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Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Bandzählung
- 16.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-21.1924
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046662-192400000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046662-19240000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046662-19240000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 9, September
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
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unsrer manchmal recht verzwickten Rechtschreibnng nicht noch zu vermehren, leitet uns dabei folgende Erwägung: Bei den Umstandswörtern auf -weise, die mit einem im Wesfall stehenden Eigenschaftswort (oder Mittelwort) zusammen gesetzt sind, wird heute das Hauptwort »Weise« nicht mehr als solches gefühlt, so daß »bedauerlicherweise« ziemlich den Begriff »bedauerlich«, »gerechterweise« den Begriff »gerecht«, »bezeichnenderweise« den Begriff »bezeichnend« ange nommen hat. Und weil sich die Begriffe decken, ist man allmählich dazu über gegangen, die Wörter auf »weise« wie die ihnen begrifflich entsprechenden Eigen schaftswörter sogar mit einer nähern Umstandsbestimmung zu versehen: kaum glaublicherweise, ganz natürlicherweise, sehr törichterweise, recht glücklicherweise, rein scherzhafterweise, ziemlich neckischerweise, wenig vorsichtigerweise, nur schlauerweise, etwas rührseligerweise, wenig verständigerweise usw. Bei der Ent scheidung der Frage ist ferner zu berücksichtigen, daß wir auch Umstandswörter auf -weise haben, bei denen das Bestimmungswort ein Hauptwort ist: probeweise, teilweise, schrittweise, angriffsweise, stückweise usw. Diese aus zwei Hauptwörtern bestehenden Zusammensetzungen werden sogar ganz wie Eigenschaftswörter als Beifügungen verwendet; man nimmt heute keinen Anstand, von »angriffsweisem Vorgehen«, »teilweisem Besitz« und »wechselweisem Übergang« zu sprechen, mögen auch manche Grammatiker noch so eifrig gegen solchen Gebrauch dieser Umstandswörter wettern. Daß wir diese Wörter immer zusammenschreiben müssen, auch dann, wenn sie noch eine Umstandsbestimmung bei sich führen, ist selbst verständlich: nur probeweise, mehr angriffsweise, ganz stufenweise, rein bruch stückweise. Wohin kämen wir nun, wenn wir die auf-weise ausgehenden Umstands wörter je nach ihrem Bestimmungswort rechtschreiblich verschieden behandeln müßten, also z. B. eine Arznei »nur tropfenweise« genießen, sie aber »sehr vor sichtiger Weise« gebrauchen sollen? Die einfache Zweckmäßigkeit läßt es uns geratener erscheinen, alle Tüfteleien auszuschalten und »sehr vorsichtigerweise« zu schreiben. — Auch mit den genau so gebildeten Umstandswörtern auf -maßen, die ebenfalls Genitive sind (früher war »Maß« weiblichen Geschlechts), kann man nicht anders verfahren: sehr gezwungenermaßen arbeiten, ganz unverdientermaßen bestraft werden; statt dieser Zusammensetzungen würden deren Bestimmungs wörter »gezwungen« und »unverdient« begrifflich vollauf genügen. Man vergleiche auch die Schreibung einiger mit mal gebildeten Wörter: ein dutzendmal, ein paar dutzendmal; hundertmal, ein halbes hundertmal; tausendmal, mehrere tausendmal; anch hier wird durch die Beifügung eigentlich nur der erste Teil des zusammen gesetzten Umstandswortes näher bestimmt. Kurze Antworten. M. L. in B. Es muß »Balance« und »balancieren« (nicht: Balanze, balanzieren) geschrieben werden, da diese Wörter ihrem französischen Ursprung gemäß »balängße« und »balangßiren« gesprochen werden; dagegen schreibt man richtig »Bilanz«, weil dieses dem Italienischen entstammende Wort der Schreibung entsprechend auch »bilanz« gesprochen wird. Die noch häufig anzutreffende, den französischen Nasenlaut nachahmende Aussprache »bilangß« und »bilangsiren« ist zu verwerfen. - R. F. in G. Richtig ist: »Poccis bisher nur durch die Puppen theater bekanntgewordene (falsch: bekanntgewordenen) Komödien«, denn nach dem sächsischen Genitiv (Poccis) steht die adjektivische Beifügung zum regierenden Hauptwort'(Komödien) in der starken Form. Hingegen ist richtig: »Seine ... bekannt gewordenen Komödien«, weil nach einem besitzanzeigenden Fürwort das beigefügte Eigenschaftswort in der schwachen Form steht, ausgenommen die Einzahl des männlichen Werfalls und des sächlichen Werfalls und Wenfalls. — P. H. in Ch. Der Tenor singt eine Oktave (sieben Töne) tiefer als die Sopranstimme. Die Schreibweise der Noten ist aber für beide gleich; man schreibt also immer für Sopran, und der Tenor transponiert selbständig um eine Oktave nach unten.
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