). Bachs Verhältnis zu den Klavierinstrumenten. Von Karl Nef in Basel. Der Artikel „Cembalo oder Pianosorte?" von R. Bucb- mayer im letzten Jahrgang deS Bachjahrbuchs, der eine Polemik enthält gegen die von mir im Jahrbuch der Musikbibliothek Peters 1903 geäußerte Ansicht, das Cembalo sei von großer Bedeutung für Bachs Klavierkompositionen gewesen, veranlaßt mich, die Frage nach Bachs Verhältnis zu den Klavierinstru menten nochmals auszurollen. Es muß dies mit aller Gründ lichkeit geschehen, und ich muß zum voraus um Nachsicht bitten, wenn meine Untersuchungen etwas umständlich aus- fallen; es ist aber hoch an der Zeit, daß wir in der Frage endlich einmal festen Boden unter die Füße bekommen und der Hydra der Mißverständnisse alle Kopse abgebrannt werden. Zuerst möchte ich untersuchen, was uns über das Verhältnis Bachs zu den Klavierinstrumenten tatsächlich überliefert ist; ich werde also zunächst die sogenannten innern Gründe voll ständig auöschalten und nur danach fragen: was sagen uns die schriftlichen Überlieferungen? PH. Spitta und nach ihm R. Buchmayer sind bekanntlich der Ansicht, das Klavichord sei das Lieblingsinstrument Bachs gewesen und dieses habe die größte Bedeutung für seine Klavierkomposition. Spitta drückt dies negativ aus, indem er das Cembalo dem Klavichord gegenüberstellt und sagt, das Cembalo habe „für Bachs Kunstübung überhaupt die wenigst selbständige Bedeutung gehabt" (Bach I. S. 655). Buchmayer gibt zu, daß Bach „eine beträchtliche Anzahl höchst genialer Werke" für daS Cembalo geschrieben habe, er meint aber,