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Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Bandzählung
- 13.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-18.1921
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046662-192100000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046662-19210000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046662-19210000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Autor
- Links
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FACHMITTEILUNGEN FÜR DIE DEUTSCHEN KORREKTOREN Regel. Die lcbcnbige Sprache beachtet bicfc Porfd)rift inbes fcgr roenig, unb jo finben roir auch bicje IDörter in ber Befehls« form oft ohne e, unb jroar nicht nur in (Schichten. (Rach Duben roirb nur bic Befehlsform bes fchroachen Scitroorts horchen „meift" ohne c unb ohne ^äfdjcn gefegt jaljo: horch!I, »eil fic gam, pum Ausrufroort geroorben ift; banach roäre es nicht gerabe falfch, ju Jchreiben: horch’ mal! neben: hord) mal!) Auf ©runb ber angeführten Kegel muj) nun bei Änrocnbung ber furzen gorm überall bas Äuslaffungszeichen gefegt roerben, alfo: fag’ an!, leb’ roohü, faff’ zu!, paff’ auf!, füjj’ mid)! (nicht etroa: faj?!, paf?!, füß!). Bei einer 3ufammenjtellung ber Be« fehlsformen einiger jtarfen unb fd)road)cn 3eitroörtcr ficht bas öchriftbilb bann jo aus: laff liegen!, faff' an!, fomm, fpiel’ mit mir!, preis ihn!, reif’ ab!, roeis ihm bie (Tür!, frag’ banad)!, fdjlag $u!, gerb’ ihm bas gell!, cergleich bid) mit ihm!, renn’ hin!, grab tief!, benf bir!, rcafd) bid)!, fet;’ bid)!, fchrcimm hinüber!, trümm’ bid)!, fchrceig füll!, hob’ cs auf!, fang ben VERSCHIEDENES Die Faktoren für Mithilfe zur Durchführung der Einheitsfehreibung Der Dritte Deutjcbe Korreftorentag ln Rürnberg brachte befanntlid) 3um AusbrucE, bah es feiten an ben Bejtellern liege, roenn bie Red)t« Schreibung nach Duben nicht burdigeführt merben tönne. Oft trüge ängjtliche AnElammerung an bas IRanuffript unb an alte corgebrucfte IRujler ba)U bei. 3ur Herbeiführung einer Änberung in biefer -hinficht hielt es ber KorreEtorentag für zroecfinüfiig, alle gaftorencercine ju erfud>en, auf ihre fltitglieber einzuroitfen, bah f' c hie Derbefferungs« bejtrebungen ber KorreEtoren tatEräftig unterjtütjten. Der Dorfianb bes Deutjcben gaEtorenbunbes crElärte barauf in einem Schreiben an bie 3entralEommijfion ber KorreEtoren Deutjcblanbs, bah or gern biefe Bejtrebungen, bie auch feit 3abren bie (einigen feien, unterjtütjen roerbe, ba fie ja im Allgemeinintereffe unjers Berufes lägen. Die Uüt« glieber bes gaEtorenbunbes mürben auf bie Sntfd)liefmng bes KorreE« torentages hingemiefen unb erfucht merben, cielleicbt fchon bei An« nähme ber DrucEarbeiten in biefem Sinne auf bic Befteller einjumirEen. Die „©rapbifebe XDclt" brachte bann in Kr. 34 bie Entfd)liej3ung bes KorreEtorentages ben ETUtgliebern bes Deutjchen gaEtorenbunbes 3m Kenntnis unb begleitete fie mit folgenber Empfehlung: „Es ift jclbjt« cerjiänblid), bah hie gaEtoren im Bntcreffe ber EorreEten Drucfaus« führung unb in bem Beftrebcn, bic DubcroCDrtbographie 3U fiebern, biefem TDunjche Rechnung tragen merben, unb mit bitten bie Deterns« cotjiänbe insbefonbere, con bem Schreiben ber 3entral£ommiffion in ben nächften Sitnmgen Kenntnis 3U geben. Der Kampf für Durch« führung unb Erhaltung ber bejtehenben Rechtfehreibung ift um jo trächtiger — unb mirb con uns ohnehin feit langem geführt —, als bic beEanntcn Dcrbefjcrungsbcjtrebungcn ber ©anzmobernen, bejtehenb in ber rein pbonetijchen Aufmachung ber Orthographie, Eeinesmegs als fchon gan3 überrounben bezeichnet merben bürjen." Franzöfifdie Wörter deutfdien Urfprungs meifen mit grober Deut« lid)Eeit barauf hin, bah bie Eulturellen Strömungen con einem DolEe 3um anbern ftets corhanben maren unb auch immer anbauern merben. TDir miffen, bah ber beutfehe Sprad)fd)at; zahlreiche IDörter aus bem granzöfijehen in fich aufgenommen hat, unb fo ift es auch umgeEehrt. Dah heaume unb 5clm bas gleiche IDort ift, ijt unfehmer 3U erfennen, cbenjo eperon unb Sporn. Dermunben be3eichnen bie gran30fen mit navrer, b. i. Karben machen, grieblichere Beifpiele jinb auberge = Verberge, fauteuil = galtjtubl (PolfterftuhP, soupe = Suppe (bas, mas man „faufen" fann). Chic ift etmas, mas fiel) „Jchicft", bleu = blau, brun = braun, gris = grau. Der gran)ofe nennt einen IDagen« ineifter voguemsatre, fein Bier biere ufm. Derantroortlfcper Schriftleiter: g r 1 e b r 1 d) ® b Ball!, bitt’ ihn!, rceichaus!, reiz’ mich nicht!, fling,©löcfcbcn!, bring’ es hot!, finf nieber!, fünf nicht!, fchieb es fort!, lieb’, ihn!, ccrgif) cs!, hiff’ hie glaggc!, fteig herauf!, neig’ bid)!, frier nur!, 3ier’ bid) nicht! Äbfichtlich h a bo ich bisher bic Befehlsformen ber 3eitroörter nid)t ermähnt, beren 0tamm auf einen ©elbftlaut (mit ober ohnct>ehnungs«h)cnbct.0iefollenbefonbersbctrachtetmerbcn. 3n ber lebenbigen 0prache begegnet man auch bei ben fchroachen 3eitroörtcrn biefer Art ben furzen gormen ohne e roeit häufiger als ben rollen mit c, befonbers ba, roo ber ©tamm auf einen 3roielaut (Diphthong) ausgeht: getraubir’s!, pertrau barauf!, bau bas Baus!, perbleu ihn!, betreu bas Kinb!, bereu es!, (treu Blumen! Diefe Kurzformen fönnten alfo roenigftens mit ben rollen gormen auf «e als gleichberechtigt gelten unb ebenjo bchanbelt roerben rote bie jtarfen Scitroörter, bie ben Stamm« Jelbjtlaut in ber Befehlsform beibehalten. Dod) bie ftarre Regel forbert hier überall bas öäfchen: trau’!, bau’! ufro. ced)i4 folgt). FRAGE KASTEN Öle Scantirortung erfolgt burd) unferen Secht[d)rcibfad)rerftänbigen, Kollegen ®tto Ncinecfc, Berlin SO 16, Slijabctbufer 37 (gernruf: JTtorlt)plat) 4778), ber in eiligen Sailen aud) furze fdjriftlidje Antroort erteilt, roenn ber Anfrage grei» umjdilag ober Antroortfarte beiliegt. Anfrage: Seit längerer 3eit begegnen mir 3mei IDörter ln ber beut« jd)en Sprache, beren Sinn mir nicht Elar ijt: es banbeit fich um bie IDörter „begrünben" unb „Innehalten". 3d) habe mir bisher ein« gebilbet, gut Deutfch zu Eönnen, unb meine aud) heute nod), bah man mohl eine Behauptung ober ein Urteil begrünben fann, nicht aber eine girma, eine ©efellfchaft ufro. Diefe mürben bod) früher gegrünbet, matum benn heute nicht mehr? Ähnlich ijt es mit bem IDort „Inne« halten" jtatt „einhalten". j.rc., mannh. Antroort: 1. Die gügung „ein ©efd)äft (eine 3eitung, einen Derein, eine AEtiengefellfchajt ufm.) g r ü n b e n" cerbient aud) nach unfrer Über« Zeugung ben Dorzug cor bem ln jolcber Derbinbung häufig an3u« trefjenben „begrünben". 3ebod) ijt bie Anrocnbung bet TDortform „begtünben" im Sinne con „grünben" fprachlid) nid)t gerabe falfch unb aud) nicht, rote ber Sinfenber irrtümlich annimmt, erjt feit neuerer 3elt im ©ebraud). Derfcgiebcne angefehene 3eitungen unb 3eitfchriften cer« meifen auf ihr ©rünbungsjahr ober ihren ©rünber mit: „Begrünbet..". So fleht 3. B. am Kopfe ber alten „Berlinifchen 3eitung con Staats« unb gelehrten Sachen", ber „Doffifchen 3eitung": Begrünbet 1704. Das „Archic für Buchgemerbe unb ©raphiE" meift in jebem Heft unter ber üitelzeüe auf feinen ©rünbet hin mit ben IDorten: Begrünbet con Alepanber IDalbom. Unb aud) am Kopfe ber „3eitjcbrift bes AUgemei« nen Deutfd)en Sprachcereins", einer 3eitfchrift, bie megen ihrer Jorg« fälligen Pflege ber beutfd)en Sprache (ehr gcjd)ät)t ijt, prangt bie 3eile: Begrünbet con Hermann Riegel. Kann alfo in jolcben unb ähnlichen gällen bie gorm „begrünben" (für: errichten ober einrichteij, elnfetjeit, jtiften, anlegen) megen bes alteingeführten Sprachgebrauchs nicht gänz« Iid) cermorfen merben, fo ijt g!eid)rool)l bas einfache IDort „grünben" flarer unb elnbeutiger. „Begrünben" hat nämlich, mie fchon ber grage« (teilet richtig bemerft, noch bie anbere Bebeutung: mit ©rünben unterflütjen, als ©runb habenb bartun, beroeifen. 3n biefem Sinne mirb es ausjd)ltef)lid) gebraucht in ben Rebemenbungen: eine Behaup« tung, einen Antrag, eine Anflage ufm. begrünben. Diefe Doppclbeutig« feit fällt bei bem IDort „grünben" meg. 2. Ulan fann eine grift „einhalten" ober „innehalten"; beibes Ijt guter Sprachgebrauch unb barum richtig. IDarum „innehalten" cer« morfen merben foll, Ijt nicht einzufehen. Ähnlich ift es 3.8. mit „ein« begriffen” unb „inbegriffen" (cgi. Inbegriff); aud) 3mljeben biejen beiben IDörtern hat man freie IDabl, ba einBebeutungsunterfchieb nicht bejteht. erüber, 8ctlU<Kcufölln, Sergftrajse 78/77, HI. ^ 2 -*■
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