wir auch durch den Beiftand meines Vaters erhielten. Der übergrofse Beifall, mit welchem fowohl der Verfaffer als die Schaufpieler überhäuft wurden, ermunterte mich, das kleine Stück drucken zu laffen; und obwohl ich die Exemplare ziemlich freigebig unter alle meine Bekannten ausgetheilt hatte, fo erhielt ich doch für den Ueberreft von dem Buchhändler Lentner in München noch fo viel, dafs mir nach Abzug aller Unkoflen 50 fl. Gewinn übrig blieben.« Ich hatte keine acht Tage an der Kleinigkeit gearbeitet, und, das Vergnügen abgerechnet, ein fo grofser Vortheil! Was Wunder, dafs ich nun für meine Zukunft nicht bange war! Meine Liebe zum Theater nahm immer mehr überhand, und da mein Vater kurz darauf ftarb (1791), ich auch zur Vollendung meiner akademifchen Studien in Ingolftadt keine weitere Unter- ftützung fand, fo fafste ich um fo leichter den Entfchlufs, mich der dramatifchen Kunft als Dichter und Schaufpieler zu widmen.« »Ich konnte indefs bei dem Hoftheater keine Aufnahme finden, deffen Perfonal meiner Familie abgeneigt war, weil meine Mutter mit ihrer zahlreichen Familie durch die Gnade des Kurfürften eine gröfsere Penfion erhielt, als fie der Ordnung nach hätte erwarten können. Bei einigen herumziehenden Theatern, z. B. in Regensburg, Nürnberg, Erlangen und Augsburg, wo ich hinlänglich Noth und Ungemach erlitt, wurde mein Enthufiasmus in zwei Jahren völlig abgekühlt, und ich befchlofs nun, da ich trotz aller meiner nicht unbedeutenden Kenntniffe für den Augenblick keine Ausficht fand, mich künftig als Schriftfteller zu ernähren.« Gewinn meinen nöthigen Unterhalt zu decken. Ich gab eines derfelben bei Herrn Hübschmann in München in die Druckerei, und als der erfte Bogen fertig war, fo machte ich wieder dem Buchhändler Herrn Lentner den Antrag, mir einen Theil der Exemplare oder das Ganze abzunehmen. Diefer erklärte mir zwar, dafs ich beffer gethan hätte, ihm das Manufcript zu überlaffen; da es aber fchon angefangen fei, fo follte ich nur trachten, es vor Anfang