ein Clavier von besonderer Erfindung" 273 balo: Es ist ..an gestalt vnd Proportion von aussen einem andern gemeinem gespitztem Clavicymbel gantz gleich / auch derselben groß / also / daß mans auff ein Tisch hin und her setzen / auch von einem Ort zum andern gar leicht tragen / vnd einer alleine / doruff dasjenige zuwegen bringen kan / darzu sonst fünff oder sechs Geigen gehören". 10 Verwendung fanden Haidens Streich klaviere. ähnlich dem Cembalo, unter anderem als Generalbaßinstrumente. So berichtet van der Meer von einer Aufführung während des Nürnberger Frie densmahls anläßlich der Beendigung des Dreißigjährigen Krieges am 25. Sep tember 1649, bei der „neben Theorben und einem Chor von acht Viole da Gamba [•••] auch das Geigenwerk als Generalbaßinstrument verwendet" * 11 wurde. Bis ins 18. Jahrhundert experimentierten Instrumentenbauer vornehmlich mit geharzten Rädern und nahmen Abstand von der Verwendung von Pferde- haarbändem. was vermutlich an deren Empfindlichkeit lag: 12 Athanasius Kircher (1601-1680) beschrieb 1650 11 ein Instrument mit nur einem Streich rad, das durch eine Kurbel angetrieben wurde, wobei der Antrieb durch Ge wichte oder Wasserkraft automatisiert werden konnte. 14 Auch Johann Georg Gleichmanns (1685-1770) „Claviergamba", die um 1709 entstand, kam ohne Pferdehaare aus. Das Instrument war „mit Darmsaiten bezogen, welche durch etliche [fünf] Räder angegriffen und wie durch einen Bogen zum Klange gebracht werden“. 15 Die Gambenwerke von Georg Matthias Risch aus Ilmen au. der von Gerber 16 als ein Verwandter Gleichmanns bezeichnet wird, dürften in unmittelbarer Abhängigkeit von dessen Claviergamba entstanden sein. Risch ..reißte mit den Instrumenten, so wie er eines verfertiget hatte herum, lies sich darauf hören und verkaufte sie, wenn sich Liebhaber dazu fanden. So lies er sich 1752 zu Berlin in der Musikübenden Gesellschaft hören." 17 Daß diese Präsentation den Impuls zum Bau des Bogenflügels von Johann Hohlfeld in Berlin gab und dessen Instrument somit in direkter Linie mit der Clavier gamba Gleichmanns verwandt ist, ist zwar nicht zu belegen, scheint aber 10 Ebenda. S. 67. 11 Van der Meer (wie Fußnote 7). S. 149. 12 Gerber NTL. Bd. 3. Sp. 897. Von Gerber erfahren wir. daß die Pferdehaarbögen anfällig für Mottenfraß waren. 13 A. Kircher. Musurgia universalis. Bd. II. Rom 1650. S. 339-342; zitiert nach van der Meer (wie Fußnote 7), S. 153. 14 Van der Meer (wie Fußnote 7). S. 153-155. 15 J. Adlung. Anleitung zu der musikalischen Gelahrtheit, Erfurt 1758, S. 566. 16 Gerber NTL. Bd. 2. Sp. 341. 1 Gerber ATL. Bd. 2. Sp. 294; F. W. Marpurg. Historisch-Kritische Beyträge zur Auf nahme der Musik, Bd. 1. Berlin 1754, S. 410. Marpurg teilt mit. daß dieses Vorspiel „am Ilten November 1752. [...] bey einer zahlreichen Geselschaftsversammlung“ stattfand.