sich Geistlichkeit, Tonkünstlerschaft und Gemeinde unter dem Patronat Bachs — und keines andern Meisters — endgültig einigen, in Agende und Liedsatz. Das kann ein herrliches Ergebnis zeitigen, kann aber auch verderblich, zutiefst verderblich werden. Es kommt darauf an: warum Bach den Vorsitz auf dem Concil erhält, das von den Söhnen Luthers einberufen wird. Und eine weitere Frage ist: Wer soll Laiendeputierter sein? In kirchenmusikalischen Dingen sind Laie und Laie zweierlei. Das eine Mal handelt es sich um die alten Begriffe Kleros und Laos, und da ist zuletzt jeder Nichtpriester Laie; das andere Mal aber wird nach einer anderen Weihe geschieden, — nach Beruf und Liebhaberschaft, nach Musikertum und Dilettanz, wo dann zuletzt jeder Nichtkünstler, so auch der Priester ohne weiteres ,Laie' ist. Dort ein xontitex, hier ein pootikex. Dort pontitex maior, hier pontilsx minor, wobei wir rumor und miuor rechtmäßig mit ,älteres und .jüngerer übersetzen. Soll nun eine gegenseitige und wechselwirkende Verständigung, eine Brücke, ein xons pontium er möglicht werden, jeder Pontifex weiß, warum normaler Weise von beiden Ufern aus mit dem Brückenbau begonnen wird, und aus solch ein beiderseitiges Entgegenkommen haben sich bei den Vor bereitungen fürs Concil die Bauleiter und Techniker, Wortführer und Tonanwalte einzustellen. — Ehe also für die biblische Dichtung und für die geistlichen Töne der Pakt einer Lebensgemeinschaft an erkannt und unterzeichnet wird, ist tausendfache Vorarbeit zu leisten. Von ihrer Verteilung und Bewältigung hängt das Wann des Concils ab, das Wann seiner Einberufung. Widmen wir ihm einige Er wägungen. Die erste Phase der Vorarbeit muß offenbar eine Sichtung der Arbeitskräfte sein. Festzuftellen ist, allem voran, das ziffern mäßige Verhältnis der Arbeitenden zu den Nichtarbeitenden. Geist liche Müßiggänger gibt cs hüben wie drüben. Jede Arbeitskraft aber, auch jede musiktcchnische Arbeitskraft soll man nach dem Ebenmaß von Arbeitslust und Arbeitsfähigkeit bewerten. Und wie zumeist bei kommunal-geistlichen Unternehmungen, so wird auch in unserem Fall die erste Schwierigkeit sein, aus den Müßiggängern, die nicht von Geburt arbeitsunlustig sind, die auffallend arbeits fähigen für das Vorconcil zu gewinnen; weniger schwierig mag eS werden, die Arbeitslustigen, gar überlustig Andringlichen, doch