Kleine Beiträge 118 Die Bach-Forschung braucht nun für die Beisetzungsmusik am 25. März 1729 nicht mehr mit einem groß angelegten doppelchörigen Werk zu rechnen und kann getrost ein nach Umfang und Besetzung kleiner dimensioniertes anneh men; und sie hat Grund, die beiden Köthener Trauermusiken endgültig ver loren zu geben. Sie ist um eine bescheidene Erkenntnis reicher und um eine Hoffnung ärmer. (Der vorliegende Beitrag geht inhaltlich zurück auf einen Teil meines Referats Bachs Traner- musiken - Anmerkungen Zum Werkbestand beim Wissenschaftlichen Kolloquium der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten Johann Sebastian Bach der DDR: „Johann Sebastian Bach - Leipziger Wirken und Nachwirken“, Leipzig, 3. bis 5. Dezember 1981). Klaus H o f m a n n (Göttingen) Zur Aufführungsgeschichte von Bachs Johannes-Passion Die Partiturausgaben der Johannes-Passion in BG und NBA erwähnen in ihren Revisionsberichten verschiedentlich Zusätze in den Originalstimmen (St iii), die die Hand Carl Philipp Emanuel Bachs erkennen lassen. Auch wenn eine exakte Datierung dieser Zutaten ohne neue Qucllenfunde kaum möglich sein dürfte, wäre doch wenigstens zu fragen, ob jene Einfügungen vor oder nach 1750 anzusetzen sind. Insbesondere gilt dies für folgenden Text zu Satz 39 (67): Ruht wohl, ihr heiligen Gebeine, Um die ich nicht mehr trostlos weine, Ich weiß, einst gibt der Tod mir Ruh. Nicht stets umschließet mich die Gruft, Einst, wenn Gott, mein Erlöser, ruft, Dann eil auch ich verklärt dem Himmel Gottes zu. Die hier vorfindbaren Schriftzüge C. P. E. Bachs lassen sich am ehesten mit Briefen aus der ersten Hälfte der 1770er Jahre in Verbindung bringen, wäh rend älteres Vergleichsmaterial wenig beziehungsweise keine Übereinstimmung aufweist. Dies gilt auch für gewisse nachgetragene Überschriften und Nume rierungen, von denen hier nur der in der Stimme Tenore Rvangelista bei Satz 39 (67) angebrachte Vermerk „Coro, No. 7.“ erwähnt sei. Als nächstliegende Erklärung für den geschilderten Befund bietet sich die Vermutung an, daß gewisse Sätze der Johannes-Passion - in Entsprechung zu der bereits von Heinrich Miesner nachgewiesenen Verfahrensweise bei der Matthäus-Passion - bald nach 1770 von C. P. E. Bach in ein Passions-Pasticcio versetzt worden sind und so in Hamburg eine oder mehrere Wiederauffüh rungen erlebten. Ob Aussicht besteht, die übrigen Bestandteile des Pasticcios zu ermitteln, läßt sich schwer sagen, zumal von Aufführungsbelegen wie An zeigen oder Textdrucken bisher nichts bekannt ist. Dessenungeachtet liegt kein