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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 12.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-12.1915
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191500007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19150000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19150000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Titel
- Typographische Mitteilungen
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TypographischeMtieilungen/OffiziellesOrgandesDerbandesderOeutschenTypographlschenGesessschaffen Zehn Zähre Typographische Gesell schaft Frankfurt a. M. 1903-1913 ie Entwicklung unsrer neuzeitlichen Drucksachenausstattung hat es » Hinit sich gebracht, daß viele Kollegen umlernen mußten, daß sie /sich dem Wust der in der Vorzeit mehr oder minder maßgebenden Strömungen entreißen und sich der von berufenen Künstlern ge wiesenen Richtung anbequemen mußten. Da sind die letzten zehn Jahre geradezu typisch für die Erneuerung unsrer typographischen Kunst gewesen. Erst tastend und fühlend, dann aber immer bestimmter, ist heute die Buch ausstattung auf das sichere Geleis der Anpassung an die Ideen der Neuzeit gelenkt worden. Überall ist in den typographischen Gesellschaften ein nicht nur aufmerksames Verfolgen dieser Ideen, nein auch ein krastbewußtes Eingehen festzustellen, hart bis an die Grenze des künstlerischen Selbst schaffens. Selbst der Fernstehende hat das Empfinden dieser schöpferischen Betätigung — im Gegensatz zu dem Schlagwort vom Rückgang der Leistungen -, mehr noch derjenige, der selbst inmitten dieser Bewegung zum Nutzen des Gewerbes steht. Das tritt in den Fortbildungsbestrebungen der deutschen Gehilfenschaft immer deutlicher zutage, und aus dieser Tat kraft wird sie immer von neuem gewcrbeförderlichc Arbeit leisten, neue künstlerische Gedanken umprägen können. Da liegt vor uns eine 46 fettige Festschrist in rehbraunem Umschlag mit goldiger Einfassung geschmückt, so recht schon äußerlich die beglückende Tat sache hinstellend: Zehn Iahre Typographische Gesellschaft Frank furt a. Main. Zehn Iahre — sicherlich ein bemerkenswerter Markstein in der Geschichte des Vereins wie in der der deutschen Äerufsgen offen. Oie Typographische Gesellschaft Frankfurt a. Main, die aus eigner Initiative erstanden, durch eigne Kraft erhalten und ausgebaut worden ist, ist nicht nur für ihre strebenden Mitglieder und für die Frankfurter Äcrufsgenossen der Ort, wo sie nach vollbrachtem Tagewerk sich zu ernsten Besprechungen und Belehrungen zusammengefundcn haben mit dem Ziele, auch Tüchtiges an ihrer Berufsstätte zu leisten, nein, sie hat auch bewiesen, daß sie in mancherlei Beziehung fruchtbringend und anregend für uns alle gearbeitet hat. Wer z. L. die Wettbewerbsergebnisse des Kreises Frankfurt im V. d. O. T. G., die in Nr. 6 des letzten Iahrganges der „T. M." wiedcr- gegebcn sind, näher betrachtet und findet, daß von den acht veröffentlichten Entwürfen sieben allein auf Frankfurt fallen, wird ohne weiteres aner kennen, daß hier ausnahmslos Vortreffliches und Eigenes geschaffen worden ist. So können wir der Typographischen Gesellschaft Frankfurt a. Main ihre Befriedigung und Genugtuung über die zehnjährige Tätigkeit nachempfinden und den vorliegenden Bericht mit unverhohlenem Interesse verfolgen als ein Spiegelbild der Schwierigkeiten, der Überwindung derselben, der bcrufs- freudigen Arbeit und schließlich der Erfolge. Am 5. Oktober MOZ fanden sich 45 Fachgenoffen in dieser Bildungsstätte zusammen, am Schluffe der zehnjährigen Vereinstätigkeit wurden MO Mitglieder und 22 Firmen als unterstützende gezählt. Ein Vermögen von jetzt 748,05 M- sowie die guten Kaffenverhältniffe der letzten Iahre ermöglichten die Erfüllung mancher Wünsche bezüglich derBibliothek(260 Bände),desVortrags- und Bildungs wesens (im letzten Iahre 44 Vorträge, 23 Referate, 43 Ausstellungen, 2 Kurse, 4 Besichtigungen, 4 größere Ausstellung, 4 Preisausschreiben, y Bewertungen). Für Lehrzwecke wurden 4943 696,75 M. ausgeworfen. ZOO Exemplare der „T. M." und 35 des „Archivs" wurden gehalten, 40 Fachzeitschriften liegen aus. In den zehn Iahren ihres Bestehens hat die Gesellschaft 428 Vorträge, 454 Referate, 44 Kurse, 47 Wettbewerbe, 43 größere, 445 laufende Ausstellungen sowie 34 Besichtigungen graphischer Betriebe u. a. veranstaltet, die jedes Mitglied in den Stand gesetzt haben, sich ein tüchtiges Stück berufliches Wissen und Können zu erwerben, mit dem ein Äerufsgenoffe jederzeit in seinem Fache mit Ehren bestehen kann. Oiese Arbeit hat auch in andrer Weise Früchte getragen: nicht weniger als 40 Mitglieder konnten sich das Meisterdiplom erwerben. Oie Typographische Gesellschaft Frankfurt a. Main wird, des sind wir sicher, auch im zweiten Dezennium ihres Wirkens innerhalb desV. d. O. T. G. die starke Grundlage abgeben, auf der sich die Kräfte zum Nutzen des Ge werbes weiter machtvoll entfalten werden. Den Männern aber, die sich selbstlos in den Dienst der Berufsbildung gestellt haben, sei auch an dieser Stelle Dank gesagt. OieIestschrift ist ein schönes Zeugnis buchdruckerlicher Arbeit. In Kleukens- Fraktur und Ingeborg-Antiqua der Schriftgießerei O. Stempel, Frank furt a. M., A.-G., gesetzt und gut ausgestattet, macht die Kleinquartschrist in zweifarbiger Ausführung einen ganz vorzüglichen Eindruck. E. H. 14 D>e verkleinert wiedcrgegebene Weibnachtskarte des Kollegen Neugcbauer (früher Vorsitzender des Kreises Breslau im V.d.D.T.G., beirnAusbruch des Krieges Mitglied derTypographischen Vereinigung Berlin) bereitete uns eine herzliche Festesfreude. Ser Tannenzweig war ein natür licher und aufgehestet. Die neuzeitliche Sahgestaitung und die geschickte Raumverteiiung zeigt, daß unser Kollege Ncugebauer auch im Feindesland berufliches Können zu Ehren bringst Aus delPraxis/Fm diepraxis Gesperrte Zahlen. Im Novemberhest der „T. M." ist eine Abhandlung über daS Sperren derZahlen, die in dem Sah ausklingt: Ziffern müssen gesperrt werden! Dieser fundamentale Grundsatz klingt sehr überzeugt, steht aber trotzdem auf recht schwachen Füßen, denn so bedingungslos ist dem doch nicht beizutreten, sondern man muß darüber von Fall zu Fall entscheiden. Mit den Zahlen verhält es sich wesentlich anders als mit den Wörtern. Das Wort kann so lang sein, wie es will, es wird immer silbenweise ge lesen und ausgesprochen; es ist nicht notwendig, daß man das ganze Wort mit einem Blick auffaßt. Man liest: Stadt ver ord ne ten vor ste her. Anders bei der Zahl. Üm den Wert der ersten Gruppe einer mehrstelligen Zahl zu erkennen, muß man sofort die ganze Zahl übersehen können, und das wird bei großen Zahlen, wie sie in mathematischen und astronomischen Werken, auch in den Abschlüssen der Reichsbank Vorkommen, durch das Sperren sehr erschwert. Hier ein Beispiel: „Oie Strecke, zu deren Durch wanderung das Licht ein ganzes Iahr braucht, nennt man ein Lichtjahr. Da ein Iahr 34 556 926 Sekunden hat und die Lichtwellen in jeder Se kunde ZOO 000 Kilometer fortschreiten, so repräsentiert ein Lichtjahr die gewaltige Strecke von 9467077800000 Kilometer. üm also den Wert der 9 in dieser Zahl als Billionen erkennen zu können, muß man zuvor die ganze Zahl mit einem Blick übersehen haben. Durch das Sperren wird das Lesen großer Zahlen ungeheuer erschwert, wie der vorstehende Fall doch wohl beweist. Vermöge ihres eigenartigen, gleich großen Bildes, treten die Ziffern in jedem Fall schon stärker aus dem Satz bild heraus, wie das nachstehende, einer Tageszeitung entnommene Bei spiel zeigt: Der Budgetentwurf Rußlands für 4945 weist ordentliche Einnahmen in Höhe von 3 080 408 344 Rubel (i. D. 3 572 469 473) und außer ordentliche Einnahmen in Höhe von 454 200 000 Rbl. (44 399 925) auf. OieGesamteinnahmen werden aufZ 234 308 444 Rbl. (3 643 569 398) veranschlagt. Zu berücksichtigen ist ferner noch, daß beim Maschinensatz mit Viertel petit gesperrt wird und dadurch die Zahlen ungeheuer in die Breite ge zogen werden. - Wohl aber soll man in Titelzeilen, die gesperrt sind, auch die darin etwa vorkommenden Zahlen sperren. Auch im gesperrten Satz kann man kleinere Zahlen unbedenklich sperren. Zweistellige Zahlen zu sperren ist überflüssig, denn man erreicht dadurch durchaus keine stärkere Hervorhebung. Sollen Zahlen unbedingt hervorgehoben werden, so muß man sie aus der Kursiv oder Halbfetten setzen. Darum kann man nicht den typographischen Grundsatz aufstellen, Zahlen müssen gesperrt werden, sondern die Zweckmäßigkeit muß in jedem einzelnen Fall entscheiden. Redmann (Steglitz)
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