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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 15.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-15.1918
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191800000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19180000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19180000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- November/Dezember
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- Titel
- Typographische Mitteilungen
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Nov./Oez.s!9^8 Typographische Mitteilungen XV. Jahrgang Offizielles Organ des Verbandes der Deutschen Typographischen Gesellschaften Buchdruckerliche Leistungen aus Frankfurt a. M. s ist immer eine Freude, den geistigen Wegen des Buch druckers nachzuspüren, mag'S sein, den Maßstab anzu legen am Können des Meisters, mag's sein, die Arbeit des werdenden Gutenbergjüngers auf die kritische Wage zu legen. Auch die nachstehenden Betrachtungen beschäftigen uns mit den beiden gegensählichenMomenten Meister und Lehrling. Zwei Beilagen bringen die „T.M.", die beide in ihrer Art sehr interessant und beschauenSwert sind. Eine zeigt einige Seiten des Jahrbuches für Wll8, wie es von der Lehrwerk stätte für Buchdrucker an der Städtischen Gewerbe schule zu Frankfurta.M.herausgegeben wurde.Lehrlinge haben diese Arbeiten gesetzt und gedruckt. Man hat zuerst das Gefühl des Unfertigen, Unklaren und ohne Ziel geschaffenen, wenn man den Sah betrachtet. Es kommt unwillkürlich der Wunsch nach einer geschlossenen Arbeit, die ein Ganzes bildet. Das Unbehagen aber wird gedämpft, wenn man die Gründe hört, die zu dieser etwas störend wirkenden Mannigfaltigkeit führten. Die Lehrwerkstätten besitzen nicht so viel Material, um ein Buch einheitlich wirksam zu machen, und wenn sie nur vier Seiten drucken wollten, würde Schrift und Schmuck nicht reichen. Dann aber: es sollten mehrere Motive erfunden werden, es sollte sich die Fähigkeit der Schüler im Kompo nieren erweisen. Und wenn wir nun mit andern Voraus setzungen an das Beschauen der kleinen Seiten gehen, werden wir mit freudigem Empfinden eingestehen, daß die jungen Setzer guten Geschmack und vielseitige Erfindungsgabe be kundet haben. Daß in der Praxis noch manches andre Ge staltung erfahren würde, ist selbstverständlich, aber wir haben es mit Schülerarbeiten zu tun. Wer das fertige Buch gesehen, dürste am ganzen bei Berücksichtigung der gemachten Voraus setzungen seine aufrichtige Freude haben. Sehr geschmackvoll ist auch das „Zn-Farbe-siellen" vorgenommen worden. Aber es darf nicht unterlassen werden, zu sagen, daß die Wahl der Farben besonders angenehm berührt. Wie oft schon hat der Setzer eine gute Leistung vollbracht, die nachher der Drucker verdunkelte mit seiner wohllöblichen Absicht, etwas prahlen zu wollen mit überlebendigen Farben. Hier haben auch die Oruckerlehrlinge guten Geschmack bewiesen, und die Gesamtleistung beweist auch in allen andern Dingen, wie Stand, Register, Zurichtung und Farbendeckung, daß ein guter Geist über den Wirkenden geschwebt hat. Denn wenn auch wohl etwas Fertiges vorliegt, was Lehr linge geschaffen haben, so waren sie doch nicht ganz Gebende, vielmehr haben sie wohl bei diesen Arbeiten und durch diese Tätigkeit noch empfangen, von ihren Lehrern empfangen, die ihnen zur Seite standen und sie leiteten. Es ist deshalb eine Pflicht der Gerechtigkeit, wenn wir die Lehrer nennen, die diesen wahrhast guten buchdruckerlichen Geist ausgießen. Für den Satz ist an der Gewerbeschule zu Frankfurt a.M. seit einigen Zähren tätig der Kollege Ehrisiian Sp rathoff, und die Druckerklasse leitet seit über ein Zahrzehnt Kollege Ehri- stoph Höflich.*BeideLehrer arbeiten zweifellos mit großer Freudigkeit, und die großen technischen Fertigkeiten befähigen sie, wirklich brauchbare Gehilfen heranzubilden. Die Einrichtungs- und die Unterhaltungskosten der beiden Lehrwerkstätten werden, abgesehen von den Räumlichkeiten, von der Ortsgruppe Frankfurt a. M. des Deutschen Buch- drucker-Vereins getragen. Die örtlichen Schriftgießereien unterstützen freilich die nützliche gewerbliche Einrichtung noch besonders durch gelegentliche Überlassung von Schrift- und Schmuckmaterial. Nun sollte man der Auffassung sein, daß die örtlichen Buchdruckereibesitzer mit Freuden die Gelegen heit wahrnehmen würden, ihre Lehrlinge in diese Schule zu schicken. Aber leider ist es nicht so! Abgesehen davon, daß besonders während der KriegSzeit eine größere Anzahl von Lehrlingen vom Unterricht abgehalten bzw. „befreit" wurde, senden auch eine Reihe Prinzipale ihre Lehrlinge in die am Orte befindliche Fortbildungsschule statt in die Einrichtung des eigenen Buchdrucker-Vereins. Das ist auf gut Deutsch ein Skandal, und zwar ein um so schlimmerer, als eine Reihe der Lehrlinge, die die Lehrwerkstätten nicht besucht hatten, bei der Gehilfenprüfung durchfielen. Aus diesem Grunde wäre es angebracht, wenn die Gehilfenschaft tariflich berech tigt wäre, zu diesen Zuständen ein kräftig Wörtlein mitzu reden. Hoffentlich wird es bald etwas aus diesem Wunsche. Was nützten uns sonst die schönsten Einrichtungen und die besten Lehrer, die imstande wären, wie oben gezeigt, tüchtigen Nachwuchs zu bilden, wenn diese Einrichtungen nicht ange wendet werden. Hier aber, in diesen Lehrwerkstätten, könnte dem Gewerbe und der Gehilfenschaft mancher tüchtige Mann mehr erzogen werden. ' Leide Kollegen sind vielseitig in unsrer Typographischen Gesellschaft tätig.
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