzeit wagte er wieder zu bauen, freilich nicht im portugiesischen Stil, sondern in dem schweren, machtvollen Stile des Escorial. Zu Unrecht gibt man ihm und seinen Nachfolgern Schuld am portugiesischen Niedergang; denn hätte Portugal sich nicht selbst aufgegeben in dem gewaltigen Sturz, den am Ende des sechzehnten Jahr hunderts die ganze Halbinsel erlitt, so hätte Philipp Portugals Thron nicht besetzen können. Im Jahre 1640 ließ sich der Herzog von Braganza, dem ein Drittel des Königreichs gehörte, mehr widerstrebend als wol lend zum portugiesischen König ausrufen, nachdem seine Anhänger den spanischen Gouverneur aus dem Fenster seines Lissaboner Palastes geworfen hatten. In Spanien nahm man diese Tat so wenig ernst, daß sie der damalige Gewaltige, Olivares, seinem König Philipp IV. während des Schach spiels in Form eines Scherzes berichtete: er beglückwünsche den König zu der Erbschaft, die er mache; denn nun habe er einen Anlaß, dem Herzog den Kopf abzuschlagen und dessen Vermögen einzuziehen. Aber in dem darauffolgenden matt geführten Krieg konnte sich Portugal behaupten; denn inzwi schen war auch Spanien nach dem Tode des großen Philipp erloschen. Und Portugal behauptet sich bis auf den heutigen Tag. «