[glF^ i/4 Und heute, nachdem feit dreifsig Jahren dem GABELSBERGER’fchen IP r Syftem ein würdiger Rival gegenüberfteht, nachdem »Vater Stolze«, wie ihn feine begeifterten Schüler nennen, in höchft genialer Weife gezeigt hat, wie man mit der gröfstmöglichen Vereinfachung der Schrift nicht blos die gröfste Deutlichkeit verbinden, wie man fogar die Sprache ihren Gefetzen gemäfs getreuer zur Erfcheinung bringen kann, als durch die Currentfchrift, ift es die Lithographie und fall aufschliefslich die Lithographie, deren fielt die Vertreter beider in Deutfchland vornehmlich gebräuchlichen Stenographie- Syfteme bedienen, um ihre Lehrmittel durch den Druck zu veröffentlichen. Doch nicht allein Lehrbücher im engften Sinne des Wortes, Unter weifungen in der Stenographie und Lefeblicher zur Uebung für Anfänger und Fortgefchrittnere liefert uns die Lithographie; einen ganz befondern Zweig der Literatur hat fie zur Entwickelung gebracht: die ftenographifche periodifche Preffe, die für die Stolze'fche Schule allein gegenwärtig durch neun in ftenographifcher Schrift gedruckte Monatsblätter vertreten ift, und theils mittelft Ueberdruck, theils mittelft des Gravirverfahrens hergeftellt, den Beftrebungen der ftenographifchen Vereine und Verbände dient, das Werk Stolze’s zu verbreiten und noch weiter auszubilden, oder auch durch unter haltenden Lefeftoff zu feffeln weifs. Werfen wir noch einen Blick über die Grenzen unferes Deutfchen Reiches hinaus, fo finden wir zunächst in der deutfchen Schweiz und in üeilerreich daffelbe rege Leben, diefelbe innige Verfchwifterung von Steno graphie und Lithographie; und auch in den aufserdeutfehen Ländern, wo die Stenographie eine folche Entwickelung erlangt hat, dafs fie nicht mehr als eine Geheimfchrift gelten mag, mufs fie fich vorzugsweife doch nur der Lithographie bedienen, um eine immer gröfsere Ausbreitung zu gewinnen. IT 3 r Chr. Plesse. J