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Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Bandzählung
- 13.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-18.1921
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046662-192100000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046662-19210000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046662-19210000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 9, September
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
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DIE HAUPTSPRACHEN DER ERDE ie Verteilung der vermiedenen Sprachen auf dem Erdball hat durch die Veränderung der Erdkarte infolge des Weltkrieges manche Verfdiiebung erfahren. Wertvoll ift darum eine Zufammenftellung von Erich Pagel in der „Umfchau“ über die Hauptfpradien, die von mehr als 30 Millionen Menfchen gefprochen werden. Nach der Zahl der Sprecher fleht das Cßinefifcße mit etwa 300 Millionen, die (ich [einer bedienen, an erffer Stelle. Dabei handelt es (ich hier aber weniger um eine Sprache, als vielmehr um eine Sprachengruppe, denn die einzelnen chinefifchen Mundarten unterfdieiden fich (ehr viel fchärfer voneinander als etwa die deutfchen. Unter diefen Mundarten ift das Nordchinefifche am wi<Mg(ien,weil es Um gangs- und Schriftfprache in dem politifch einflu|?reichften Gebiet Chinas ift. An zweiter Stelle fleht Englifcß mit 120 bis 130Millionen Sprechern; es ift die verbreitetfteWeltverkehrs- fprache und wird wohl feine Stellung auch behaupten. Deutfcfi wird von mehr als 70 Millionen gefprochen; au(ter in Deutfchland, Deutfchöfterreidi und der deutfchen Schweiz noch in Teilen derTfchechoflowakei, Polens, Litauens, Eftlands, Livlands, in Siebenbürgen und auf Sprachinfeln in Ungarn und Rußland. Außerdem leben in Amerika noch etwa 10 Millionen Deutfche mit deutfcher Mutterfprache, und bis zu den Umwäl zungen durch den Krieg gab es inAuflralien 100 000, in Afien 60 000, in Afrika 70000 Deutfche. Starke deutfche Beftandteile enthält auch das fogenannte „Jiddifdi“, das von etwa 6 Mil lionen Menfchen in Polen, Rußland und Amerika gefprochen wird; diefeSprache,die allerdings mit hebräifchen Budiftaben gefchrieben wird, beruht auf einem oberdeutfchen Dialekt, in den [chriftdeutfche, hebräifche und polnifche Wörter auf genommen find. An vierter Stelle fleht das Ruffifcße mit etwa 70 Millionen Sprechern, die in Grofsruftland und Sibirien leben.Weift ruffifch und Kleinruffifch find dem Ruffifchen fehr ähnlich, und wenn es zu einer Wiedervereinigung Rußlands mit der Ukraine und Sibirien käme, dann würde das Ruffifche das größte zu- [ammenhängende Sprachgebiet der Erde umfaffen, nämlich 20 Millionen Quadratkilometer mit 120 Millionen Sprechern. Spanifcß wird von etwa 60 Millionen gefprochen; faft ebenfo viele Menfchen bedienen |idi des Japanifcfien. Das Eran- stöfifcEe fleht an (iebenter Stelle, und zwar gebrauchen es 46 Millionen in Frankreich, Belgien, Algier und einem Teil Kanadas. Franzöfifch ift noch immer Weltverkehrsfprache, befonders im nahen Orient, aber feine frühere grofte Bedeu tung hat es zweifellos eingebüftt. Diejenigen beiden Sprachen, die dem Franzöfifchen in ihrer Verbreitung nahe (tehen, find das Bengali, das in der indifchen Provinz Bengalen von etwa ebenfo vielen Menfchen gefprodien wird wie das Franzöfifche, und das Hindofiani mit über 40 Millionen Sprechern in Nord indien. Danach kommt das Italienifcße mit 35 Millionen Sprechern. Endlich kann man zu den Hauptfprachen noch das Arabifcße rechnen, das über 30 Millionen in Arabien, Syrien, Mefopotamien, Ägypten und Nordafrika [prechen. VERSCHIEDENES Begebungen zur Reditfchreibungsreform in Dänemark. Eine Bewegung für Abfdiaffung der großen Budiftaben bei den Haupt wörtern i|t in Dänemark entftanden. Dänemark ift das einzige der fkandinavifchen Länder, das bisher noch die Grofibudi|taben bei behalten hat. — ln Deutfchland fdieinen die Reformbeftrebungen auf dem Gebiete der Reditfchreibung nun endlich zur Ruhe ge kommen zu fein. Von einer weitem Beunruhigung der Öffentlich keit ift nichts mehr zu fpüren. Die Reichsregierung hat wohl unter dem ungeheurenDruck derpolitifchen undwirtfchaf tlichenAufgaben und haften und der ftarkenWiderftände, auf die fie (tief?, diefe An gelegenheit auf künftige ruhigere und beffere Zeiten zurüchgeftellt und damit auch der Forderung der Korrektoren Rechnung getragen. Spradiwitjiges. Mit ifim verfcfiied. . . Ein großer Mann (tirbt feiten allein; denn im Nachruf hei(?t es gewöhnlich: „Mit ihm ver- fchied einer der bedeutenden ...“ „Selten“ fleißig. Minna (trotte von Faulheit und machte Schmu, wo fich ihr Gelegenheit dazu bot. Deffenungeaditet will fie ihren ein- wandf reienFleif? neb|t Ehrlichkeit befcheinigt haben.So fchreibt denn die Hausfrau ins Zeugnis: „Minna war feiten fleißig und ehrlich.“ Ein Dirndl — das war früher ein Mägdlein aus anmutigen füd- deutfdien Gebirgsgegenden; es trug einen kurzen Rock, hatte dralle nackte Arme und (ich die Zöpfe um den Kopf geflochten. Heute ift das anders. Das„Dirndl“tritt in ganz Deutfchland, befonders maffen- haft auch in der Reidishauptftadt und in andern Grofiftädten auf. Sprachlich bemerkenswert ift dabei, wie (ich der Begriff,Dirndl“von der Perfon (dem Mädchen) auf die Sache (das Dirndlkleid) über tragen hat. Das Mädchen oder auch die Frau kann fich heute ein „Dirndl machen laffen“und„imDirndl gehn“.Man bann ein„Dimdl“ kaufen oder umtaufchen, kann es in den Schrank hängen; man kann das „Dirndl“ auch auffdineiden, zertrennen oder ändern laffen. FRAGEKASTEN Die Beantwortung erfolgt durch unfern Rechtfchreibfachverfiändigen, Kollegen Otto Reinecke, Berlin SO 26, Elifabethufer 57 (Fernruf: Moritzplatz 6778), der in eiligen Fällen auch kurze fchriftliche Antwort erteilt, wenn der Anfrage Frei- umfchlag oder Antwortkarte beilieg f. Anfrage: Häufig findet man das Wort Polyglotte angewandt auf Menfchen, die viele Sprachen beherrfdien. Die Lexika, die mir er reichbar find, verzeichnen aber alle nur: Polyglotte, vielfprachiges Werk. w. S., Bin. Antwort: Der Polyglott (ohne Schluf?-e): einer, der viele Sprachen fpricht; vgl. der Polyhiftor (Vielwiffer). — Die Polyglotte: Buch in mehreren Sprachen. — Die Polyglottie: Vielfpradiigkeit. Anfrage-, „Auf zuverläffige Papiere liefert unfre Firma ...“ oder: „Auf zuverläffigen Papieren ...“ Wie ift es richtig? A. H.,D. (Rhld.) Antwort: Kann man bei dem Vorwort „auf“ weder wo? noch wohin? fragen,fo |teht danach in der Regel der vierte Fall. Richtig ift alfo: „Auf zuverläffige Papiere liefert ufw.“Zu einer zweifels freien Beurteilung ift es übrigens erforderlich, nicht nur das Bruch- (tück eines Satjes, [ondern möglichft immer den vollftändigen Sah einzufenden. H. T. in Pyr. Wenn der Schriftleiter beim Druck des Zirkusberichts auf feine Schreibung des Wortes „Pieffe“ beftand, das Sie der Recht- fdireibung gemäf? in „Piece“ geändert hatten, fo zeugt das bei dem Herrn entweder von bedauerlicher Unkenntnis der Reditfchreibung oder von Eigenbrötelei. Wenn er aber gar auch Ihr vollkommen richtig angewandtes „deren“ in die von ihm fo gefchriebene Form „derem“ (.. .Auftreten es zu danken war) verb—öferte, fo erkennt man daran wieder einmal, da|? fo mancher Schriftleiter auch mit der deutfchen Sprachlehre recht wenig vertraut ift. Wie fehr irrte doch der alte, ehrliche Wuftmann, als er die falfchen Formen „derem“ und „deffem“ eine Verirrung der Seher nanntel
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