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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 28.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-28.1931
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-193100003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19310000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19310000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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Inhaltsverzeichnis
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- Typographische Mitteilungen
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Papierkenntnis ist notwendig! Wir fin den im Berufsleben bei unseren Kollegen oft eine erstaunliche Unkenntnis über die Druckpapiere im allgemeinen. Das kommt natürlich daher, weil den wenigsten Kol legen in der Praxis Gelegenheit gegeben wird, sich mit derartigen Dingen zu befas sen. Es könnte aber nichts schaden, wenn viel mehr Kollegen sich um diese Dinge kümmerten. Ein gutes Hilfsmittel zur Einführung in die Papierkenntnis ist ein soeben vom Verlag des Bildungsverbandes der Deutschen Buchdrucker, G. m. b. H., Berlin SW 61, herausgegebenes Papier musterbuch: »Die gangbarsten Druckpa piere«, mit Angabe der Papier-, Format- und Gewichtsbezeichnung. Diesenützliche Mustersammlung enthält Muster von 36 Druckpapieren für Werk- und Tiefdruck sowie Offsetdruck, 22 farbige Prospekt-, Plakat- und Umschlagpapiere, 11 Schreib und Konzeptpapiere, läSchreibmaschin en- und Wertzeichenpapiere, 5 Durchschlag papiere einschließlich Florpost, ferner 16 Kartonproben, 5 Programm-,Lösch- und Zeichenpapiere sowie 10 Papiere verschie dener Art, wie Tauen-, Zellulose-, Seiden papiere, Heftumschlag- und Aktendeckel. Auf jedem Papiermuster ist neben der Bezeichnung der Papierart das Format, das Gewicht pro 1000 Bogen und pro Quadratmeter und der zur Zeit geltende Preis Für 1000 Bogen und für 100 Kilo an gegeben. Die Anschaffung dieser Muster sammlung kann jedem Kollegen nur wärmstens empfohlen werden. Laden preis 2,65 M., Organisationspreis 1,75 M. Seit wann gibt es Papier ? In Deutschland ist das älteste hier bekannte Leinenpapier ein Dokument des Grafen vonSchaumburg aus dem Jahre 1239. In China wurde aber schonLeinenpapier ungefähr umioon.Chr. angefertigt. Jedenfalls stammt das älteste Stück Papier mit sogdischer Schrift aus dem Jahre 150, das im Jahre 1907 von Aurel Stein in der Nähe der großen chine sischen Mauer gefunden wurde und bereits aus Lumpen angefertigt war. Es dauerte mehrere Jahrhunderte, bevor diese chine sische Kunst der Papierherstellung nach dem Westen wanderte. Um 800 wurde sie durch chinesische Kriegsgefangene in Sa markand ausgeübt. Die Araber bemäch tigten sich sofort dieser neuen Erfindung. Der berühmte Kalif Harun al Raschid in Bagdad gründete eine Papierfabrik. Eine zweite entstand in Damaskus. Von hier pflanzte sich die Kunst des Papiermachens nach Ägypten fort. Später übernahmen die Mauren und Spanier von hier das Ge heimnis. 500 Jahre lang war die Kunst der Herstellung von Druckpapier ein arabi sches Monopol, nachdem sie vorher schon 600 Jahre lang ein chinesisches Monopol war. Erst im Jahre 1189 wurde in Europa die erste Papierfabrik in Herault in Süd frankreich errichtet. a. Spaniens Grofjer Preis für das Guten bergs Museum. Der Große Preis derlbero- Amerikanischen Ausstellung in Sevilla wurde vom spanischen Staat dem Guten berg-Museum in Mainz verliehen für die in Sevilla aufgebaute Schriftgießerei, Set zerei und Druckerei des 15. Jahrhunderts, die im Betrieb vorgeführt wurde und in den vierzehn Monaten der Ausstellung viel Anerkennung und starken Zuspruch fand. Anfang Oktober wurde sie von dem Direk tor des Gutenberg-Museums, Dr. A. Rup- pel, wieder zurückgeführt nach Mainz. Feuer breitet sich nicht aus, hast du Minimax im Haus! Vertreter der Minimax A.-G., Stuttgart: Lorenz Auer, Donauwörth, Bahnhofstrasse 463 Entwurf Franz Kuchenbauer, Donauwörth das aber erreicht, dann kann man auch noch einen Schritt weitergehen, indem man solche Bilder auf eine bunte Fläche stellt, aus der die Konturen des Bildes ausgespart werden. Geschickte Bleischneider werden sich auf diese Art sehr gut helfen können. Allerdings wird durch die farbige Fläche eine zweifarbige Drucksache entstehen. Es ist also auch dies wieder eine Kostenfrage. Ein wei terer Ausweg wird gegeben durch Hineinstellen gegenständlicher Klischees in einen Linienrand, den man aber nie zu fett nehmen sollte, damit das Bild nicht beeinträchtigt wird. Wer geschickt mit Flächen zu arbeiten versteht, der wird sich auch dieses wesentliche typographische Moment nicht entgehen lassen. Bei nicht allzu großer Schriftwahl und verhältnismäßig viel Papierraum werden sich solche gegebenen Druckstöcke in annehmbarer Weise unterbringen lassen. Wenn man sich die Gesamtkataloge der großen Versandwarenhäuser ansieht, die sehr reichlich bebildert sind, dann wird man finden, daß darin ein Übermaß an Gedrängtheit von Bild und Schrift vorhanden ist. Auf solcher Katalogseite, deren Grundschrift meistens Nonpareille ist, werden Bilder und Schrift eigent lich noch mehr als kompreß angeordnet. Wenn dann trotzdem noch ein an nehmbares Satzbild herauskommt, so muß man die Kunst des Setzers mindestens ebenso bewundern wie die Kunst des Propagandachefs, der mit allem Raffi nement so viel wie möghch auf einer Seite unterbrachte. Auch dieses Bestreben entsprang wiederum der Kostenfrage; denn der Katalog darf nicht zu umfang reichwerden und soll doch alle Waren enthalten, die das betreffende Waren haus zu verkaufen hat. Wer jemals an solchem großen Katalog mitgesetzt hat, wird wissen, welche Schwierigkeiten sich beim Setzen ergeben. Ohne Feile kommen solche Katalogsetzer überhauptnichtaus. Nur selten erlebensie Freude an ihrer Arbeit. Allenfalls kann der erste Akzidenzsetzer, der den Umschlag für solchen Katalog zu entwerfen hat, einigermaßen selbständig schaffen. Wenn aber der Propagandachef der bestellenden Firma auf dem Umschlag die An sicht des Geschäftshauses untergebracht haben will und dazu das Klischee liefert, das den Briefbogen der Firma ziert, dann wird auch der erste Akzidenz setzer in arge Verlegenheit kommen. Es ist ganz schön, von neuer Bildgestaltung zu reden; aber in sehr vielen Fällen, wenn nicht gar in den meisten, wird es dem Setzer nur sehr schwer möghch sein, der Kundschaft die neue Bildgestaltung vorzuschlagen. Einmal kommt er nur selten an die Kundschaft heran, und zum andern sind die Geschäfts leitungen froh, wenn sie den Auftrag überhaupt bekommen. Außerdem ist es für die meisten Druckereien bequemer, wenn der Auftraggeber die Klischees gleich mitliefert. Das Kopfzerbrechen hat ja schließlich nur der Setzer, und wenn er dann etwas liefert, was nicht den Beifall des Kunden findet, dann ist er eben ein »Stümper«. Daß er kein Stümper ist, sondern nur ein Opfer der Verhältnisse, sollte mit diesen Zeilen bewiesen werden. Karl vom Kreuzberg
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