[gü^— r h — 163 — mit der Beilage zu diefem Werke nicht gefchehen ift. Ueber die anaftatifche Druckmethode und die Typo-Lithographie fpricht fich Senefelder’s Lehrbuch, Seite 303, folgendermafsen aus: * Der Ueberdruck findet außer auf Gravir- und Feder-Arbeiten auch Anwendung auf Buchdruck - Erzeugniffe, fowohl Lettern- als Holzfchnitt- Abdrücke, und man kann einen frifch gedruckten Bogen fogleich auf eine Steinplatte Überdrucken, befonders wenn der Buchdrucker zum Einfchwärzen anftatt feiner gewöhnlichen die geeignetere Steindruck- Aetzfarbe genommen hat. Man mufs blofs, um einen ganz reinen Ueberdruck zu erhalten, dahin fehen, dafs der Buchdrucker nicht zu viel Ueberlage nimmt, wodurch die Buchftaben zu fehr in das Papier eingedrückt werden, und dafs man den frifch gedruckten Bogen, bevor man ihn auf den Stein überdruckt, durch ein fanftes Durchziehen durch die Prelle von allen Impreffionen befreit, und ihn ganz gleich macht. Um dies ohne Gefahr, dafs fich die Farbe zu fehr ab- ziehen und nachher nicht mehr kräftig genug auf den Stein übergehen möchte, zu bewirken, fo macht man den gedruckten Bogen ganz nafs, legt ihn auf einen reinen, ebenfalls nafsgemachten Stein, den man zum Ueberflufse vorher präparirt hat, damit er weniger Neigung habe, die F'arbe anzunehmen, und macht dann einen leichten Abdruck, wobei die Prelfe fall gar nicht gefpannt fein darf. Dadurch wird der gedruckte Bogen fehr eben, und liefert dann auf der nach obiger Vorfchrift mit trockenem Bimsflein reingefchliff'enen Platte einen ganz vollkommenen Ueberdruck. Wie weit man es mit diefer Art Stein-Stereotypien bringen könne, zeigt der in den Beilagen befindliche Abdruck von dem kleinen Schiller’fchen Gedichte: »Die Tugend-Wege«. (Diefer Ueberdruck Senefelder’s ift gleichfalls nicht recht geglückt, fondern erft durch Nacharbeiten mit der Feder druckfähig geworden, was für das Auge des Typographen nicht fchwer zu entdecken ift.) »Selbft alte Buchdruckerfchriften laßen fich auffrifchen und Über drucken. Das Verfahren, welches man dabei zu beobachten hat, ift bei geleimtem Papier folgendes: «Man macht aus feiner Kreide und Stärkpappe eine farbartige Mifchung. Diefe verdünnt man mit Waffer und ftreicht den Abdruck damit überall an. Cd 1 1 J !iHl