Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188612144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18861214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18861214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-12
- Tag1886-12-14
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1886
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-krfe-etur tök-lich früh S'/, Uhr. Keßacti«» »«tz Lrpeditt»» Iohonnekgasie 8. Sprrchstundrn der Kr-arU»»: Boriiiittog« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. ll > tic >!»<»,,», «,,«ta,dtrr M.nuIcrtM, »acht ßch t>« Ned-cri»» »ich! ««»«»üch, Annahme »er für dte »ächftlolste,», -inmmcr brsOmmtr« Inserate an Wochentagen dt» 3 Utzr Nach«>t«a,S a» Sonn- und -cfttagcu srktz dt» '/,S Utzr. 3» den /Malen für 3ns.-A«»ah«e: Ltt» Klemm, Untv, rslittlßratz« 1. L-ui« LSschr. Kaiharlnrastr. 23 pari. n. KSnlgsplatz 7. nur bi» Utzr. eMger.TWelltM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handel-- and Geschäftsverkehr. Anflag« 10,700 Adonnrmrnisprris viertelt. 4'/, Mit. i»cl. Br>nger>oda ö Mk., durch die Post bezog«, K Mk. Jede einzeln, Nummer 30Ps Belegeremplar 10 Lt. Gebünren für Lztrobetlagen <in Taget!att-Formal gesalzt) «tzne Postbesörderung 50 Mk «tt Poftbesörderung 60 Mk. Inserate Sgespaltene Petitzeile SO Pi. Größere kchiitlen lau» »ui. HreiSverzeichniß. Tabellarischer n.Ziffernlatz nach höhermTarif. Neelamrn «»«er dem Redactioalftrich die »arspalt. ZeüebOPs., vor den Familieuuachrlchteu dt» Sgeipaltru« geile 40 Bf. Inserat, sind siel« an dt, Erpedttt«« za srudra. — Nabatt wird nicht gegeben Zahlung prnenameraucko oder durch Post, nachnahm,. 318. Dienstag den 14. December 188S. Bestellungen auf da- erste Quartal 1887 des Leipziger Tageblattes (Anstage L0,7S0) wolle man möglichst -ald an die Unterzeichnete Expedition, Johannesgasse Nr. 8, gelangen lassen. Außerdem werden von sämmtlichen hiesigen Zeitung-stoedtteureu Bestellungen auf das Tageblatt angenommen und von denselben für eigene Rechnung ausgeführt. Auswärtige Abonnenten müsse» sich an das ihnen zunächst gelegene Postamt wenden. Der Abonnement-preiS beträgt pro Quartal L Mark TS Pfennigs^ Inclusive Brkngerlohu S Mart, durch dte Post bezogen 0 Mark. Für eine Extrabeilage sind ohne Postbefvrderung 60 Mark, «it Postbefvrderung incl. Post gebühren 70 Mark Beilegegebnhren unter BorauSbe-ahlung zu vergüten. Ein HinweiS auf die Extra Beilage erfolgt im redaktionellen Theile gratis und umfaßt 6 Zeilen. Wird derselbe von größerem Umfange gewünscht, sind für die weiteren Zeilen die gewöhnlichen JusertionSgebühren -» vergüten. hierseldst werde« Preis der JnsertionSgebühren für die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfennige; für m-strich ... nng Reclamen aus Petitschrift unter dem Rrdactisn-sttich dte -gespaltene Zeile 50Pfennige. lge vor den Familiennachrichten die 6 gespaltene Zeile 40 Pfennige. Größere Schriften werden, gering abweichend von dieser Norm, nach unserm PreiSverzekchniß, tabellarischer und Ziffer - Satz dagegen nach höherem Tarif berechnet. Rabatt wtä> nicht gegeben. Zahlung praeouwvi-Lnäc» oder durch Postnachnahme. 5iU. Inserate müssen an die Expedition (nicht Redaction) adresstrt werden. AM- Das Tageblatt wird früh 6V, Uhr ausgegeben und enthält die bis zum vorhergehenden Abend eingelaufenen politischen und Vörsen-Nachrichteu in telegraphischen Original-Depeschen. E» giebt ein anschauliches Bild von allem WiffenSwerthen auf den verschiedenen Gebieten de» öffentlichen Lebens und behandelt die TageSfraaen der innere« und äußeren Politik in populären Artikeln mit größter Ausführlichkeit. Das Tageblatt berichtet über dte ilocalen und sächsischen Angelegenheiten in eingehender Weise und rrferirt über Theater, Musik, Literatur, Sonst und Wissenschaft. Dte Verhandlungen de- Reichstage- und de» sächsischen 5 " ' " -- - bereits am Morgen nach der Sitzung in riginalberichten. Lontztözes erscheinen Königlich Sächsischen LandeS-Lotterie und die Nummer-Berzeichniffe der auSgeloosten Königlich Sächsischen Staatsschuldschrine, sowie die Nummern von Serien und Hauptgewinnen der verschiedenen Pcämienloose. Leipzig, im December 1886. Amtlicher Theil. Vekainlmchmt. Die Leuchtkraft de« ftäbttschen Veuwigase« betrug i» de, Zeit vom 7. bi« 12. December Vs«. Ä«. im Argandbrenner bei 2.5 Millimeter Druck und 140 Litern stünvliche» Eonsum da« l» 8 fache der Leuchtkraft der deutschen Normalkerze »an 50 Millimeter Flamm,abvh«. Da« speeislsche Gewicht stellt sich im Mittel aus 0.443 Leipzig, am IS. December l88k. De» -katbS Deputation z» dou GaSuustalt»». Vetinklnich«»«. Wir bringen hiermit zur öffentlich«» Kenntniß. dag »ir di« Fischerobermeister Herren Earl Wilhel« Müller nab Earl Kueisel augewiesen habe«, die Flüsse, glmhrinnen ««b Teich« hiesigen Stadlbezirk-. soweit dieselben al« GtSbabae» benutzt «erden, «it Ausschluß der öffentlichen Ei-bayu am Schleußiger Wege, während de« gegenwärtigen Winter« sorgfältig z« überwachen. E« ist daher den Anordnungen derselben sowohl seiten« der Inhaber der Eisbahn al« auch seiten» der die Eisbahn Be suchenden unbedingt Folg« zu leisten. Insbesondere ist da«Betreten de» Eise- und da» Schlittschuh» lausen, bevor solch«» aus ver fraglichen Eisbahn von den Oden- »enannten für unbedenklich erklärt ward««. Verbote«. E« «eben auch di« Inhaber der Eisbahnen auf bezügliche An. irdaung und namentlich bei eingetretene« Thauwetter de« Zutritt zu ihren Bahnen ferner nicht z« gestatten. Bfftnde» sich aus «»»bahnen, welch, befahren «erden können, «»freie oder nicht genügend sicher« Stelle«, so siud bteselb«» i« ge höriger Weise ovzusperre«. Zuwiderhandlungen geg«, diese varschriste« «erde» «it Selbsircis« bi« zu KO ult oder »it Hast tzt» z» 1« Tage« ge» »hndet werden. Leipzig, am 7. December 188». Der -katb ver Stadt Leipzta. IX. 1t058 vr. Georgi. Heunig. Vckannlmlkchun-. Di« in den Stauve-amislocaliläteii defindNche Friedhofs- »kvedition und Lasse ist wegen Reinigung der Räume Mitt woch. den 15. und Donnerstag, den t». ds«. Mt», »ur Vor mittag« von 8—tt Uhr geöffnet. Lttpi'g. de» 13. December 1886. Der Stath »er Stadt LeipztG. Vr. Grorgi. Henischel Vrkanntmlich««s. Wegen Reinigung der Lokalitäten wird Mittwoch, tze« lr und Donner«tog, de» IS diese» Monat» nur Vor«itt»»g« sin 8 bcr lt Ubr erpebirt. Leipzig, den I». December >88«. Da» «satgl. Gchchf. -remiholz-Auction. Mittwoch, den LS. December v-, sollen i« Forst revier« Eoanewitz aus dem Kahlschlage in Abth. 10 von vormittag« 0 Uhr an ca. 120 Hansen starker harter Abrau» und , «0 , Schlaarei-ia unter den i« Termine öffentlich au»ha»ge„den Bedingungen und gegen die üblich« Anzahlung melstbietend av Ort und Stelle vertäust werdru. Znsantinenknast: aus dem Holzschlage a» Gautzsch» Naschwitzer Fußivege (Dach-banwege). Leipzig, am 6. Iverember 1886. De« SkathS starstdeyntatiaa. pttimlmchll»«. Do» für de« am 3. December 1886 in Schweidnih ge« doiwne» Steindrucker gada»» gasef Heinrich Opitz dortsrlbst ausgestellte Arbe«r«d>ich i>> verioren gegangen, und bitten »ir, dajsetd, i» »usßaduug«salle au her. vbstmarlt 3. 3. «tag». Zimmer 11» (Stadttzau«) obzulicfern. Leipzig, den 10 Deeember 1»8«. Der Math der Stadt Vetp^ig. VI.b«tz7. vr Seorgi. 3n che»chhtz«tt dm Ktrchenvocftande^ldauni Kirttzenuartzanb« ber Ttz»«a«k,rch, demnächst a Nrt>ii»l«>ch»llß. scheide« au« dem „ ^ die Herren: Bankdirerior vr. «. Fiebiger. RechtSauwalt vr. «arl «üuther, Lrbrer L. F. Maugnrr, Llrischermeister E. Fr. Neimann, Veich»grrtcht«ra»h L. N. Rüger. Kaufmann <t O. Thirme, Kaufmann H. ». Zweinlger. Dleseldeu find jedoch wieder «ühlbar. Dl« Wahl ist von »»« ans . Dteasea,. tze» IS. Decrmdrr ». I "l-setzl uweden. und wird tu tzer Dacrltze« »er Tha»a«tirchr lE-mw», »au der Vurgstruh.) »,« »ar,r«« KP Utzr tzt« «och- «ittatzs S »tzr (chue Uuterbrechnng in den Mi,tag«ftuube») statt- stutze». ..Hl»tri ist Folgende« zu beachten: 1) Gttiamderechttgl find Dtrjratgen, welch« vom U. bl« IS. Na» »emb«, o. stch an,«meldet haben »,d in dte seitdem geprüft« «üblml«. an^enamme, stad. » ALS»» tzat p, «rtzchp» »mch persstultch zu bewirtend« «tz. «otz» »lor« »ttma^ttet«; jeder Wähler tan, .. «r tu etoeae, Bert,» auSübea. st) Jeder Wähl« hat 7 »«Mktndeglieder, welch« de« Dsarrspreagel der ThomaStlrchr «ageh-ren und mindesten« 30 Jahre alt find» «ch Taus- »ad Familienname». Stand und Berus grna« zu bezelchm». Me soetzer« hiermit ht» stimmberechtigte« Gemetadegliedrr auf. Dienstag, de» K». Deeemtzer tnurrtzald der genanate» Ttunbea ihr kirchliche« Wahirecht „«znüden und ihr »ugrnmerk ous „Männer *** Lu,»»« «uie. tzewähriem christlichen Siuu. kirchlicher «mstch» — « ia-ruu," (Kirchen»«rstandS-Ordanng §. 8) zu richien. 8V. Jahrgang .. . lKirchen»arston»«^0rd«aug Lmpps tz« »- Deeambrr 1««. ^ Sotzl.«u«fch»tz p, »«. Ttzo««. «der. ». tz. Vruuuer, Dirrctar vr Lolditz. Ludwig Fähndrich, Landg»rich»«dtrre»«k läa. vr. Ud. Kmckg, Otto <rtl/ tz». Pauk, l vr. 0«ear Langdeiu, A^tviaemm« vr. »j. vr. >. »m> Fadm Lusschrcldung. Ustr de» Nrudau ve» Siechenhausr« hi 1) die Schloffrrarbeitea 2) die Maler, und Anstrricherarbriten irrdurch autzgescdriebru. Arde>t«verzrichniffe und Bedingungen kvnnn, ous unserem -auomt (Rathhau«, 3. Obergeschoß, Zimmer b) entnommen werde«. Die Gebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: Me»dau SiechenhaaS, „Schlossrrarbeitra" bez. Fceavaa Stechenhau», „Maler- »ad Aastretcher- arbeite»" , , . ü» zum 20. December w, Nachmittag« 5 Uhr, daselbst e»n- »reiche». Wir behalten un« di« Auswahl unter de« Andirtenden. «z». auch die Theilung der Arbeiten, sowie Ablehnung ämmllicher Angebote vor. Leipzig, den 8. December 1886. Der Slath her Stadt Leipzig. ». 7lä7. vr. Georgi. T- VirbAallls-VekaunkmaLua-. Getzablr« wurve, vier erltaiterer Nnreig« »ufalae: 1) Ein Ilriner tzautzwa»«». Lrädrla. uagestrtche«, mit einer »rdroitzrne» Stütz«, au« de« Hofraume in Nr. 33 der Kathartnen- >raß« tu den letzt»» 3 Wochen ; I) eine Kiste, ca. 50 Lentimeter lang, 20 Lenttineter breit, adresstrt: «S. O. Ludlwau» 8»bua, Orokolü". enttialiend: 18 Garntzosen V»u Holz uud bezw. Paviermafsc, tbeil» I hwar» lackirt, mlt Sterachen und mit Btnm-n, tbeil« gelb braun und blansarbig mit Londlchofts- malrrei, drei Natzrletui» von Pavpt u>,laniidensSrmia, mit Nabel» l iffen. i« eine« versilberten Fiuqerhut und 4 Briese» englischen Üätzuatzeln, 1» Vatrnt-Navcll>ii«!cr mit Nähnadel». S Fiuger- l lUttzalter in Tchisscheniorm mit L 'g.l von Perlmutter und je einem »erstlderten Fingrrhut. endlich ä Pnppkiiftchr» mit 1B iheil« uerivldrtr«, theil» versilberten, innen blau emaillirten FlUgrrtzüte« mit i» riurm bunten Steine, aus dem Hose in Nr. 6 drr Nrich«» trab« »drr de« Houptpvftamis an, 27. di«. Vit«. Abend«: 8) ein schwarzikder-e- Portrmauuair mit 18 Diar» und eine btmw Lettimoiitzlattschürze. au« eiuem Stallgebüude tu Nr. 10 der Fktgeftrnbr voa> 5. bw 6. dis. Mrs ; ä) ein Wiuterützerztrtzer von aichgraueu, rauhe» Stoff mit eiuer Neihe Horntnäpsen. schwarzem Tamm-tkrageu und Krttcheu- heakrl. sowie «in schwarzer Keif«, bin» geititt. rkr A:lztz«t, au« den» Lauzlaaie i» Nr 36 der Dusourstraße am ü. di«. Mt«. Ubeud«: 5) t Dutzttttz verjchirdene portem»nnairS uud Tntzrnd " jeuträgcr. «uo riurm mit «wendeten Schaukasten do» Berkonsalvde» i» Nr. >ä «straß« am 8. di«. Mk«. Abend«; . eiu Sack Weizrnmctzl si»iurt . 00»" an« dem Mitrrid«. speüher de« Dresdner Bahnhojo.' v.iu «> bi« 8. dsS. Mt«.: 7) ei» briiumr geirngcnrr Wiul.rnbetjtetzer (Lskimostoff) mit Tanimettragen, Kettchenhenkrl und überiponuenea KaSpse» mit ver. deckirr Batterie, aus einem L'asllocale in Rr. 82 drr Xauchaer Straße am 7. di« Mts AbendS; 8) eine silberne Iktzlintzernbr mit dopp. Goldrand und Seeunde wü kurzer ralmiketle, sowie ein schwarzlrd. Weltztischchen mit ä Mort, aus einer Wohnung in Nr. 4s tzer Reicht 8. di?. R>,.: S) eine Plüsch-Neisetzecke. eine Seit« schwarz, eine getigert, mit roltzer und ichwuizrr Lchnureueinsasiung, voo der LiagangSthür eine« BertauiSi,den» ,» Nr. 6 drr Hallescheu Straße am 10. ds«. Mt«.; 10) ein Kopskissc» mit roibrm Jnlet. einem rothtmißearr., IV." gezeutn». uud «iucm we>ße» Ltangenleinwaadüberzug, an« der Hausflur in Nr. 34 der Eliienstraße am 10. ds«. Mt«. Nach» mittag«; II) eine Wrcktttzr in MiisiuggehSus«, »»ermuthlich mit der Nummer HStä?. aus eiuem Berkauislocale i»Rr. 38 der Pfaffe«, dorftr Straße am 10. di«. Mt«. Nachmittag«. Etwaige Wahrnehmungen über den «erblieb tzer gestohlene» Gegenständ« »der den THSter sind ungesämnt bei mtserer Lrbutnal» »t dt Heilung zur Auzriqe »u bringen, stetpztg. am 13. December 1886 Do« paliiri-Am» »er Stützt Letpltg. Bretichnetder. K. Nichtamtlicher Theil. Jur Frage -er HeeresprSsenzerhöhung. Wa« wir am Sonntag an dieser Stell« von den Be» rothungen der Eommissiou über die Militairvorlaa« saateu. hat inzwischen rine neue Bestätigung erhalten. Der Abge» ordnrt« Richter bat in der Sitzung der Commission vom l l. December erklärt, er brauche Zeit, um dir Vorlage gründ. lich zu prüfen, und hat dabei aus Frankreich verwiesen, wo man fünf Monate gebraucht habe, um die Vorlage de« General« Boulanger zu prüfen. Je mehr drr Abgeordnete Richter in die Einzelheiten der Heerespräsenzvorlage «indringt, desto mehr findet er daran auSzusetzen. Jetzt hat er entveckt» daß die Vorlage eine Verlängerung der Dienstzeit bedeute, weit 20.000 Urlauber wieder eingerogeu würden. Außerdem hat er di« Zahlenangabrn de« Major« Haberling bemängelt. Durch diese« Hln- und Hrrrgerede wird da« Berftändniß der Vorlage nicht besürdert. sondern verdunkelt, r« werden des den Commission-mitgliedern Zweifel wachgerufen, die erst von den Vertretern ver Regieruuzrn wieder beseitigt werden ntüffen. bevor man aus da« Wesen der Vorlage wieder zurückkommen kann. Gestern hat bereit« die vierte Eomwisflou». sitznug stattgesunden, ohne daß wir dadurch auch nur um einen Schritt dem Ziele näher gekommen wären. Di« von Herrn Richter beliebte Vergleichung mit der Berathung der vonlanger'schrn Vorlage läßt erkennen, daß e» ihm einzig und allein darum zu tonn ist, die Entscheidung i« di« Länge »u riftz^». Die französisch« Heeresvorlage ist zu einer Zeit gemacht worden, al« die europäische Lage laug« nicht so ge- spanut war wie heute, und dann handelt es sich dabei um grundlegende Oraanisatioa«sraaen. wie di, Einführung der dreijährigen Dirnstzeit, die Aushebung de» Institut« der Ein. jährig. Freiwilligen, also^ um Fragen, welche allerdina« tschr tzi« — „ „ . welche durch di« russische und französisch« HeereSpr^senz bedingt wird. Deutschland darf i» seinen Rüstungen hinter denen der übrigen aroßen Militairstaate« nicht unverhältnißmäßig zurück- vteibeu, da» ist der alleinige Sinn und Zweck de« Gesetze«, tze» da« tzeutfttze Volk in seiner großen Mehrzahl richtig er saßt hat. Diesen Sachverhalt zu verdunkeln und einen Theil der Commissi »»«Mitglieder stutzig zu machen, ist demAbgeordneten Richter gelungen, aber i» deulsch«» Volke eia« unrichtige vtt» Anffaffimß von Sinn und Zweck der Vorlage zu verbreiten, »ir« ihm nicht gelingen, und wenn rr v,e von ihm «rmittrlten Zahlen noch so geschickt gruppirl und noch «in ganze» Arsenal von Einwänden «o Bereilscbast hat. Der Krieg-minister Bronsart treibt dWhald so sehr zur Eile, damit er in die Lage kommt, die in der Vorlage ent« daltrne Erhöhung der Truppenzaht schon am l. April Hur Verfügung zu haben, also zu einer Zeit, da die planmäßige Einfügung de» Vermehrung in den HeereSkvrper nach Matz, gäbe des MobilmachungSpIcmeS geschehen kann. Dieser Zweck wird vereitelt, wen» die Entscheidung bi« nach den Weib' nacktöserieu binausgesckoben wird. Der Abgeordnete Richter st de» Beweis dafür schuldig geblieben, daß die EommifsionS- »rralhung da» BerstLnviiitz der wahrrn Bedeutung drr vor. age zu fördern geeignet sei. wir sind heute auch nicht um Haare« Breite weiter als am 5. December nach drr ein dringlichen Rede de« große» Strategen Mottle. Aus diese )krve kommen noch beute alle Organe der öffentliche» Mei» nung al« auf die beste Aufklärung für Ginn und Zweck der HeereSpräsenzvorlage zurück, und keiner der Herren, welche n der Commission das Wort ergriffen haben, ist im Stande gewesen, den Worten Mollke'S etwas Wesentliche« hinzuru- ilgen oder etwa« davon al« unhaltbar hinwezzunehmen. Der Aesammteindruck ist noch heule derselbe, daß dre Vortage nothwendig ist und nur da« geringste Maß dessen »arstrlU, wa« wir zugestehen müssen, um die Stellung, welche Deutsch, land in schweren Kämpfen errungen hat, zu behaupten. Da« Hrrumreitrn aus der Phrase, daß zuerst die absolute Roth- Wendigkeit der Erhöhung nachgewirsrn werden rnüffe, bevor die Bewilligung geschehe» könne, ist nicht ernst zu nehmen, der Beweis ist »n der Weise, wie er verlangt wird, überhaupt nicht zu führe», di« Gefahr leuchtet für Jeden, drr di. Ge- ainmtlage mit unbefangenen Blicken betrachtet, ein, und wem» r» trotzdem glückt, den Frieden aufrecht zu erhalten, so ist eben der augenscheinliche Eifer der deutschen Regierungen, di« Wehrhaftigkeit Deutschland« aus der ihm gebührenden Höbe u erhalten, der Hauptgrund, welcher die srirdrn«seindl,chen Rächte bestimmt, in ihrer bisherigen Zurückhaltung zu ver- harren. Wenn wir mit dem Opfer der Erhöhung der Heere«- räsrnz um <1,000 Mann den Frieden bewahren können, so lrht da- Opfer mit denjenigen, welche durch den Krieg ans» erlegt würden, in gar keinem Berhältniß. Die geaenwärtiae Haltung Rußland« in der bulgarischen rage gievt der Hoffnung Raum, daß dte panslawistischen eidenschasten sich vielleicht durch die mit der Mission Saul bar«' gemachten schlechten Erfahrungen werden zügeln taffen, daß die russische Regierung zu der Einsicht gelaugt ist, «» sei bester, wen» «» di« Verwirklichung fest»«, Pläne aus eine gelegener« Zeit vertag«. E» wäre aber »in ganz falscher Standpunkt, wen» «an au« dieser augenblicklichen Verschiebung der Sachlage die Berechtigung hrrleitrn wollte, »i« Bewilligung Denjenigen Recht geben, welche da« absolute Regiment den» constttunonellrn vorziehen. Daß den an der Spitze Deutschland« stehenden Personen «in hoher Grad von Einsicht beiwohnt, hat die Geschichte der letzten zwanzig Jahre überzeugend bewiesen, aber leider haben diese beiden Tecenuikl, auch den Beweis erbracht, daß dies« Einsicht der Volksvertretung nicht immer zu Gebote stand. Da« Eentrum ist auch heute wieder an der Arbeit, die beantragte Erhöhung fünfzehn Jahren um die Ausrechterhaltung und Befestig»»« seiner Einheit mit dem Centrui» uud leider zum Theil auch mit der sogenanuten freisinnigen Partei führt, »st ein« der dunkelsten Gebiete unsere« Volksleben«, und die folgenden Generationen werden sich vergeblich bemühen, di« volle Lösung diese» Räthsel« zu finden. Da« Volk in Waffen hat stet» seine Schuldigkeit di- aufs Aeußerste gethon, aber die Partei führer haben sich zum Theil nicht auf der Höhe ihrer Aus gabe gezeigt, sic haben da« ihnen von der Vorsehung zu Thett gewordene Maß an geistigen Fähigkeiten vielfach nur zur Be- sriediguna ihre» Ehrgeize«, aber nicht in selbstloser Hingabe an da« Gemeinwohl verwendet. Von der Entscheidung der Herren Windlborst und Richter hängt e« gegenwärtig ab» »b da» Au-lanb Deutschland für innerlich hinreichend einig uud gefestigt erachtet, um einen Angriff aus dasselbe al» eia tbvrichte« Beginnen zu erachten. Ob da» Ausland mit dieser Heurtheilung der Sachlage irrt, daraus kommt e« nicht an, svndern darauf, ob dir Haltung ver genannten Parteiführer dazu angetban ist. einem solche» Irrtbum Vorschub zu leisten. Da« deutsche Volk in seiner Gesammtkeit verwirft diese frivol« Art, mit den höchsten Interessen Deutschland» zu jpieleu. * Leipzig, 14. Derrmber 1886. * Der Vundesrath wird sich demnächst mit dem Ent- wurs einer Bekanntmachung, betreffend den Militairtaris für Eisenbahnen, zu beschäftigen haben. Die für mili- tairische Benutzung drr Eisenbahnen zu gewährende« Ver» gütung«sätze regeln stch noch nach Ven damal« vom vunde»« rath de« Norddeutschen Bunde« im Juli >870 genehmigten Bestimmungen. Die Verpflichtung sämmtlicher Eisenbahnen zu Leistungen für militärische Zwecke hat inzwischen eine anderweite gesetzliche Grundlage erhalten, wonach den Eisen« bahnvrrwaltungen für die Militairtran-porte sowohl lm Kriegsfall wie im Frieden, sowie für Hergabe voa Betrieb-material im Mobilmacbung-sall Vergütung zu ge währen ist nach Maßgabe eine« vom Vundesrath zu ertastenden und von Zeit zu Zeit ru revidireudrn all gemeinen Tarif». Mevrsachr Verhandlung»» habe« zuletzt zu einer Kriegltransportordnung geführt, «,d an« dieser ist drnn nun ein neuer Tarif entstanden, welcher jetzt dem Btttide«ra«h vorliegt. Bei der Feststellung de, Tarifsätze ist man so vorgegangen. daß rmersrit» da« Finanz- interesse ve» Reich« gewahrt ist pnd anderseits den Eisenbahn- Verwaltungen die rutsprechrndr Vergütung gewährt wird. Die Lätze de» Entwurs» sind verfassung-mäßig i« Ganzen niedriger als die für den allgemeinen Verkehr geltenden Tran«portgedührea und bleiben vielfach noch ganz erheblich hinter den Sätzen de» Reglement» voa >870 zurück. Di« Hauptabweichungen gegenüber dem Reglement von 1870 sind folgende: für di« Besörverung von Mannschaften ist a» Stelle der bi-herig«n vrrschirdenen Sähe von l Sgr. „für Person uvv Meile- 1 35 ^ für Person und Kilometer, und von I Sgr. 6 ^ „für Person und Meile" 3 ^ für Person und Kilometer ei» einhettlicher Sah von 1.5 H für Person und Kilometer in AnSstch» genommen. Auch hat ver Kreis de, nach dem Mttitairtaris zu befördernde» Personen
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