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Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Bandzählung
- 16.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-21.1924
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046662-192400000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046662-19240000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046662-19240000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 6, Juni
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Autor
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als »besser« empfiehlt — und das, obwohl die Unterstützung des Deutschen Sprach vereins bei dem Zustandekommen des Buches auf dem Titelblatt des Duden aus drücklich und an erster Stelle erwähnt wird. Es wird also wohl noch eine geraume Zeit vergehen, bis sich hier ein feststehender Gebrauch herausgebildet hat, denn »nicht nur bei den besten Schriftstellern, sondern auch bei den besten Sprachgelehrten herrscht in diesem Punkte keine Übereinstimmung, so daß wir beide Formen für zulässig erklären müssen« (Duden, Vorbemerkungen S. XXXVI). Weiter: Duden bringt im Wörterverzeichnis unter »am« das Beispiel: »am nächsten Sonntag, dem 26. Juli«; in der Sprachvereinszeitschrift (Jahrg. 1921, Nr. ji 8, Sp. 94f.) bemüht sich jedoch der in sprachlichen Dingen sehr beschlagene Professor Karl Scheffler nachzuweisen, daß die Fügung: »am Sonntag, den 26. Juli« mindestens ebenso richtig sei. Ich führe den Deutschen Sprachverein hier wiederholt aus dem Grunde an, weil seine Entscheidungen über Sprachgebrauch und Sprachrichtigkeit tatsächlich viel beachtet werden — was sie im allgemeinen auch durchaus ver dienen. Vorzügliche Sprachgelehrte haben sich in den Dienst dieses Vereins gestellt und ihn zu hohem Ansehen gebracht. Auch Duden und seinen Mitarbeitern, die für den Deutschen Sprachverein — zum Teil hervorragend — tätig waren, dienten dessen Entscheidungen in Sprachsachen zumeist als Richtschnur. Aber: »Erkläret mir, Graf Örindur . . .« Schlimm ist es Wustmann ergangen, der in seinem bekannten Buch »Allerhand Sprachdummheiten« für den Sprachgebrauch bestimmte feste Regeln aufzustellen suchte. Gleich nach dem Erscheinen der ersten Auflage wurde er in vier verschie denen Gegenschriften, außerdem in Zeitungen und Zeitschriften heftig angegriffen, und gerade die besten Sprachkenner waren unter seinen Widersachern zu finden. Theodor von Sosnosky schrieb zu diesen Angriffen in seinem »Sprachwart«: »Aus dieser Polemik kann jeder, der über die deutsche Sprache schreibt, folgende Lehre ziehen: man beobachte die größte Vorsicht, erhebe seine subjektiven Anschauungen nie zu objektiven, allgemein und allein gültigen Regeln und bediene sich in zweifel haften Fällen anstatt des anmaßenden Imperativs des bescheidenen Konjunktivs.« So ist denn auch in der nach Wustmanns Tode von Dr. Rudolf Blümel bearbeiteten 7. Auflage der »Sprachdummheiten« verschiedenes ganz gestrichen, manches ge mildert, und einige der von Wustmann als unantastbar aufgestellten Regeln sind von dem Bearbeiter seines Buches sogar in das Gegenteil verkehrt worden. Ob diese Veränderungen an dem Wustmannschen Buche mit Recht oder Unrecht vorgenom men wurden, soll hier nicht erörtert werden; aber daraus, daß nach verhältnis mäßig kurzer Zeit überhaupt solche gründlichen Änderungen möglich sind, kann man ersehen, wie flüssig sehr oft die Grenzen zwischen den Begriffen »falsch« und »richtig« in Sprachangelegenheiten sind. Zum Schluß beschäftigt sich Kollege M. mit meinem Aufsatz in der Oktober- Nummer des vorigen Jahrgangs der »Fachmitteilungen« und meint, ich käme zu dem Schluß, daß beide Fassungen des Satzes: »Eine Anzahl sinnentstellende (sinn entstellender) Druckfehler sind (ist) stehengeblieben« richtig seien. In Wirklich keit habe ich aber nicht nur das, sondern viel mehr behauptet, nämlich: nicht nur die von M. angeführten, sondern sechs verschiedene Fassungen dieses Satzes müßten heute als richtig gelten. Ich führe diese Fassungen hier noch einmal an: 1. eine An zahl sinnentstellende Druckfehler ist stehengeblieben; 2. eine Anzahl sinnentstellen der Druckfehler ist stehengeblieben; 5. eine Anzahl von sinnentstellenden Druck fehlern ist stehengeblieben; 4. eine Anzahl von sinnentstellenden Druckfehlern sind stehengeblieben; 5. eine Anzahl sinnentstellender Druckfehler sind stehengeblieben; 6. eine Anzahl sinnentstellende Druckfehler sind stehengeblieben. Wie wenig auch mir dieser Zustand behagt, davon zeugt wohl folgende Bemerkung in meinem Auf satz: »Das ist nun wirklich ein gar buntes Durcheinander d£r verschiedenen Mög-
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