DER HELD An der Küste von Algarve bemerkt ein Kaufmann die kleine Flotte und segelt auf sie zu: »Woher kommt ihr?« - »Aus Indien!« - Da wirft der Kaufmann sein Schilf herum und jagt mit vollen Segeln nach dem Tejo, um als erster die Nachricht zu bringen. Der König erwartet Vasco da Gama an der Stelle, wo er ausfuhr, aber er ist wie einer, der zu Tode verwundet wurde. Nun, da er erlöst ist von dem übermenschlichen Gewacht, gegen das er sich stemmte, bricht er zusam men. DieFreunde müssen ihn bitten, in solchem Schmer ze, in solcher Niedergeschlagenheit nicht vor dem König zu erscheinen. Sein Bart hängt tief herab, er Heß ihn nicht schneiden seit seiner Abfahrt aus Lissabon. End lich läßt er sich bestimmen, ein rundes Barett und einen festlichen Rock anzulegen und vor den König zu treten. »Herr, in dieser Stunde sind meine Mühen zu Ende.« Ma nuel sucht ihn zu trösten über den Verlust seines Bruders: alle die Gnaden, die er Paulo zugedacht habe, sollten durch seinen Tod nicht verfallen, sondern Vasco zuteil werden. Und dann strömt die Fülle der Ehren und Gna den auf den Entdecker nieder. IM RAUSCH Im Februar 1502 geht Vasco da Gama zum zweitenmal nach Indien unter Segel: dieses Mal schon an der Spitze einer Armada, die bestimmt ist, Handelsbeziehungen zu befestigen und gleichzeitig einen Überfall zu rächen, der auf die Expedition des Cabral [1500] in Calicut aus geübt worden war. Das Kap ist umfahren; Vasco da Gama kommt in seine Meere; er ist Herr. 31