MIT PLUTGEER HANND Da» Haus hinter Sankt Katharinen bleibt nicht lange ohne Hausfrau; zum Meister gehört eine Mei sterin, so fordert’s der Zunftbrauch, und nach Ab lauf des Trauerjahres heiratet der Meister Peter wieder. Als ,,dic Margreth Peter Henlein Schlosserin“ wird die zweite Frau im Stadtbuch aufgeführt. — — — Mehr denn je hat Peter Henlein in der Werkstatt zu schaffen, denn immer häufiger werden die Oerlein verlangt. Schon sitzt der junge Gesell Valentin neben dem Martin und fügt geschickt die kleinen Werklein zusammen. Nur selten kommt Meister Peter im Drange der eigenen Geschäfte dazu, an den Bruder Hermann zu denken, von dem ihm vor Jahren die letzte Kunde aus Dänemark kam. ,Es geht ihm gut in der Fremde 4 , denkt der Meister dann wohl, ,er steht in Gunst bei dem König Christian; an dem Hof in Kjöbenhavn ist er ein einflußreicher Mann geworden 1 . Doch Königsdienst ist ein gefähr licher Dienst. Wer sich ihm verschreibt, begibt sich der eigenen Freiheit. — — — „Hört Meister“, sagt die dänische Majestät eine* Tages, „Ihr müßt für mich nach Deutschland fahren. Dort sollt Ihr alles, was ich Euch aufgeschrieben habe, kaufen. In den großen Reichsstädten werdet Ihr’s am besten erhalten.“ Es ist eine lange Liste, die der König dem Messerschmied übergibt. Viele Zentner Glocken erz, für den Guß neuer Geschütze bestimmt, sind darin verzeichnet. Ehrenvoll ist der Auftrag, doch wenn Meister Hermann ihn übernimmt, muß er gerade in 92