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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 15.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-15.1918
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191800000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19180000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19180000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
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- Typographische Mitteilungen
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Typographisch Offizielles Organ -es Verbandes der Deutschen Typographischen Gesellschaften Oie Morgenröte einer neuen Zeit -^^.un Paul, bist du es wirklich?" „Na und ob", war die I »lachende, von kräftigem Händedruck begleitete Antwort. GZch hatte wohl Ursache, erstaunt zu sein, denn als ich Paul, meinen Schulfreund und Lehrgenossen, das letzte- mal im Lazarett aufsuchte, da fand ich ihn krank und siech auf seinem Lager, so daß ich kaum noch Hoffnung auf sein Leben hatte. Das Schreck- lichste aber war, daß Paul im Kampfgetöse ein Lein ver lorenchatte- ich bekam ihn seit dem nicht mehr zu sehen und nun — stand er auf einmal leibhaftig vor mir, gesund und frisch aussehend, nur mit einem Stock als Stütze versehen. „Ia Paul, ist dir denn das abgenommene Lein nachge wachsen, so daß du ganz ohne Krücke gehen kannst?" „Ach was, Krücke," sagte Paul, „sieh her", und dabei lüftete er ein wenig die Weste, unter der ein breiter Gurt, an dem nach oben und unten gehende Halter befestigt wa ren, sichtbar wurde. „Wohl war ich krank, sehr krank sogar, aber zum Gesundwerden ge hört neben derKunsttüchtiger Ärzte auch der Wille, gehört das Gesundwerdenwollen- wenn man den Lebensfunken nicht schürt, der noch in einem sitzt, sich nicht beizeiten aufrappelt, dann geht man unter— nun aber bin ich wieder gesund und arbeite wieder, stehe wieder fest im Leben, stehe im Kampf. Za, das ist wohl das rechte Wort für Leben. Mir wenigstens bedeutet es nichts andres als Kampf. Ob an der Front da draußen im Felde oder an der Front daheim. Denn hier wie dort kämpst der Geist gegen die rohe Materie, handelt es sich letzten Endes um den Auf- oder Niedergang des Volksganzen. Doch hoffentlich ist dieser Krieg die letzte Phase im Kampf des NechteS gegen die Macht, gegen die brutale Gewalt, und tausendmal lieber gehe ich nun hinein in den Kampf an der Heimfront. Ihm gehört mein Sinnen und Denken, mein Dichten und Trachten, das flammende Schwert des Geistes.Ich kann wieder arbeiten, und deswe gen bin ich ja so froh!" Immernoch der alte Idea- lisi,dachte ich imWeitergehen, ein Mensch, der das Leben be jaht, wenn auch alles ringsum kracht und wankt, der aus den Trümmern einer Welt eine schönere, herrlichere aufbaut und sich daranberauscht,wenn auch ihreVerwirklichung noch in weite, gar so weite Ferne gerückt erscheint. Aber aus der Seele hatte mir Paul trotzdem wieder ein- mal gesprochen. Um festzu stehen im Leben, um all den Stürmen zu trotzen, um über demKleinenundKieinstendes täglichen Lebens den Älick für das Große und Erhabene nicht zu verlieren, bedarf es aber immer und immerwieder der Anspornung des Körpers und des Geistes, des Götter funkens, den uns ein gütig Geschick ins Herz senkte. Ihn zu entfachen, die Gaben des Geistes, des Verstandes bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu vermehren und andern davon mitzuteilen,siemitzureißen,eben falls für eine große Sache zu begeistern, das war Pauls Wesen undStreben, darin bestand fürihn derAnfangeinerneuenZeit. Und das, was Paul heute so froh stimmte, was wie ein Iubelruf aus dem, was er mir sagte, herausklang, das Le- wußtsein, wieder arbeiten zu können und mit seiner Arbeit, mit seiner beruflichen sowohl wie mit seiner außerberuflichen Letätigung, einer großen Sache dienen zu können, das Hwar toben noch feindliche Gewalten an den eisenbewehrten Fronten, doch schon zieht im Osten die lichte Morgenröte einer Friedenszeit herauf. Das soll auch uns frohe Verheißung sein! Schon rüsten wir uns für die neue Zeit, die Freiheit, Leben und Freude am Dasein bringen soll, die auch unsre Äildungssache befruchten und dem Ge werbe und unfern Äestrebungen tatkrästigeStreiter stellen soll. So beginnen wir mit einem hoffnungs vollen Ausblick den neuen Iahrgang der „Typo graphischen Mitteilungen". Wir wollen das Letzte daran setzen, um über die immer noch schwere Zeit hinwegzukommen. Dank allen, die am Werke ge holfen und zu ihm gehalten haben. Möge unsre opfervolle Kriegsarbeit hinleiten zur segensreichen Friedensbetätigung. MllMIMIIIIIIIIII Vorstand des Verbandes der Deutschen Typographischen Gesellschaften und Schriftleitung
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