hei t beschieden geblieben. Sein persönlicher Ehrgeiz, sein persönliches Temperament hätten als Triebfeder vollauf genügt. — XII. Der gigantische Kampf des Genies Emil Behring ge gen die Tuberkel-Mikrobe harrt der Darstellung des kon genialen Dichters, welcher, den schwierigen Stoff sou verän beherrschend, die vielfach verschlungenen Irrun gen und Wirrungen und die dramatischen Höhepunkte des urgewaltigen Ringens nachzuempfinden und lebendig nachzugestalten weiß. Es muß das Hohelied vom deut schen Forscherethos werden. — Der Chronist will, um nicht zu ermüden, nur die Hauptstationen dieses Weg stücks seinem Lebenshilde Emil Behrings einfügen. — Ungefähr vier Monate nach der Unterhaltung zwischen Bruder und Schwester im Garten der „Bunten Kitzel“ erfährt ein größeres Publikum erstmalig, was Behring damals seiner treuen Hausgefährtin eingestanden hat. Er hält auf der 67. Versammlung Deutscher Natur forscher und Ärzte zu Lübeck einen Vortrag über das Thema „Leistungen und Ziele der Serumtherapie“. Mit einem von den verschiedensten Krankenanstalten und aus den verschiedensten Städten zusammengetragenen statistischen Zahlenmaterial schildert er breit und aus führlich die bisherigen Leistungen der von ihm geschaf fenen Serumtherapie gegen die Diphtherie, um sich dann über „Wissenschaftliche Ergebnisse und praktische Ziele in bezug auf die Serumtherapie bei anderen Infektions krankheiten“ zu äußern. Zwei Infektionskrankheiten stellt er in dem Zusammen hang besonders in den Vordergrund, die Cholera und die — Tuberkulose. Gegen den Kommabazillus der asiati schen Cholera, der ebenfalls ein lösliches spezifisches Gift produziere, habe sein Assistent Dr. Ransom im Tier versuch ein Antitoxin gefunden, an dessen Verbesserung und stärkerer Konzentrierung z. Z. gearbeitet werde. Auf grundsätzlich ähnliche Weise suche er in Gemein schaft mit seinem Assistenten Dr. Knorr und mit Wer nicke in Berlin nach dem Antitoxin der Tuberkulose,